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Goethe, Johann Wolfgang von: Zur Farbenlehre. Bd. 2. Tübingen, 1810.

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dagegen gemacht, die aber auf solche Versuche gegrün-
det waren, bey welchen der gute Franzose keine ma-
thematische Accuratesse beweisen."

(Welche wunderlichen Redensarten! als wenn es
keine andere Accuratesse gäbe als die mathematische.)

"Man sieht aus den Miscell. curios. p. 115.
daß man auch schon damals in Paris Newtons Theo-
rie angegriffen, welches aber aus einem Mißverständ-
niß geschehen."

Florian Dalham. Institutiones physicae, Wien
1753. Ein Geistlicher, bringt etwas weniges von der
Geschichte der Farbenlehre vor; dann intonirt er: ra-
dius solis per foramen A.
Mit den Einwürfen ist er
bald fertig, dann folgen einige chemische Experimente.

Emanuel Schwendeborg. Prodromus Prin-
cipiorum rerum naturalium,
Hildburghausen 1754.
p. 137. Wie er durch diese ganze Schrift die Körper
aus Kugeln verschiedener Größe und Art, aus Kreisen
und Kränzen und deren Interstitien aufs wunderlichste
zusammensetzt, eben so macht er es mit der Transparenz,
dem Weißen, Rothen und Gelben. Alles sey trans,
parent seinen kleinsten Theilen nach: Albedo; si an-
guli reflexionis varie confundantur in particulis trans-
parentibus, albedinem oriri. Rubedo; si superfi-
cies particularum varii generis particulis variege-
tur, oriri rubedinem. Flavedo; si albedo mixta
sit cum rubedine, flavedinem oriri.

II. 36

dagegen gemacht, die aber auf ſolche Verſuche gegruͤn-
det waren, bey welchen der gute Franzoſe keine ma-
thematiſche Accurateſſe beweiſen.“

(Welche wunderlichen Redensarten! als wenn es
keine andere Accurateſſe gaͤbe als die mathematiſche.)

„Man ſieht aus den Miscell. curios. p. 115.
daß man auch ſchon damals in Paris Newtons Theo-
rie angegriffen, welches aber aus einem Mißverſtaͤnd-
niß geſchehen.“

Florian Dalham. Institutiones physicae, Wien
1753. Ein Geiſtlicher, bringt etwas weniges von der
Geſchichte der Farbenlehre vor; dann intonirt er: ra-
dius solis per foramen A.
Mit den Einwuͤrfen iſt er
bald fertig, dann folgen einige chemiſche Experimente.

Emanuel Schwendeborg. Prodromus Prin-
cipiorum rerum naturalium,
Hildburghauſen 1754.
p. 137. Wie er durch dieſe ganze Schrift die Koͤrper
aus Kugeln verſchiedener Groͤße und Art, aus Kreiſen
und Kraͤnzen und deren Interſtitien aufs wunderlichſte
zuſammenſetzt, eben ſo macht er es mit der Transparenz,
dem Weißen, Rothen und Gelben. Alles ſey trans,
parent ſeinen kleinſten Theilen nach: Albedo; si an-
guli reflexionis varie confundantur in particulis trans-
parentibus, albedinem oriri. Rubedo; si superfi-
cies particularum varii generis particulis variege-
tur, oriri rubedinem. Flavedo; si albedo mixta
sit cum rubedine, flavedinem oriri.

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[561/0595] dagegen gemacht, die aber auf ſolche Verſuche gegruͤn- det waren, bey welchen der gute Franzoſe keine ma- thematiſche Accurateſſe beweiſen.“ (Welche wunderlichen Redensarten! als wenn es keine andere Accurateſſe gaͤbe als die mathematiſche.) „Man ſieht aus den Miscell. curios. p. 115. daß man auch ſchon damals in Paris Newtons Theo- rie angegriffen, welches aber aus einem Mißverſtaͤnd- niß geſchehen.“ Florian Dalham. Institutiones physicae, Wien 1753. Ein Geiſtlicher, bringt etwas weniges von der Geſchichte der Farbenlehre vor; dann intonirt er: ra- dius solis per foramen A. Mit den Einwuͤrfen iſt er bald fertig, dann folgen einige chemiſche Experimente. Emanuel Schwendeborg. Prodromus Prin- cipiorum rerum naturalium, Hildburghauſen 1754. p. 137. Wie er durch dieſe ganze Schrift die Koͤrper aus Kugeln verſchiedener Groͤße und Art, aus Kreiſen und Kraͤnzen und deren Interſtitien aufs wunderlichſte zuſammenſetzt, eben ſo macht er es mit der Transparenz, dem Weißen, Rothen und Gelben. Alles ſey trans, parent ſeinen kleinſten Theilen nach: Albedo; si an- guli reflexionis varie confundantur in particulis trans- parentibus, albedinem oriri. Rubedo; si superfi- cies particularum varii generis particulis variege- tur, oriri rubedinem. Flavedo; si albedo mixta sit cum rubedine, flavedinem oriri. II. 36

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Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Zur Farbenlehre. Bd. 2. Tübingen, 1810, S. 561. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_farbenlehre02_1810/595>, abgerufen am 25.11.2024.