Goethe, Johann Wolfgang von: Faust. Ein Fragment. Leipzig, 1790.Ein Fragment. In einem ganz beschränkten Kreise,Ernähre dich mit ungemischter Speise, Leb' mit dem Vieh als Vieh, und acht' es nicht für Raub, Den Acker, den du erndest, selbst zu düngen; Das ist das beste Mittel, glaub'! Auf achtzig Jahr dich zu verjüngen. Faust. Das bin ich nicht gewöhnt, ich kann mich nicht bequemen, Den Spaten in die Hand zu nehmen, Das enge Leben steht mir gar nicht an. Mephistopheles. So muß denn doch die Hexe dran. Die Thiere erblickend. Sieh, welch ein zierliches Geschlecht! Das ist die Magd! Das ist der Knecht! Zu den Thieren. Es scheint die Frau ist nicht zu Hause? Goethe's W. 7. B. E
Ein Fragment. In einem ganz beſchränkten Kreiſe,Ernähre dich mit ungemiſchter Speiſe, Leb’ mit dem Vieh als Vieh, und acht’ es nicht für Raub, Den Acker, den du erndeſt, ſelbſt zu düngen; Das iſt das beſte Mittel, glaub’! Auf achtzig Jahr dich zu verjüngen. Fauſt. Das bin ich nicht gewöhnt, ich kann mich nicht bequemen, Den Spaten in die Hand zu nehmen, Das enge Leben ſteht mir gar nicht an. Mephiſtopheles. So muß denn doch die Hexe dran. Die Thiere erblickend. Sieh, welch ein zierliches Geſchlecht! Das iſt die Magd! Das iſt der Knecht! Zu den Thieren. Es ſcheint die Frau iſt nicht zu Hauſe? Goethe’s W. 7. B. E
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Ein Fragment.
In einem ganz beſchränkten Kreiſe,
Ernähre dich mit ungemiſchter Speiſe,
Leb’ mit dem Vieh als Vieh, und acht’ es
nicht für Raub,
Den Acker, den du erndeſt, ſelbſt zu düngen;
Das iſt das beſte Mittel, glaub’!
Auf achtzig Jahr dich zu verjüngen.
Fauſt.
Das bin ich nicht gewöhnt, ich kann mich
nicht bequemen,
Den Spaten in die Hand zu nehmen,
Das enge Leben ſteht mir gar nicht an.
Mephiſtopheles.
So muß denn doch die Hexe dran.
Die Thiere erblickend.
Sieh, welch ein zierliches Geſchlecht!
Das iſt die Magd! Das iſt der Knecht!
Zu den Thieren.
Es ſcheint die Frau iſt nicht zu Hauſe?
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