Braunrothe bis ins Blaurothe alourges und Violette übergeht.
Kuaneon geht vom Himmelblauen bis ins Dunkel- und Schwarzblaue, Violette, und Violetpurpurne. Eben so coeruleum; das sogar ins Dunkelgrüne und Blaugrüne glaukon, wie in das caesium Katzengrüne übergeht.
Darunter fallen aeri[ - 1 Zeichen fehlt]on, aeroeides aerium, coeli- num, ouranoeides, uakinthinon, ferrugineum, oino- pon, amethustinon, thalassinum, vitreum, venetum, glaukon, das aus dem Blaugrünen und Katzengrü- nen ins bloße Graue übergeht und noch das kharopon und ravum unter sich begreift.
Khloron geht aus der einen Seite ins Gelbe, aus der andern ins Grüne. Eben so viride, das nicht nur ins Gelbe sondern auch ins Blaue geht.
Darunter fallen poodes herbidum, prasinon porraceum, aerugineum iodes, smaragdinon, vitre- um isatodes, venetum.
Aus der Mischung von Schwarz und Weiß gehen, nach Aristoteles und Platon, hervor: das phaion, wel- ches auch muinon erklärt wird, also Grau.
Ferner pellos, pelios, polios, pullus sowohl schwärzlich als weißlich, je nachdem die Anfoderung an das Weiße oder an das Schwarze gemacht wird.
Ferner tephron aschfarben, und spodion welches isabelfarben erklärt wird, wahrscheinlich gris cendre; drückt aber auch Eselsfarbe aus, welche an den Spi- tzen der Haare in ein puRRon, mehr oder weniger Gelbbraunes, ausläuft.
Braunrothe bis ins Blaurothe ἁλουργές und Violette uͤbergeht.
Κυάνεον geht vom Himmelblauen bis ins Dunkel- und Schwarzblaue, Violette, und Violetpurpurne. Eben ſo coeruleum; das ſogar ins Dunkelgruͤne und Blaugruͤne γλαυκόν, wie in das caesium Katzengruͤne uͤbergeht.
Darunter fallen ἀερί[ – 1 Zeichen fehlt]ον, ἀεροειδές aërium, coeli- num, οὐρανοειδές, ὑακίνϑινον, ferrugineum, οἰνω- πόν, ἀμεϑύστινον, thalassinum, vitreum, venetum, γλαυκόν, das aus dem Blaugruͤnen und Katzengruͤ- nen ins bloße Graue uͤbergeht und noch das χαροπόν und ravum unter ſich begreift.
Χλωρόν geht aus der einen Seite ins Gelbe, aus der andern ins Gruͤne. Eben ſo viride, das nicht nur ins Gelbe ſondern auch ins Blaue geht.
Darunter fallen ποῶδες herbidum, πράσινον porraceum, aerugineum ἰῶδες, σμαράγδινον, vitre- um ἰσατῶδες, venetum.
Aus der Miſchung von Schwarz und Weiß gehen, nach Ariſtoteles und Platon, hervor: das φαιόν, wel- ches auch μύϊνον erklaͤrt wird, alſo Grau.
Ferner πελλός, πέλιος, πόλιος, pullus ſowohl ſchwaͤrzlich als weißlich, je nachdem die Anfoderung an das Weiße oder an das Schwarze gemacht wird.
Ferner τεφρόν aſchfarben, und σπόδιον welches iſabelfarben erklaͤrt wird, wahrſcheinlich gris cendré; druͤckt aber auch Eſelsfarbe aus, welche an den Spi- tzen der Haare in ein πυῤῥόν, mehr oder weniger Gelbbraunes, auslaͤuft.
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Braunrothe bis ins Blaurothe ἁλουργές und Violette
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Eben ſo coeruleum; das ſogar ins Dunkelgruͤne und
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γλαυκόν, das aus dem Blaugruͤnen und Katzengruͤ-
nen ins bloße Graue uͤbergeht und noch das χαροπόν
und ravum unter ſich begreift.
Χλωρόν geht aus der einen Seite ins Gelbe,
aus der andern ins Gruͤne. Eben ſo viride, das nicht
nur ins Gelbe ſondern auch ins Blaue geht.
Darunter fallen ποῶδες herbidum, πράσινον
porraceum, aerugineum ἰῶδες, σμαράγδινον, vitre-
um ἰσατῶδες, venetum.
Aus der Miſchung von Schwarz und Weiß gehen,
nach Ariſtoteles und Platon, hervor: das φαιόν, wel-
ches auch μύϊνον erklaͤrt wird, alſo Grau.
Ferner πελλός, πέλιος, πόλιος, pullus ſowohl
ſchwaͤrzlich als weißlich, je nachdem die Anfoderung an
das Weiße oder an das Schwarze gemacht wird.
Ferner τεφρόν aſchfarben, und σπόδιον welches
iſabelfarben erklaͤrt wird, wahrſcheinlich gris cendré;
druͤckt aber auch Eſelsfarbe aus, welche an den Spi-
tzen der Haare in ein πυῤῥόν, mehr oder weniger
Gelbbraunes, auslaͤuft.
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Goethe, Johann Wolfgang von: Zur Farbenlehre. Bd. 2. Tübingen, 1810, S. 58. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_farbenlehre02_1810/92>, abgerufen am 28.11.2024.
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