Goethe, Johann Wolfgang von: Faust. Eine Tragödie. Tübingen, 1808.
Denkt an's Geschmeide Tag und Nacht, Noch mehr an den, der's ihr gebracht. Faust. Des Liebchens Kummer thut mir leid. Schaff' du ihr gleich ein neu Geschmeid'! Am ersten war ja so nicht viel. Mephistopheles. O ja, dem Herrn ist alles Kinderspiel! Faust. Und mach', und richt's nach meinem Sinn! Häng' dich an ihre Nachbarinn. Sey Teufel doch nur nicht wie Brey, Und schaff' einen neuen Schmuck herbey! Mephistopheles. Ja, gnäd'ger Herr, von Herzen gerne. Faust ab. Mephistopheles. So ein verliebter Thor verpufft Euch Sonne, Mond und alle Sterne Zum Zeitvertreib dem Liebchen in die Luft. ab.
Denkt an’s Geſchmeide Tag und Nacht, Noch mehr an den, der’s ihr gebracht. Fauſt. Des Liebchens Kummer thut mir leid. Schaff’ du ihr gleich ein neu Geſchmeid’! Am erſten war ja ſo nicht viel. Mephiſtopheles. O ja, dem Herrn iſt alles Kinderſpiel! Fauſt. Und mach’, und richt’s nach meinem Sinn! Haͤng’ dich an ihre Nachbarinn. Sey Teufel doch nur nicht wie Brey, Und ſchaff’ einen neuen Schmuck herbey! Mephiſtopheles. Ja, gnaͤd’ger Herr, von Herzen gerne. Fauſt ab. Mephiſtopheles. So ein verliebter Thor verpufft Euch Sonne, Mond und alle Sterne Zum Zeitvertreib dem Liebchen in die Luft. ab. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <sp who="#MEP"> <p><pb facs="#f0189" n="183"/> Denkt an’s Geſchmeide Tag und Nacht,<lb/> Noch mehr an den, der’s ihr gebracht.</p> </sp><lb/> <sp who="#FAU"> <speaker><hi rendition="#g">Fauſt</hi>.</speaker><lb/> <p>Des Liebchens Kummer thut mir leid.<lb/> Schaff’ du ihr gleich ein neu Geſchmeid’!<lb/> Am erſten war ja ſo nicht viel.</p> </sp><lb/> <sp who="#MEP"> <speaker><hi rendition="#g">Mephiſtopheles</hi>.</speaker><lb/> <p>O ja, dem Herrn iſt alles Kinderſpiel!</p> </sp><lb/> <sp who="#FAU"> <speaker><hi rendition="#g">Fauſt</hi>.</speaker><lb/> <p>Und mach’, und richt’s nach meinem Sinn!<lb/> Haͤng’ dich an ihre Nachbarinn.<lb/> Sey Teufel doch nur nicht wie Brey,<lb/> Und ſchaff’ einen neuen Schmuck herbey!</p> </sp><lb/> <sp who="#MEP"> <speaker><hi rendition="#g">Mephiſtopheles</hi>.</speaker><lb/> <p>Ja, gnaͤd’ger Herr, von Herzen gerne.</p><lb/> <stage>Fauſt ab.</stage> </sp><lb/> <sp who="#MEP"> <speaker><hi rendition="#g">Mephiſtopheles</hi>.</speaker><lb/> <p>So ein verliebter Thor verpufft<lb/> Euch Sonne, Mond und alle Sterne<lb/> Zum Zeitvertreib dem Liebchen in die Luft.</p><lb/> <stage>ab.</stage> </sp> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </body> </text> </TEI> [183/0189]
Denkt an’s Geſchmeide Tag und Nacht,
Noch mehr an den, der’s ihr gebracht.
Fauſt.
Des Liebchens Kummer thut mir leid.
Schaff’ du ihr gleich ein neu Geſchmeid’!
Am erſten war ja ſo nicht viel.
Mephiſtopheles.
O ja, dem Herrn iſt alles Kinderſpiel!
Fauſt.
Und mach’, und richt’s nach meinem Sinn!
Haͤng’ dich an ihre Nachbarinn.
Sey Teufel doch nur nicht wie Brey,
Und ſchaff’ einen neuen Schmuck herbey!
Mephiſtopheles.
Ja, gnaͤd’ger Herr, von Herzen gerne.
Fauſt ab.
Mephiſtopheles.
So ein verliebter Thor verpufft
Euch Sonne, Mond und alle Sterne
Zum Zeitvertreib dem Liebchen in die Luft.
ab.
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Zitationshilfe: | Goethe, Johann Wolfgang von: Faust. Eine Tragödie. Tübingen, 1808, S. 183. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_faust01_1808/189>, abgerufen am 16.02.2025. |