Goethe, Johann Wolfgang von: Götz von Berlichingen mit der eisernen Hand. [s. l.], 1773. Selbitz. Du lebst und siegst! Jch hab wenig gethan. Und meine Hunde von Reutern! Wie bist du davon gekommen? Götz. Diesmal galts! Und hier Georgen dank ich das Leben und hier Lersen dank ichs. Jch warf den Hauptmann vom Gaul. Sie stachen mein Pferd nieder und drangen auf mich ein, Georg hieb sich zu mir und sprang ab, ich wie der Blitz auf seinem Gaul, wie der Donner saß er auch wie- der. Wie kamst du zum Pferd? Georg. Einem der nach euch hieb, stieß ich mei- nen Dolch in die Gedärme, wie sich sein Harnisch in die Höhe zog. Er stürzt, und ich half euch von einem Feind und mir zu einem Pferde. Götz. Nun stacken wir, bis Franz sich zu uns herein schlug, und da mähten wir von innen heraus. Lerse. Die Hunde die ich führte sollten von aussen hinein mähen bis sich unsere Sensen bege- gnet hätten, aber sie flohen wie Reichsknechte. Götz. Es flohe Freund und Feind. Nur du kleiner Hauf hielst mir den Rücken frey, ich hatte mit den Kerls vor mir gnug zu thun. Der Fall ih- res
Selbitz. Du lebſt und ſiegſt! Jch hab wenig gethan. Und meine Hunde von Reutern! Wie biſt du davon gekommen? Goͤtz. Diesmal galts! Und hier Georgen dank ich das Leben und hier Lerſen dank ichs. Jch warf den Hauptmann vom Gaul. Sie ſtachen mein Pferd nieder und drangen auf mich ein, Georg hieb ſich zu mir und ſprang ab, ich wie der Blitz auf ſeinem Gaul, wie der Donner ſaß er auch wie- der. Wie kamſt du zum Pferd? Georg. Einem der nach euch hieb, ſtieß ich mei- nen Dolch in die Gedaͤrme, wie ſich ſein Harniſch in die Hoͤhe zog. Er ſtuͤrzt, und ich half euch von einem Feind und mir zu einem Pferde. Goͤtz. Nun ſtacken wir, bis Franz ſich zu uns herein ſchlug, und da maͤhten wir von innen heraus. Lerſe. Die Hunde die ich fuͤhrte ſollten von auſſen hinein maͤhen bis ſich unſere Senſen bege- gnet haͤtten, aber ſie flohen wie Reichsknechte. Goͤtz. Es flohe Freund und Feind. Nur du kleiner Hauf hielſt mir den Ruͤcken frey, ich hatte mit den Kerls vor mir gnug zu thun. Der Fall ih- res
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Selbitz. Du lebſt und ſiegſt! Jch hab wenig
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du davon gekommen?
Goͤtz. Diesmal galts! Und hier Georgen dank
ich das Leben und hier Lerſen dank ichs. Jch warf
den Hauptmann vom Gaul. Sie ſtachen mein
Pferd nieder und drangen auf mich ein, Georg
hieb ſich zu mir und ſprang ab, ich wie der Blitz
auf ſeinem Gaul, wie der Donner ſaß er auch wie-
der. Wie kamſt du zum Pferd?
Georg. Einem der nach euch hieb, ſtieß ich mei-
nen Dolch in die Gedaͤrme, wie ſich ſein Harniſch
in die Hoͤhe zog. Er ſtuͤrzt, und ich half euch von
einem Feind und mir zu einem Pferde.
Goͤtz. Nun ſtacken wir, bis Franz ſich zu uns
herein ſchlug, und da maͤhten wir von innen heraus.
Lerſe. Die Hunde die ich fuͤhrte ſollten von
auſſen hinein maͤhen bis ſich unſere Senſen bege-
gnet haͤtten, aber ſie flohen wie Reichsknechte.
Goͤtz. Es flohe Freund und Feind. Nur du
kleiner Hauf hielſt mir den Ruͤcken frey, ich hatte
mit den Kerls vor mir gnug zu thun. Der Fall ih-
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Zitationshilfe: | Goethe, Johann Wolfgang von: Götz von Berlichingen mit der eisernen Hand. [s. l.], 1773, S. 124. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_goetz_1773/128>, abgerufen am 18.07.2024. |