leuchteten, nachdem sie dem Sonnen- oder auch bloß dem Tageslichte ausgesetzt worden, gelbroth, wie schwach glühende Kohlen.
2) Phosphoren aus künstlichem schwefelsaurem Stron- tian, ganz auf dieselbe Weise, wie die vorigen, mit Gummi Traganth im freyen Feuer des Windofens prä- parirt. Diese leuchteten meergrün, einige Stücke schwach bläulich.
3) Nach Cantons Vorschrift aus gebrannten Au- sterschalen zubereitete Kalkphosphoren, welche größtentheils hellgelb leuchteten. Einige von diesen gaben reines Rosenroth, andere ein blasses Vio- lett.
Der Glanz und die Lebhaftigkeit der Farbe der Phosphoren steht mit der Intensität des excitirenden Lichtes in directem Verhältniß; je schwächer dieses ist, desto schwächer und blässer phosphoresciren jene im Dun- keln, ja in sehr schwachem Lichte, z. B. im Mondlichte, werden sie fast ganz farblos, weißlich leuchtend.
Diese Phosphoren wurden nach der Reihe den ver- schiedenen prismatischen Farben ausgesetzt. Im Blau und Violett wurden alle sogleich leuchtend, doch war ihr Licht auf keine Weise verändert: die Barytphospho- ren erschienen im Dunkeln gelbroth, die neuen Stron- tianphosphoren meergrün, u. s. w. vollkommen so, wie sie dem reinen Sonnenlichte ausgesetzt leuchteten. Im
leuchteten, nachdem ſie dem Sonnen- oder auch bloß dem Tageslichte ausgeſetzt worden, gelbroth, wie ſchwach gluͤhende Kohlen.
2) Phosphoren aus kuͤnſtlichem ſchwefelſaurem Stron- tian, ganz auf dieſelbe Weiſe, wie die vorigen, mit Gummi Traganth im freyen Feuer des Windofens praͤ- parirt. Dieſe leuchteten meergruͤn, einige Stuͤcke ſchwach blaͤulich.
3) Nach Cantons Vorſchrift aus gebrannten Au- ſterſchalen zubereitete Kalkphosphoren, welche groͤßtentheils hellgelb leuchteten. Einige von dieſen gaben reines Roſenroth, andere ein blaſſes Vio- lett.
Der Glanz und die Lebhaftigkeit der Farbe der Phosphoren ſteht mit der Intenſitaͤt des excitirenden Lichtes in directem Verhaͤltniß; je ſchwaͤcher dieſes iſt, deſto ſchwaͤcher und blaͤſſer phosphoreſciren jene im Dun- keln, ja in ſehr ſchwachem Lichte, z. B. im Mondlichte, werden ſie faſt ganz farblos, weißlich leuchtend.
Dieſe Phosphoren wurden nach der Reihe den ver- ſchiedenen prismatiſchen Farben ausgeſetzt. Im Blau und Violett wurden alle ſogleich leuchtend, doch war ihr Licht auf keine Weiſe veraͤndert: die Barytphospho- ren erſchienen im Dunkeln gelbroth, die neuen Stron- tianphosphoren meergruͤn, u. ſ. w. vollkommen ſo, wie ſie dem reinen Sonnenlichte ausgeſetzt leuchteten. Im
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leuchteten, nachdem ſie dem Sonnen- oder auch bloß
dem Tageslichte ausgeſetzt worden, gelbroth, wie
ſchwach gluͤhende Kohlen.
2) Phosphoren aus kuͤnſtlichem ſchwefelſaurem Stron-
tian, ganz auf dieſelbe Weiſe, wie die vorigen, mit
Gummi Traganth im freyen Feuer des Windofens praͤ-
parirt. Dieſe leuchteten meergruͤn, einige Stuͤcke
ſchwach blaͤulich.
3) Nach Cantons Vorſchrift aus gebrannten Au-
ſterſchalen zubereitete Kalkphosphoren, welche
groͤßtentheils hellgelb leuchteten. Einige von dieſen
gaben reines Roſenroth, andere ein blaſſes Vio-
lett.
Der Glanz und die Lebhaftigkeit der Farbe der
Phosphoren ſteht mit der Intenſitaͤt des excitirenden
Lichtes in directem Verhaͤltniß; je ſchwaͤcher dieſes iſt,
deſto ſchwaͤcher und blaͤſſer phosphoreſciren jene im Dun-
keln, ja in ſehr ſchwachem Lichte, z. B. im Mondlichte,
werden ſie faſt ganz farblos, weißlich leuchtend.
Dieſe Phosphoren wurden nach der Reihe den ver-
ſchiedenen prismatiſchen Farben ausgeſetzt. Im Blau
und Violett wurden alle ſogleich leuchtend, doch war
ihr Licht auf keine Weiſe veraͤndert: die Barytphospho-
ren erſchienen im Dunkeln gelbroth, die neuen Stron-
tianphosphoren meergruͤn, u. ſ. w. vollkommen ſo, wie
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Goethe, Johann Wolfgang von: Zur Farbenlehre. Bd. 2. Tübingen, 1810, S. 704. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_farbenlehre02_1810/738>, abgerufen am 26.11.2024.
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