Goethe, Johann Wolfgang von: Faust. Der Tragödie zweiter Teil. Stuttgart, 1832. Chor. Wohlgefallen vieler Jahre In des Knaben mildem Schein Sammelt sich auf diesem Paare. O! wie rührt mich der Verein. Euphorion. Nun laßt mich hüpfen, Nun laßt mich springen, Zu allen Lüften Hinauf zu dringen Ist mir Begierde, Sie faßt mich schon. Faust. Nur mäßig! mäßig! Nicht in's Verwegne, Daß Sturz und Unfall Dir nicht begegne, Zu Grund' uns richte Der theure Sohn. Euphorion.
Ich will nicht länger Am Boden stocken; Laßt meine Hände, Laßt meine Locken, Laßt meine Kleider, Sie sind ja mein. Chor. Wohlgefallen vieler Jahre In des Knaben mildem Schein Sammelt sich auf diesem Paare. O! wie rührt mich der Verein. Euphorion. Nun laßt mich hüpfen, Nun laßt mich springen, Zu allen Lüften Hinauf zu dringen Ist mir Begierde, Sie faßt mich schon. Faust. Nur mäßig! mäßig! Nicht in’s Verwegne, Daß Sturz und Unfall Dir nicht begegne, Zu Grund’ uns richte Der theure Sohn. Euphorion.
Ich will nicht länger Am Boden stocken; Laßt meine Hände, Laßt meine Locken, Laßt meine Kleider, Sie sind ja mein. <TEI> <text> <body> <div type="act" n="1"> <div type="scene" n="2"> <pb facs="#f0246" n="234"/> <sp> <speaker> <hi rendition="#g">Chor.</hi> </speaker><lb/> <p>Wohlgefallen vieler Jahre<lb/> In des Knaben mildem Schein<lb/> Sammelt sich auf diesem Paare.<lb/> O! wie rührt mich der Verein.<lb/></p> </sp> <sp> <speaker> <hi rendition="#g">Euphorion.</hi> </speaker><lb/> <lg type="poem"> <l rendition="#et">Nun laßt mich hüpfen,</l><lb/> <l rendition="#et">Nun laßt mich springen,</l><lb/> <l rendition="#et">Zu allen Lüften</l><lb/> <l rendition="#et">Hinauf zu dringen</l><lb/> <l rendition="#et">Ist mir Begierde,</l><lb/> <l rendition="#et">Sie faßt mich schon.</l><lb/> </lg> </sp> <sp> <speaker> <hi rendition="#g">Faust.</hi> </speaker><lb/> <lg type="poem"> <l rendition="#et">Nur mäßig! mäßig!</l><lb/> <l rendition="#et">Nicht in’s Verwegne,</l><lb/> <l rendition="#et">Daß Sturz und Unfall</l><lb/> <l rendition="#et">Dir nicht begegne,</l><lb/> <l rendition="#et">Zu Grund’ uns richte</l><lb/> <l rendition="#et">Der theure Sohn.</l><lb/> </lg> </sp> <sp> <speaker> <hi rendition="#g">Euphorion.</hi> </speaker><lb/> <lg type="poem"> <l rendition="#et">Ich will nicht länger</l><lb/> <l rendition="#et">Am Boden stocken;</l><lb/> <l rendition="#et">Laßt meine Hände,</l><lb/> <l rendition="#et">Laßt meine Locken,</l><lb/> <l rendition="#et">Laßt meine Kleider,</l><lb/> <l rendition="#et">Sie sind ja mein.</l><lb/> </lg> </sp> </div> </div> </body> </text> </TEI> [234/0246]
Chor.
Wohlgefallen vieler Jahre
In des Knaben mildem Schein
Sammelt sich auf diesem Paare.
O! wie rührt mich der Verein.
Euphorion.
Nun laßt mich hüpfen,
Nun laßt mich springen,
Zu allen Lüften
Hinauf zu dringen
Ist mir Begierde,
Sie faßt mich schon.
Faust.
Nur mäßig! mäßig!
Nicht in’s Verwegne,
Daß Sturz und Unfall
Dir nicht begegne,
Zu Grund’ uns richte
Der theure Sohn.
Euphorion.
Ich will nicht länger
Am Boden stocken;
Laßt meine Hände,
Laßt meine Locken,
Laßt meine Kleider,
Sie sind ja mein.
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