Goethe, Johann Wolfgang von: Faust. Eine Tragödie. Tübingen, 1808. Altmayer. Es war ein Schlag, der ging durch alle Glieder! Schafft einen Stuhl, ich sinke nieder! Frosch. Nein, sagt mir nur, was ist geschehn? Siebel. Wo ist der Kerl? Wenn ich ihn spüre, Er soll mir nicht lebendig gehn! Altmayer. Ich hab' ihn selbst hinaus zur Kellerthüre -- Auf einem Fasse reiten sehn -- -- Es liegt mir bleyschwer in den Füßen. Sich nach dem Tische wendend. Mein! Sollte wohl der Wein noch fließen? Siebel. Betrug war alles, Lug und Schein. Frosch. Mir däuchte doch als tränk' ich Wein. Brander. Aber wie war es mit den Trauben? Altmayer. Nun sag' mir eins, man soll kein Wunder glauben! Altmayer. Es war ein Schlag, der ging durch alle Glieder! Schafft einen Stuhl, ich ſinke nieder! Froſch. Nein, ſagt mir nur, was iſt geſchehn? Siebel. Wo iſt der Kerl? Wenn ich ihn ſpuͤre, Er ſoll mir nicht lebendig gehn! Altmayer. Ich hab’ ihn ſelbſt hinaus zur Kellerthuͤre — Auf einem Faſſe reiten ſehn — — Es liegt mir bleyſchwer in den Fuͤßen. Sich nach dem Tiſche wendend. Mein! Sollte wohl der Wein noch fließen? Siebel. Betrug war alles, Lug und Schein. Froſch. Mir daͤuchte doch als traͤnk’ ich Wein. Brander. Aber wie war es mit den Trauben? Altmayer. Nun ſag’ mir eins, man ſoll kein Wunder glauben! <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0153" n="147"/> <sp who="#ALT"> <speaker><hi rendition="#g">Altmayer</hi>.</speaker><lb/> <p>Es war ein Schlag, der ging durch alle Glieder!<lb/> Schafft einen Stuhl, ich ſinke nieder!</p> </sp><lb/> <sp who="#FRO"> <speaker><hi rendition="#g">Froſch</hi>.</speaker><lb/> <p>Nein, ſagt mir nur, was iſt geſchehn?</p> </sp><lb/> <sp who="#SIE"> <speaker><hi rendition="#g">Siebel</hi>.</speaker><lb/> <p>Wo iſt der Kerl? Wenn ich ihn ſpuͤre,<lb/> Er ſoll mir nicht lebendig gehn!</p> </sp><lb/> <sp who="#ALT"> <speaker><hi rendition="#g">Altmayer</hi>.</speaker><lb/> <p>Ich hab’ ihn ſelbſt hinaus zur Kellerthuͤre —<lb/> Auf einem Faſſe reiten ſehn — —<lb/> Es liegt mir bleyſchwer in den Fuͤßen.</p><lb/> <stage>Sich nach dem Tiſche wendend.</stage><lb/> <p>Mein! Sollte wohl der Wein noch fließen?</p> </sp><lb/> <sp who="#SIE"> <speaker><hi rendition="#g">Siebel</hi>.</speaker><lb/> <p>Betrug war alles, Lug und Schein.</p> </sp><lb/> <sp who="#FRO"> <speaker><hi rendition="#g">Froſch</hi>.</speaker><lb/> <p>Mir daͤuchte doch als traͤnk’ ich Wein.</p> </sp><lb/> <sp who="#BRA"> <speaker><hi rendition="#g">Brander</hi>.</speaker><lb/> <p>Aber wie war es mit den Trauben?</p> </sp><lb/> <sp who="#ALT"> <speaker><hi rendition="#g">Altmayer</hi>.</speaker><lb/> <p>Nun ſag’ mir eins, man ſoll kein Wunder glauben!</p> </sp> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </body> </text> </TEI> [147/0153]
Altmayer.
Es war ein Schlag, der ging durch alle Glieder!
Schafft einen Stuhl, ich ſinke nieder!
Froſch.
Nein, ſagt mir nur, was iſt geſchehn?
Siebel.
Wo iſt der Kerl? Wenn ich ihn ſpuͤre,
Er ſoll mir nicht lebendig gehn!
Altmayer.
Ich hab’ ihn ſelbſt hinaus zur Kellerthuͤre —
Auf einem Faſſe reiten ſehn — —
Es liegt mir bleyſchwer in den Fuͤßen.
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Zitationshilfe: | Goethe, Johann Wolfgang von: Faust. Eine Tragödie. Tübingen, 1808, S. 147. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_faust01_1808/153>, abgerufen am 16.02.2025. |