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Goethe, Johann Wolfgang von: Götz von Berlichingen mit der eisernen Hand. [s. l.], 1773.

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Saal.


Götz. Elisabeth. Georg. Knechte.
(bey Tisch.)
Götz. So bringt uns die Gefahr zusammen.
Laßts euch schmecken meine Freunde! Vergeßt das
trinken nicht. Die Flasche ist leer. Noch eine, lie-
be Frau.
(Elisabeth zückt die Achsel.)
Götz. Jst keine mehr da?
Elisabeth. (leise.) Noch eine, ich hab sie für
dich bey Seit gesetzt.
Götz. Nicht doch Liebe! Gib sie heraus. Sie
brauchen Stärkung, nicht ich, es ist ja meine Sache.
Elisabeth. Holt sie draussen im Schranck!
Götz. Es ist die letzte. Und mir ist's als ob
wir nicht zu sparen Ursach hätten. Jch bin lang
nicht so vergnügt gewesen.
(er schenkt ein.) Es
lebe der Kayser!
Alle. Er lebe.
Götz. Das soll unser vorletztes Wort seyn, wenn
wir sterben. Jch lieb ihn, denn wir haben einerley
Schick-
J 5


Saal.


Goͤtz. Eliſabeth. Georg. Knechte.
(bey Tiſch.)
Goͤtz. So bringt uns die Gefahr zuſammen.
Laßts euch ſchmecken meine Freunde! Vergeßt das
trinken nicht. Die Flaſche iſt leer. Noch eine, lie-
be Frau.
(Eliſabeth zuͤckt die Achſel.)
Goͤtz. Jſt keine mehr da?
Eliſabeth. (leiſe.) Noch eine, ich hab ſie fuͤr
dich bey Seit geſetzt.
Goͤtz. Nicht doch Liebe! Gib ſie heraus. Sie
brauchen Staͤrkung, nicht ich, es iſt ja meine Sache.
Eliſabeth. Holt ſie drauſſen im Schranck!
Goͤtz. Es iſt die letzte. Und mir iſt’s als ob
wir nicht zu ſparen Urſach haͤtten. Jch bin lang
nicht ſo vergnuͤgt geweſen.
(er ſchenkt ein.) Es
lebe der Kayſer!
Alle. Er lebe.
Goͤtz. Das ſoll unſer vorletztes Wort ſeyn, wenn
wir ſterben. Jch lieb ihn, denn wir haben einerley
Schick-
J 5
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[137/0141] Saal. Goͤtz. Eliſabeth. Georg. Knechte. (bey Tiſch.) Goͤtz. So bringt uns die Gefahr zuſammen. Laßts euch ſchmecken meine Freunde! Vergeßt das trinken nicht. Die Flaſche iſt leer. Noch eine, lie- be Frau. (Eliſabeth zuͤckt die Achſel.) Goͤtz. Jſt keine mehr da? Eliſabeth. (leiſe.) Noch eine, ich hab ſie fuͤr dich bey Seit geſetzt. Goͤtz. Nicht doch Liebe! Gib ſie heraus. Sie brauchen Staͤrkung, nicht ich, es iſt ja meine Sache. Eliſabeth. Holt ſie drauſſen im Schranck! Goͤtz. Es iſt die letzte. Und mir iſt’s als ob wir nicht zu ſparen Urſach haͤtten. Jch bin lang nicht ſo vergnuͤgt geweſen. (er ſchenkt ein.) Es lebe der Kayſer! Alle. Er lebe. Goͤtz. Das ſoll unſer vorletztes Wort ſeyn, wenn wir ſterben. Jch lieb ihn, denn wir haben einerley Schick- J 5

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Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Götz von Berlichingen mit der eisernen Hand. [s. l.], 1773, S. 137. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_goetz_1773/141>, abgerufen am 27.11.2024.