Goethe, Johann Wolfgang von: Faust. Eine Tragödie. Tübingen, 1808.Trüber Tag. Feld. Faust. Mephistopheles. Faust. Im Elend! Verzweifelnd! Erbärmlich auf der Erde lange verirrt und nun gefangen! Als Missethäterinn im Kerker zu entsetzlichen Qualen eingesperrt das holde unselige Ge- schöpf! Bis dahin! dahin! -- Verräthrischer, nichtswürdi- ger Geist, und das hast du mir verheimlicht! -- Steh nur, steh! wälze die teuflischen Augen ingrimmend im Kopf her- um! Steh und trutze mir durch deine unerträgliche Gegen- wart! Gefangen! Im unwiederbringlichen Elend! Bösen Geistern übergeben und der richtenden gefühllosen Mensch- Trüber Tag. Feld. Fauſt. Mephiſtopheles. Fauſt. Im Elend! Verzweifelnd! Erbaͤrmlich auf der Erde lange verirrt und nun gefangen! Als Miſſethaͤterinn im Kerker zu entſetzlichen Qualen eingeſperrt das holde unſelige Ge- ſchoͤpf! Bis dahin! dahin! — Verraͤthriſcher, nichtswuͤrdi- ger Geiſt, und das haſt du mir verheimlicht! — Steh nur, ſteh! waͤlze die teufliſchen Augen ingrimmend im Kopf her- um! Steh und trutze mir durch deine unertraͤgliche Gegen- wart! Gefangen! Im unwiederbringlichen Elend! Boͤſen Geiſtern uͤbergeben und der richtenden gefuͤhlloſen Menſch- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0297" n="[291]"/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head><hi rendition="#g">Trüber Tag.<lb/> Feld</hi>.</head><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <stage><hi rendition="#g">Fauſt. Mephiſtopheles</hi>.</stage><lb/> <sp who="#FAU"> <speaker><hi rendition="#g">Fauſt</hi>.</speaker><lb/> <p>Im Elend! Verzweifelnd! Erbaͤrmlich auf der Erde lange<lb/> verirrt und nun gefangen! Als Miſſethaͤterinn im Kerker<lb/> zu entſetzlichen Qualen eingeſperrt das holde unſelige Ge-<lb/> ſchoͤpf! Bis dahin! dahin! — Verraͤthriſcher, nichtswuͤrdi-<lb/> ger Geiſt, und das haſt du mir verheimlicht! — Steh nur,<lb/> ſteh! waͤlze die teufliſchen Augen ingrimmend im Kopf her-<lb/> um! Steh und trutze mir durch deine unertraͤgliche Gegen-<lb/> wart! Gefangen! Im unwiederbringlichen Elend! Boͤſen<lb/> Geiſtern uͤbergeben und der richtenden gefuͤhlloſen Menſch-<lb/></p> </sp> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[291]/0297]
Trüber Tag.
Feld.
Fauſt. Mephiſtopheles.
Fauſt.
Im Elend! Verzweifelnd! Erbaͤrmlich auf der Erde lange
verirrt und nun gefangen! Als Miſſethaͤterinn im Kerker
zu entſetzlichen Qualen eingeſperrt das holde unſelige Ge-
ſchoͤpf! Bis dahin! dahin! — Verraͤthriſcher, nichtswuͤrdi-
ger Geiſt, und das haſt du mir verheimlicht! — Steh nur,
ſteh! waͤlze die teufliſchen Augen ingrimmend im Kopf her-
um! Steh und trutze mir durch deine unertraͤgliche Gegen-
wart! Gefangen! Im unwiederbringlichen Elend! Boͤſen
Geiſtern uͤbergeben und der richtenden gefuͤhlloſen Menſch-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |