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Goethe, Johann Wolfgang von: Zur Farbenlehre. Bd. 2. Tübingen, 1810.

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Herrschender TonSolostimme
Licht und HalbschattenPrime und Secundstimme
IndigVioloncell
UltramarinViole und Violine
GrünMenschenkehle
GelbClarinette
HochrothTrompete
RosenrothHoboe
KermesrothQuerflöte
PurpurWaldhorn
ViolettFagott
Zurichtung der PaletteStimmung der Instrumente
TractementApplicatur
Bunte lavierte ZeichnungClavier-Conzert
Impastirtes Gemälde.Symphonie.

Bey dieser Art von strengem Nebeneinandersetzen,
welches im Buche theils wirklich ausgesprochen, theils
durch Context und Styl nur herbeygeführt und ein-
geleitet ist, sieht Jedermann das Gezwungene, Will-
kührliche und Unpassende zweyer großen in sich selbst
abgeschlossenen Naturerscheinungen, in sofern sie theil-
weise mit einander verglichen werden sollen.

Es ist zu verwundern, daß der Verfasser, der sich
sehr lebhaft gegen das Farbenclavier erklärt und dasselbe
für unausführbar und unnütz hält, ein solches Vergnü-
gen fand, sich aus Verschlingung der beyden Künste

Herrſchender TonSoloſtimme
Licht und HalbſchattenPrime und Secundſtimme
IndigVioloncell
UltramarinViole und Violine
GruͤnMenſchenkehle
GelbClarinette
HochrothTrompete
RoſenrothHoboe
KermesrothQuerfloͤte
PurpurWaldhorn
ViolettFagott
Zurichtung der PaletteStimmung der Inſtrumente
TractementApplicatur
Bunte lavierte ZeichnungClavier-Conzert
Impaſtirtes Gemaͤlde.Symphonie.

Bey dieſer Art von ſtrengem Nebeneinanderſetzen,
welches im Buche theils wirklich ausgeſprochen, theils
durch Context und Styl nur herbeygefuͤhrt und ein-
geleitet iſt, ſieht Jedermann das Gezwungene, Will-
kuͤhrliche und Unpaſſende zweyer großen in ſich ſelbſt
abgeſchloſſenen Naturerſcheinungen, in ſofern ſie theil-
weiſe mit einander verglichen werden ſollen.

Es iſt zu verwundern, daß der Verfaſſer, der ſich
ſehr lebhaft gegen das Farbenclavier erklaͤrt und daſſelbe
fuͤr unausfuͤhrbar und unnuͤtz haͤlt, ein ſolches Vergnuͤ-
gen fand, ſich aus Verſchlingung der beyden Kuͤnſte

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[642/0676] Herrſchender Ton Soloſtimme Licht und Halbſchatten Prime und Secundſtimme Indig Violoncell Ultramarin Viole und Violine Gruͤn Menſchenkehle Gelb Clarinette Hochroth Trompete Roſenroth Hoboe Kermesroth Querfloͤte Purpur Waldhorn Violett Fagott Zurichtung der Palette Stimmung der Inſtrumente Tractement Applicatur Bunte lavierte Zeichnung Clavier-Conzert Impaſtirtes Gemaͤlde. Symphonie. Bey dieſer Art von ſtrengem Nebeneinanderſetzen, welches im Buche theils wirklich ausgeſprochen, theils durch Context und Styl nur herbeygefuͤhrt und ein- geleitet iſt, ſieht Jedermann das Gezwungene, Will- kuͤhrliche und Unpaſſende zweyer großen in ſich ſelbſt abgeſchloſſenen Naturerſcheinungen, in ſofern ſie theil- weiſe mit einander verglichen werden ſollen. Es iſt zu verwundern, daß der Verfaſſer, der ſich ſehr lebhaft gegen das Farbenclavier erklaͤrt und daſſelbe fuͤr unausfuͤhrbar und unnuͤtz haͤlt, ein ſolches Vergnuͤ- gen fand, ſich aus Verſchlingung der beyden Kuͤnſte

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Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Zur Farbenlehre. Bd. 2. Tübingen, 1810, S. 642. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_farbenlehre02_1810/676>, abgerufen am 22.11.2024.