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Goethe, Johann Wolfgang von: Zur Farbenlehre. Bd. 2. Tübingen, 1810.

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und schließt: quae omnia pulchra quidem, suis ta-
men haud carent difficultatibus.

Johanne Charlotte Zieglerinn. Grundriß einer
Naturlehre für Frauenzimmer, Halle 1751. P. 424.
trägt sie die hergebrachte Lehre vor und verweist ihre
Leserinnen auf Algarotti.

Johann Peter Eberhard. Erste Gründe der Na-
turlehre, Halle 1753. Die Newtonische Theorie, doch
mit einiger Modification, die er schon in einer kleinen
Schrift angegeben. Im 387 §. fängt er den ganzen
Vortrag mit dem bekannten Refrain an: Man lasse
durch eine kleine runde Oeffnung etc. Seine Figuren sind
klein, schlecht und wie alle aus dieser Schule, nicht nach
dem Phänomen, sondern nach der Hypothese gebildet.

In seiner Sammlung der ausgemachten Wahrhei-
ten der Naturlehre 1755 setzt er, wie natürlich, die
Newtonische Theorie auch unter die ausgemachten Wahr-
heiten.

Man sey darüber einig, daß die Sonnenstrahlen
nicht gleich stark gebrochen werden.

Er bringt etwas von der Geschichte der Farbenleh-
re bey und citirt wegen des Beyfalls den Newton fast
überall gefunden, die Schriften mehrerer Naturfor-
scher.

"Es hat zwar der bekannte Pater Castel Einwürfe

und ſchließt: quae omnia pulchra quidem, suis ta-
men haud carent difficultatibus.

Johanne Charlotte Zieglerinn. Grundriß einer
Naturlehre fuͤr Frauenzimmer, Halle 1751. P. 424.
traͤgt ſie die hergebrachte Lehre vor und verweiſt ihre
Leſerinnen auf Algarotti.

Johann Peter Eberhard. Erſte Gruͤnde der Na-
turlehre, Halle 1753. Die Newtoniſche Theorie, doch
mit einiger Modification, die er ſchon in einer kleinen
Schrift angegeben. Im 387 §. faͤngt er den ganzen
Vortrag mit dem bekannten Refrain an: Man laſſe
durch eine kleine runde Oeffnung ꝛc. Seine Figuren ſind
klein, ſchlecht und wie alle aus dieſer Schule, nicht nach
dem Phaͤnomen, ſondern nach der Hypotheſe gebildet.

In ſeiner Sammlung der ausgemachten Wahrhei-
ten der Naturlehre 1755 ſetzt er, wie natuͤrlich, die
Newtoniſche Theorie auch unter die ausgemachten Wahr-
heiten.

Man ſey daruͤber einig, daß die Sonnenſtrahlen
nicht gleich ſtark gebrochen werden.

Er bringt etwas von der Geſchichte der Farbenleh-
re bey und citirt wegen des Beyfalls den Newton faſt
uͤberall gefunden, die Schriften mehrerer Naturfor-
ſcher.

„Es hat zwar der bekannte Pater Caſtel Einwuͤrfe

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[560/0594] und ſchließt: quae omnia pulchra quidem, suis ta- men haud carent difficultatibus. Johanne Charlotte Zieglerinn. Grundriß einer Naturlehre fuͤr Frauenzimmer, Halle 1751. P. 424. traͤgt ſie die hergebrachte Lehre vor und verweiſt ihre Leſerinnen auf Algarotti. Johann Peter Eberhard. Erſte Gruͤnde der Na- turlehre, Halle 1753. Die Newtoniſche Theorie, doch mit einiger Modification, die er ſchon in einer kleinen Schrift angegeben. Im 387 §. faͤngt er den ganzen Vortrag mit dem bekannten Refrain an: Man laſſe durch eine kleine runde Oeffnung ꝛc. Seine Figuren ſind klein, ſchlecht und wie alle aus dieſer Schule, nicht nach dem Phaͤnomen, ſondern nach der Hypotheſe gebildet. In ſeiner Sammlung der ausgemachten Wahrhei- ten der Naturlehre 1755 ſetzt er, wie natuͤrlich, die Newtoniſche Theorie auch unter die ausgemachten Wahr- heiten. Man ſey daruͤber einig, daß die Sonnenſtrahlen nicht gleich ſtark gebrochen werden. Er bringt etwas von der Geſchichte der Farbenleh- re bey und citirt wegen des Beyfalls den Newton faſt uͤberall gefunden, die Schriften mehrerer Naturfor- ſcher. „Es hat zwar der bekannte Pater Caſtel Einwuͤrfe

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Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Zur Farbenlehre. Bd. 2. Tübingen, 1810, S. 560. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_farbenlehre02_1810/594>, abgerufen am 22.11.2024.