Ein heitres Fest erwartet euch. Der Herr, auf seinen Römerzügen, Hat, sich zu Nutz, euch zum Vergnügen, Die hohen Alpen überstiegen, Gewonnen sich ein heitres Reich. Der Kaiser, er, an heiligen Solen Erbat sich erst das Recht zur Macht, Und als er ging die Krone sich zu holen, Hat er uns auch die Kappe mitgebracht. Nun sind wir alle neugeboren; Ein jeder weltgewandte Mann Zieht sie behaglich über Kopf und Ohren; Sie ähnelt ihn verrückten Thoren, Er ist darunter weise wie er kann. Ich sehe schon wie sie sich schaaren, Sich schwankend sondern, traulich paaren; Zudringlich schließt sich Chor an Chor. Herein, hinaus, nur unverdrossen; Es bleibt doch endlich nach wie vor, Mit ihren hunderttausend Possen, Die Welt ein einz'ger großer Thor.
Gärtnerinnen. (Gesang begleitet von Mandolinen.)
Euren Beifall zu gewinnen
Schmückten wir uns diese Nacht,
Junge Florentinerinnen,
Folgten deutschen Hofes Pracht;
Ein heitres Fest erwartet euch. Der Herr, auf seinen Römerzügen, Hat, sich zu Nutz, euch zum Vergnügen, Die hohen Alpen überstiegen, Gewonnen sich ein heitres Reich. Der Kaiser, er, an heiligen Solen Erbat sich erst das Recht zur Macht, Und als er ging die Krone sich zu holen, Hat er uns auch die Kappe mitgebracht. Nun sind wir alle neugeboren; Ein jeder weltgewandte Mann Zieht sie behaglich über Kopf und Ohren; Sie ähnelt ihn verrückten Thoren, Er ist darunter weise wie er kann. Ich sehe schon wie sie sich schaaren, Sich schwankend sondern, traulich paaren; Zudringlich schließt sich Chor an Chor. Herein, hinaus, nur unverdrossen; Es bleibt doch endlich nach wie vor, Mit ihren hunderttausend Possen, Die Welt ein einz’ger großer Thor.
Gärtnerinnen. (Gesang begleitet von Mandolinen.)
Euren Beifall zu gewinnen
Schmückten wir uns diese Nacht,
Junge Florentinerinnen,
Folgten deutschen Hofes Pracht;
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Ein heitres Fest erwartet euch.
Der Herr, auf seinen Römerzügen,
Hat, sich zu Nutz, euch zum Vergnügen,
Die hohen Alpen überstiegen,
Gewonnen sich ein heitres Reich.
Der Kaiser, er, an heiligen Solen
Erbat sich erst das Recht zur Macht,
Und als er ging die Krone sich zu holen,
Hat er uns auch die Kappe mitgebracht.
Nun sind wir alle neugeboren;
Ein jeder weltgewandte Mann
Zieht sie behaglich über Kopf und Ohren;
Sie ähnelt ihn verrückten Thoren,
Er ist darunter weise wie er kann.
Ich sehe schon wie sie sich schaaren,
Sich schwankend sondern, traulich paaren;
Zudringlich schließt sich Chor an Chor.
Herein, hinaus, nur unverdrossen;
Es bleibt doch endlich nach wie vor,
Mit ihren hunderttausend Possen,
Die Welt ein einz’ger großer Thor.
Gärtnerinnen.
(Gesang begleitet von Mandolinen.)
Euren Beifall zu gewinnen
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Junge Florentinerinnen,
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Goethe, Johann Wolfgang von: Faust. Der Tragödie zweiter Teil. Stuttgart, 1832, S. 23. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_faust02_1832/35>, abgerufen am 16.02.2025.
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