(Zu Eilebeute.) Mach fort und schleppe was du hast, Hier sind wir nicht willkommne Gast. (Ab.)
Erster Trabant. Sag', warum gabst du nicht sogleich Dem frechen Kerl einen Backenstreich?
Zweyter. Ich weiß nicht, mir verging die Kraft, Sie waren so gespensterhaft.
Dritter. Mir ward es vor den Augen schlecht, Da flimmert' es, ich sah nicht recht.
Vierter. Wie ich es nicht zu sagen weiß: Es war den ganzen Tag so heiß, So bänglich, so beklommen schwül, Der eine stand, der andere fiel, Man tappte hin und schlug zugleich, Der Gegner fiel vor jedem Streich, Vor Augen schwebt' es wie ein Flor, Dann summt's und saust's und zischt im Ohr, Das ging so fort, nun sind wir da Und wissen selbst nicht wie's geschah.
Kaiser mit Vier Fürsten (treten auf).
Die Trabanten (entfernen sich).
(Zu Eilebeute.) Mach fort und schleppe was du hast, Hier sind wir nicht willkommne Gast. (Ab.)
Erster Trabant. Sag’, warum gabst du nicht sogleich Dem frechen Kerl einen Backenstreich?
Zweyter. Ich weiß nicht, mir verging die Kraft, Sie waren so gespensterhaft.
Dritter. Mir ward es vor den Augen schlecht, Da flimmert’ es, ich sah nicht recht.
Vierter. Wie ich es nicht zu sagen weiß: Es war den ganzen Tag so heiß, So bänglich, so beklommen schwül, Der eine stand, der andere fiel, Man tappte hin und schlug zugleich, Der Gegner fiel vor jedem Streich, Vor Augen schwebt’ es wie ein Flor, Dann summt’s und saust’s und zischt im Ohr, Das ging so fort, nun sind wir da Und wissen selbst nicht wie’s geschah.
Kaiser mit Vier Fürsten (treten auf).
Die Trabanten (entfernen sich).
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(Zu Eilebeute.)
Mach fort und schleppe was du hast,
Hier sind wir nicht willkommne Gast.
(Ab.)
Erster Trabant.
Sag’, warum gabst du nicht sogleich
Dem frechen Kerl einen Backenstreich?
Zweyter.
Ich weiß nicht, mir verging die Kraft,
Sie waren so gespensterhaft.
Dritter.
Mir ward es vor den Augen schlecht,
Da flimmert’ es, ich sah nicht recht.
Vierter.
Wie ich es nicht zu sagen weiß:
Es war den ganzen Tag so heiß,
So bänglich, so beklommen schwül,
Der eine stand, der andere fiel,
Man tappte hin und schlug zugleich,
Der Gegner fiel vor jedem Streich,
Vor Augen schwebt’ es wie ein Flor,
Dann summt’s und saust’s und zischt im Ohr,
Das ging so fort, nun sind wir da
Und wissen selbst nicht wie’s geschah.
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Goethe, Johann Wolfgang von: Faust. Der Tragödie zweiter Teil. Stuttgart, 1832, S. 287. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_faust02_1832/299>, abgerufen am 16.02.2025.
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