So viel sey genug, das Andenken eines Mannes aufzufrischen, der ein laborioses und ernstes Leben ge- führt, und dem es nicht allein darum zu thun war, für sich und die Seinigen zu wirken und zu schaffen; sondern der auch dasjenige was er erfahren, und wie er sichs zurecht gelegt, andern zu Nutz und Bequem- lichkeit, emsig mittheilen wollte.
Eduard Hussey Delaval.
Versuch und Bemerkungen über die Ursache der dauerhaften Farben undurchsichtiger Körper. Uebersetzt und herausgegeben von Crell. Berlin und Stettin 1788. 8.
Der eigentliche Gehalt dieser Schrift, ob er gleich in der Farbenlehre von großer Bedeutung ist, läßt sich doch mit wenigen Worten aussprechen. Des Verfas- sers Hauptaugenmerk ruht auf dem skieron, auf der dunklen Eigenschaft der Farbe, wohin wir auch wie- derholt gedeutet haben.
Er behandelt vorzüglich färbende Stoffe aus dem Mineralreiche, sodann auch aus dem vegetabilischen und animalischen; er zeigt, daß diese Stoffe in ihrem fein- sten und concentrirtesten Zustande keine Farbe bey auf- fallendem Lichte sehen lassen, sondern vielmehr schwarz erscheinen.
So viel ſey genug, das Andenken eines Mannes aufzufriſchen, der ein laborioſes und ernſtes Leben ge- fuͤhrt, und dem es nicht allein darum zu thun war, fuͤr ſich und die Seinigen zu wirken und zu ſchaffen; ſondern der auch dasjenige was er erfahren, und wie er ſichs zurecht gelegt, andern zu Nutz und Bequem- lichkeit, emſig mittheilen wollte.
Eduard Huſſey Delaval.
Verſuch und Bemerkungen uͤber die Urſache der dauerhaften Farben undurchſichtiger Koͤrper. Ueberſetzt und herausgegeben von Crell. Berlin und Stettin 1788. 8.
Der eigentliche Gehalt dieſer Schrift, ob er gleich in der Farbenlehre von großer Bedeutung iſt, laͤßt ſich doch mit wenigen Worten ausſprechen. Des Verfaſ- ſers Hauptaugenmerk ruht auf dem σκιερόν, auf der dunklen Eigenſchaft der Farbe, wohin wir auch wie- derholt gedeutet haben.
Er behandelt vorzuͤglich faͤrbende Stoffe aus dem Mineralreiche, ſodann auch aus dem vegetabiliſchen und animaliſchen; er zeigt, daß dieſe Stoffe in ihrem fein- ſten und concentrirteſten Zuſtande keine Farbe bey auf- fallendem Lichte ſehen laſſen, ſondern vielmehr ſchwarz erſcheinen.
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So viel ſey genug, das Andenken eines Mannes
aufzufriſchen, der ein laborioſes und ernſtes Leben ge-
fuͤhrt, und dem es nicht allein darum zu thun war,
fuͤr ſich und die Seinigen zu wirken und zu ſchaffen;
ſondern der auch dasjenige was er erfahren, und wie
er ſichs zurecht gelegt, andern zu Nutz und Bequem-
lichkeit, emſig mittheilen wollte.
Eduard Huſſey Delaval.
Verſuch und Bemerkungen uͤber die Urſache der
dauerhaften Farben undurchſichtiger Koͤrper. Ueberſetzt
und herausgegeben von Crell. Berlin und Stettin
1788. 8.
Der eigentliche Gehalt dieſer Schrift, ob er gleich
in der Farbenlehre von großer Bedeutung iſt, laͤßt ſich
doch mit wenigen Worten ausſprechen. Des Verfaſ-
ſers Hauptaugenmerk ruht auf dem σκιερόν, auf der
dunklen Eigenſchaft der Farbe, wohin wir auch wie-
derholt gedeutet haben.
Er behandelt vorzuͤglich faͤrbende Stoffe aus dem
Mineralreiche, ſodann auch aus dem vegetabiliſchen und
animaliſchen; er zeigt, daß dieſe Stoffe in ihrem fein-
ſten und concentrirteſten Zuſtande keine Farbe bey auf-
fallendem Lichte ſehen laſſen, ſondern vielmehr ſchwarz
erſcheinen.
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Goethe, Johann Wolfgang von: Zur Farbenlehre. Bd. 2. Tübingen, 1810, S. 633. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_farbenlehre02_1810/667>, abgerufen am 22.11.2024.
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