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Goethe, Johann Wolfgang von: Faust. Eine Tragödie. Tübingen, 1808.

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Schüler.
Mir wird von alle dem so dumm,
Als ging mir ein Mühlrad im Kopf herum.
Mephistopheles.
Nachher vor allen andern Sachen
Müßt ihr euch an die Metaphysik machen!
Da seht, daß ihr tiefsinnig faßt,
Was in des Menschen Hirn nicht paßt;
Für, was drein geht und nicht drein geht,
Ein prächtig Wort zu Diensten steht.
Doch vorerst dieses halbe Jahr
Nehmt ja der besten Ordnung wahr.
Fünf Stunden habt ihr jeden Tag;
Seyd drinnen mit dem Glockenschlag!
Habt euch vorher wohl präparirt,
Paragraphos wohl einstudirt,
Damit ihr nachher besser seht,
Daß er nichts sagt, als was im Buche steht;
Doch euch des Schreibens ja befleißt,
Als dictirt' euch der Heilig' Geist!
Schüler.
Das sollt ihr mir nicht zweymal sagen!
Schuͤler.
Mir wird von alle dem ſo dumm,
Als ging mir ein Muͤhlrad im Kopf herum.
Mephiſtopheles.
Nachher vor allen andern Sachen
Muͤßt ihr euch an die Metaphyſik machen!
Da ſeht, daß ihr tiefſinnig faßt,
Was in des Menſchen Hirn nicht paßt;
Fuͤr, was drein geht und nicht drein geht,
Ein praͤchtig Wort zu Dienſten ſteht.
Doch vorerſt dieſes halbe Jahr
Nehmt ja der beſten Ordnung wahr.
Fuͤnf Stunden habt ihr jeden Tag;
Seyd drinnen mit dem Glockenſchlag!
Habt euch vorher wohl praͤparirt,
Paragraphos wohl einſtudirt,
Damit ihr nachher beſſer ſeht,
Daß er nichts ſagt, als was im Buche ſteht;
Doch euch des Schreibens ja befleißt,
Als dictirt’ euch der Heilig’ Geiſt!
Schuͤler.
Das ſollt ihr mir nicht zweymal ſagen!
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[120/0126] Schuͤler. Mir wird von alle dem ſo dumm, Als ging mir ein Muͤhlrad im Kopf herum. Mephiſtopheles. Nachher vor allen andern Sachen Muͤßt ihr euch an die Metaphyſik machen! Da ſeht, daß ihr tiefſinnig faßt, Was in des Menſchen Hirn nicht paßt; Fuͤr, was drein geht und nicht drein geht, Ein praͤchtig Wort zu Dienſten ſteht. Doch vorerſt dieſes halbe Jahr Nehmt ja der beſten Ordnung wahr. Fuͤnf Stunden habt ihr jeden Tag; Seyd drinnen mit dem Glockenſchlag! Habt euch vorher wohl praͤparirt, Paragraphos wohl einſtudirt, Damit ihr nachher beſſer ſeht, Daß er nichts ſagt, als was im Buche ſteht; Doch euch des Schreibens ja befleißt, Als dictirt’ euch der Heilig’ Geiſt! Schuͤler. Das ſollt ihr mir nicht zweymal ſagen!

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Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Faust. Eine Tragödie. Tübingen, 1808, S. 120. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_faust01_1808/126>, abgerufen am 25.11.2024.