Erst müssen wir in Fassung uns versühnen, Das Untre durch das Obere verdienen. Wer Gutes will, der sey erst gut; Wer Freude will, besänftige sein Blut; Wer Wein verlangt, der keltre reife Trauben; Wer Wunder hofft, der stärke seinen Glauben.
Kaiser. So sey die Zeit in Fröhlichkeit verthan! Und ganz erwünscht kommt Aschermittwoch an. Indessen feiern wir, auf jeden Fall, Nur lustiger das wilde Carneval. (Trompeten. Exeunt.)
Mephistopheles. Wie sich Verdienst und Glück verketten Das fällt den Thoren niemals ein; Wenn sie den Stein der Weisen hätten Der Weise mangelte dem Stein.
Weitläufiger Saal, mit Nebengemächern, verziert und auf- geputzt zur Mummenschanz.
Herold. Denkt nicht ihr seyd in deutschen Gränzen Von Teufels-, Narren- und Todtentänzen;
Erst müssen wir in Fassung uns versühnen, Das Untre durch das Obere verdienen. Wer Gutes will, der sey erst gut; Wer Freude will, besänftige sein Blut; Wer Wein verlangt, der keltre reife Trauben; Wer Wunder hofft, der stärke seinen Glauben.
Kaiser. So sey die Zeit in Fröhlichkeit verthan! Und ganz erwünscht kommt Aschermittwoch an. Indessen feiern wir, auf jeden Fall, Nur lustiger das wilde Carneval. (Trompeten. Exeunt.)
Mephistopheles. Wie sich Verdienst und Glück verketten Das fällt den Thoren niemals ein; Wenn sie den Stein der Weisen hätten Der Weise mangelte dem Stein.
Weitläufiger Saal, mit Nebengemächern, verziert und auf- geputzt zur Mummenschanz.
Herold. Denkt nicht ihr seyd in deutschen Gränzen Von Teufels-, Narren- und Todtentänzen;
<TEI><text><body><divtype="act"n="1"><divtype="scene"n="2"><sp><p><pbfacs="#f0034"n="22"/>
Erst müssen wir in Fassung uns versühnen,<lb/>
Das Untre durch das Obere verdienen.<lb/>
Wer Gutes will, der sey erst gut;<lb/>
Wer Freude will, besänftige sein Blut;<lb/>
Wer Wein verlangt, der keltre reife Trauben;<lb/>
Wer Wunder hofft, der stärke seinen Glauben.<lb/></p></sp><sp><speaker><hirendition="#g">Kaiser.</hi></speaker><lb/><p>So sey die Zeit in Fröhlichkeit verthan!<lb/>
Und ganz erwünscht kommt Aschermittwoch an.<lb/>
Indessen feiern wir, auf jeden Fall,<lb/>
Nur lustiger das wilde Carneval.<lb/></p><stage><hirendition="#right">(Trompeten. <hirendition="#aq">Exeunt.</hi>)</hi></stage><lb/></sp><sp><speaker><hirendition="#g">Mephistopheles.</hi></speaker><lb/><p>Wie sich Verdienst und Glück verketten<lb/>
Das fällt den Thoren niemals ein;<lb/>
Wenn sie den Stein der Weisen hätten<lb/>
Der Weise mangelte dem Stein.<lb/></p></sp></div><milestonerendition="#hr"unit="section"/><lb/><divtype="scene"><stage>Weitläufiger Saal, mit Nebengemächern, verziert und auf-<lb/>
geputzt zur Mummenschanz.</stage><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><lb/><sp><speaker><hirendition="#g">Herold.</hi></speaker><lb/><p>Denkt nicht ihr seyd in deutschen Gränzen<lb/>
Von Teufels-, Narren- und Todtentänzen;<lb/></p></sp></div></div></body></text></TEI>
[22/0034]
Erst müssen wir in Fassung uns versühnen,
Das Untre durch das Obere verdienen.
Wer Gutes will, der sey erst gut;
Wer Freude will, besänftige sein Blut;
Wer Wein verlangt, der keltre reife Trauben;
Wer Wunder hofft, der stärke seinen Glauben.
Kaiser.
So sey die Zeit in Fröhlichkeit verthan!
Und ganz erwünscht kommt Aschermittwoch an.
Indessen feiern wir, auf jeden Fall,
Nur lustiger das wilde Carneval.
(Trompeten. Exeunt.)
Mephistopheles.
Wie sich Verdienst und Glück verketten
Das fällt den Thoren niemals ein;
Wenn sie den Stein der Weisen hätten
Der Weise mangelte dem Stein.
Weitläufiger Saal, mit Nebengemächern, verziert und auf-
geputzt zur Mummenschanz.
Herold.
Denkt nicht ihr seyd in deutschen Gränzen
Von Teufels-, Narren- und Todtentänzen;
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax.
(2012-11-15T13:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
Freies Deutsches Hochstift (Frankfurter Goethe-Museum), Sign. III B / 23: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2014-03-12T12:00:00Z)
Frank Wiegand: Konvertierung von Wikisource-Markup nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat.
(2012-11-15T13:54:31Z)
Goethe, Johann Wolfgang von: Faust. Der Tragödie zweiter Teil. Stuttgart, 1832, S. 22. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_faust02_1832/34>, abgerufen am 16.07.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.