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Goethe, Johann Wolfgang von: Faust. Ein Fragment. Leipzig, 1790.

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Ein Fragment.
Grethchen.
Wie so?
Lieschen.
Es stinkt!
Sie füttert zwey, wenn sie nun ißt und trinkt.
Grethchen.
Ach!
Lieschen.
So ist's ihr endlich recht ergangen.
Wie lange hat sie an dem Kerl gehangen!
Das war ein Spatzieren,
Auf Dorf und Tanzplatz führen,
Mußt' überall die erste seyn,
Curtesirt' ihr immer mit Pastetchen und Wein;
Bild't sich was auf ihre Schönheit ein,
War doch so ehrlos sich nicht zu schämen
Geschenke von ihm anzunehmen.
War ein Gekos' und ein Geschleck';
Da ist denn auch das Blümchen weg!

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Ein Fragment.
Grethchen.
Wie ſo?
Lieschen.
Es ſtinkt!
Sie füttert zwey, wenn ſie nun ißt und trinkt.
Grethchen.
Ach!
Lieschen.
So iſt’s ihr endlich recht ergangen.
Wie lange hat ſie an dem Kerl gehangen!
Das war ein Spatzieren,
Auf Dorf und Tanzplatz führen,
Mußt’ überall die erſte ſeyn,
Curteſirt’ ihr immer mit Paſtetchen und Wein;
Bild’t ſich was auf ihre Schönheit ein,
War doch ſo ehrlos ſich nicht zu ſchämen
Geſchenke von ihm anzunehmen.
War ein Gekoſ’ und ein Geſchleck’;
Da iſt denn auch das Blümchen weg!

K 2
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[147/0157] Ein Fragment. Grethchen. Wie ſo? Lieschen. Es ſtinkt! Sie füttert zwey, wenn ſie nun ißt und trinkt. Grethchen. Ach! Lieschen. So iſt’s ihr endlich recht ergangen. Wie lange hat ſie an dem Kerl gehangen! Das war ein Spatzieren, Auf Dorf und Tanzplatz führen, Mußt’ überall die erſte ſeyn, Curteſirt’ ihr immer mit Paſtetchen und Wein; Bild’t ſich was auf ihre Schönheit ein, War doch ſo ehrlos ſich nicht zu ſchämen Geſchenke von ihm anzunehmen. War ein Gekoſ’ und ein Geſchleck’; Da iſt denn auch das Blümchen weg! K 2

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Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Faust. Ein Fragment. Leipzig, 1790, S. 147. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_faustfragment_1790/157>, abgerufen am 27.11.2024.