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Goethe, Johann Wolfgang von: Faust. Der Tragödie zweiter Teil. Stuttgart, 1832.

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Welch ein Aechzen, welch Gestöhn
Dringt herauf zu unsern Höhn!
Alle sind sie schon ertödtet,
See von ihrem Blut geröthet;
Mißgestaltete Begierde
Raubt des Reihers edle Zierde.
Weht sie doch schon auf dem Helme
Dieser Fettbauch-Krummbein-Schelme.
Ihr Genossen unsres Heeres,
Reihenwanderer des Meeres,
Euch berufen wir zur Rache
In so nahverwandter Sache.
Keiner spare Kraft und Blut,
Ewige Feindschaft dieser Brut!
(Zerstreuen sich krächzend in den Lüften.)
Mephistopheles
(in der Ebene).
Die nordischen Hexen wußt' ich wohl zu meistern,
Mir wird's nicht just mit diesen fremden Geistern.
Der Blocksberg bleibt ein gar bequem Local,
Wo man auch sey, man findet sich zumal.
Frau Ilse wacht für uns auf ihrem Stein,
Auf seiner Höh' wird Heinrich munter seyn,
Die Schnarcher schnauzen zwar das Elend an,
Doch alles ist für tausend Jahr gethan.
Wer weiß denn hier nur wo er geht und steht,
Ob unter ihm sich nicht der Boden bläht?
Ich wandle lustig durch ein glattes Thal
Und hinter mir erhebt sich auf einmal
Welch ein Aechzen, welch Gestöhn
Dringt herauf zu unsern Höhn!
Alle sind sie schon ertödtet,
See von ihrem Blut geröthet;
Mißgestaltete Begierde
Raubt des Reihers edle Zierde.
Weht sie doch schon auf dem Helme
Dieser Fettbauch-Krummbein-Schelme.
Ihr Genossen unsres Heeres,
Reihenwanderer des Meeres,
Euch berufen wir zur Rache
In so nahverwandter Sache.
Keiner spare Kraft und Blut,
Ewige Feindschaft dieser Brut!
(Zerstreuen sich krächzend in den Lüften.)
Mephistopheles
(in der Ebene).
Die nordischen Hexen wußt’ ich wohl zu meistern,
Mir wird’s nicht just mit diesen fremden Geistern.
Der Blocksberg bleibt ein gar bequem Local,
Wo man auch sey, man findet sich zumal.
Frau Ilse wacht für uns auf ihrem Stein,
Auf seiner Höh’ wird Heinrich munter seyn,
Die Schnarcher schnauzen zwar das Elend an,
Doch alles ist für tausend Jahr gethan.
Wer weiß denn hier nur wo er geht und steht,
Ob unter ihm sich nicht der Boden bläht?
Ich wandle lustig durch ein glattes Thal
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[142/0154] Welch ein Aechzen, welch Gestöhn Dringt herauf zu unsern Höhn! Alle sind sie schon ertödtet, See von ihrem Blut geröthet; Mißgestaltete Begierde Raubt des Reihers edle Zierde. Weht sie doch schon auf dem Helme Dieser Fettbauch-Krummbein-Schelme. Ihr Genossen unsres Heeres, Reihenwanderer des Meeres, Euch berufen wir zur Rache In so nahverwandter Sache. Keiner spare Kraft und Blut, Ewige Feindschaft dieser Brut! (Zerstreuen sich krächzend in den Lüften.) Mephistopheles (in der Ebene). Die nordischen Hexen wußt’ ich wohl zu meistern, Mir wird’s nicht just mit diesen fremden Geistern. Der Blocksberg bleibt ein gar bequem Local, Wo man auch sey, man findet sich zumal. Frau Ilse wacht für uns auf ihrem Stein, Auf seiner Höh’ wird Heinrich munter seyn, Die Schnarcher schnauzen zwar das Elend an, Doch alles ist für tausend Jahr gethan. Wer weiß denn hier nur wo er geht und steht, Ob unter ihm sich nicht der Boden bläht? Ich wandle lustig durch ein glattes Thal Und hinter mir erhebt sich auf einmal

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Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Faust. Der Tragödie zweiter Teil. Stuttgart, 1832, S. 142. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_faust02_1832/154>, abgerufen am 22.11.2024.