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Goethe, Johann Wolfgang von: Faust. Der Tragödie zweiter Teil. Stuttgart, 1832.

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Man könnte dich ein Mädchen schelten;
Doch würdest du, zu Wohl und Weh,
Auch jetzo schon bei Mädchen gelten:
Sie lehrten dich das A. B. C.
Knabe Lenker.
Und dieser, der als Prachtgebilde
Hier auf dem Wagenthrone prangt?
Herold.
Er scheint ein König, reich und milde,
Wohl dem der seine Gunst erlangt!
Er hat nichts weiter zu erstreben;
Wo's irgend fehlte späht sein Blick,
Und seine reine Lust zu geben
Ist größer als Besitz und Glück.
Knabe Lenker.
Hiebei darfst du nicht stehen bleiben,
Du mußt ihn recht genau beschreiben.
Herold.
Das Würdige beschreibt sich nicht.
Doch das gesunde Mondgesicht,
Ein voller Mund, erblühte Wangen,
Die unterm Schmuck des Turbans prangen;
Im Faltenkleid ein reich Behagen!
Was soll ich von dem Anstand sagen?
Als Herrscher scheint er mir bekannt.
Knabe Lenker.
Plutus, des Reichthums Gott genannt;
Derselbe kommt in Prunk daher,
Der hohe Kaiser wünscht ihn sehr.
Man könnte dich ein Mädchen schelten;
Doch würdest du, zu Wohl und Weh,
Auch jetzo schon bei Mädchen gelten:
Sie lehrten dich das A. B. C.
Knabe Lenker.
Und dieser, der als Prachtgebilde
Hier auf dem Wagenthrone prangt?
Herold.
Er scheint ein König, reich und milde,
Wohl dem der seine Gunst erlangt!
Er hat nichts weiter zu erstreben;
Wo’s irgend fehlte späht sein Blick,
Und seine reine Lust zu geben
Ist größer als Besitz und Glück.
Knabe Lenker.
Hiebei darfst du nicht stehen bleiben,
Du mußt ihn recht genau beschreiben.
Herold.
Das Würdige beschreibt sich nicht.
Doch das gesunde Mondgesicht,
Ein voller Mund, erblühte Wangen,
Die unterm Schmuck des Turbans prangen;
Im Faltenkleid ein reich Behagen!
Was soll ich von dem Anstand sagen?
Als Herrscher scheint er mir bekannt.
Knabe Lenker.
Plutus, des Reichthums Gott genannt;
Derselbe kommt in Prunk daher,
Der hohe Kaiser wünscht ihn sehr.
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[44/0056] Man könnte dich ein Mädchen schelten; Doch würdest du, zu Wohl und Weh, Auch jetzo schon bei Mädchen gelten: Sie lehrten dich das A. B. C. Knabe Lenker. Und dieser, der als Prachtgebilde Hier auf dem Wagenthrone prangt? Herold. Er scheint ein König, reich und milde, Wohl dem der seine Gunst erlangt! Er hat nichts weiter zu erstreben; Wo’s irgend fehlte späht sein Blick, Und seine reine Lust zu geben Ist größer als Besitz und Glück. Knabe Lenker. Hiebei darfst du nicht stehen bleiben, Du mußt ihn recht genau beschreiben. Herold. Das Würdige beschreibt sich nicht. Doch das gesunde Mondgesicht, Ein voller Mund, erblühte Wangen, Die unterm Schmuck des Turbans prangen; Im Faltenkleid ein reich Behagen! Was soll ich von dem Anstand sagen? Als Herrscher scheint er mir bekannt. Knabe Lenker. Plutus, des Reichthums Gott genannt; Derselbe kommt in Prunk daher, Der hohe Kaiser wünscht ihn sehr.

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Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Faust. Der Tragödie zweiter Teil. Stuttgart, 1832, S. 44. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_faust02_1832/56>, abgerufen am 24.11.2024.