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Goethe, Johann Wolfgang von: Faust. Der Tragödie zweiter Teil. Stuttgart, 1832.

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Der große Mann, der edle Pädagog,
Der, sich zum Ruhm, ein Heldenvolk erzog,
Den schönen Kreis der edlen Argonauten,
Und alle die des Dichters Welt erbauten.
Chiron.
Das lassen wir an seinem Ort!
Selbst Pallas kommt als Mentor nicht zu Ehren;
Am Ende treiben sie's nach ihrer Weise fort
Als wenn sie nicht erzogen wären.
Faust.
Den Arzt der jede Pflanze nennt,
Die Wurzeln bis in's Tiefste kennt,
Dem Kranken Heil, dem Wunden Lindrung schafft,
Umarm' ich hier in Geist- und Körperkraft!
Chiron.
Ward neben mir ein Held verletzt,
Da wußt' ich Hülf' und Rath zu schaffen;
Doch ließ ich meine Kunst zuletzt
Den Wurzelweibern und den Pfaffen.
Faust.
Du bist der wahre große Mann
Der Lobeswort nicht hören kann.
Er sucht bescheiden auszuweichen
Und thut als gäb' es Seinesgleichen.
Chiron.
Du scheinest mir geschickt zu heucheln,
Dem Fürsten wie dem Volk zu schmeicheln.
Der große Mann, der edle Pädagog,
Der, sich zum Ruhm, ein Heldenvolk erzog,
Den schönen Kreis der edlen Argonauten,
Und alle die des Dichters Welt erbauten.
Chiron.
Das lassen wir an seinem Ort!
Selbst Pallas kommt als Mentor nicht zu Ehren;
Am Ende treiben sie’s nach ihrer Weise fort
Als wenn sie nicht erzogen wären.
Faust.
Den Arzt der jede Pflanze nennt,
Die Wurzeln bis in’s Tiefste kennt,
Dem Kranken Heil, dem Wunden Lindrung schafft,
Umarm’ ich hier in Geist- und Körperkraft!
Chiron.
Ward neben mir ein Held verletzt,
Da wußt’ ich Hülf’ und Rath zu schaffen;
Doch ließ ich meine Kunst zuletzt
Den Wurzelweibern und den Pfaffen.
Faust.
Du bist der wahre große Mann
Der Lobeswort nicht hören kann.
Er sucht bescheiden auszuweichen
Und thut als gäb’ es Seinesgleichen.
Chiron.
Du scheinest mir geschickt zu heucheln,
Dem Fürsten wie dem Volk zu schmeicheln.
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[128/0140] Der große Mann, der edle Pädagog, Der, sich zum Ruhm, ein Heldenvolk erzog, Den schönen Kreis der edlen Argonauten, Und alle die des Dichters Welt erbauten. Chiron. Das lassen wir an seinem Ort! Selbst Pallas kommt als Mentor nicht zu Ehren; Am Ende treiben sie’s nach ihrer Weise fort Als wenn sie nicht erzogen wären. Faust. Den Arzt der jede Pflanze nennt, Die Wurzeln bis in’s Tiefste kennt, Dem Kranken Heil, dem Wunden Lindrung schafft, Umarm’ ich hier in Geist- und Körperkraft! Chiron. Ward neben mir ein Held verletzt, Da wußt’ ich Hülf’ und Rath zu schaffen; Doch ließ ich meine Kunst zuletzt Den Wurzelweibern und den Pfaffen. Faust. Du bist der wahre große Mann Der Lobeswort nicht hören kann. Er sucht bescheiden auszuweichen Und thut als gäb’ es Seinesgleichen. Chiron. Du scheinest mir geschickt zu heucheln, Dem Fürsten wie dem Volk zu schmeicheln.

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Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Faust. Der Tragödie zweiter Teil. Stuttgart, 1832, S. 128. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_faust02_1832/140>, abgerufen am 22.11.2024.