lischem Journal, das er aber nicht weit geführt. Die drey Hefte, welche den ersten Band ausmachen und zu Paris 1752 herausgekommen, liegen vor uns und füh- ren den Titel: Observations sur l'histoire naturelle, sur la physique et sur la peinture, avec des Planches imprimees en couleur. Sie enthalten ein wahres Quodlibet von Naturgeschichte und Naturlehre, jedoch, wie man gestehen muß, durchaus interessante Materien und Gegenstände. Sie sind auf bunte Tafeln gegrün- det, nach Art des großen anatomischen Werks.
In diesen Heften fehlt es nicht an verschiedenen Aufsätzen, seine Controvers mit Newton und der New- tonischen Schule betreffend. Er kann sich freylich da- bey nur, wie wir auch gethan, immer wiederholen, sich verwundern und ärgern, da die Sache im Grunde so simpel ist, daß sie jedes verständige unbefangene Kind bald einsehen müßte. Wie aber die gelehrte und naturforschende Welt damals durch das Newtonische Spectrum benebelt gewesen, so daß sie sich gar nichts anderes daneben denken können, und wie ihnen die Natur dadurch zur Unnatur geworden, ist auch aus diesen Blättern höchst merkwürdig zu ersehen.
Nach allem diesem bleibt uns nichts übrig als nochmals zu bekennen und zu wiederholen, daß Gau- tier unter denen, die sich mit der Sache beschäftigt, nach Rizzetti am weitesten gekommen, und daß wir ihm, in Absicht auf eine freyere Uebersicht der Contro-
liſchem Journal, das er aber nicht weit gefuͤhrt. Die drey Hefte, welche den erſten Band ausmachen und zu Paris 1752 herausgekommen, liegen vor uns und fuͤh- ren den Titel: Observations sur l’histoire naturelle, sur la physique et sur la peinture, avec des Planches imprimées en couleur. Sie enthalten ein wahres Quodlibet von Naturgeſchichte und Naturlehre, jedoch, wie man geſtehen muß, durchaus intereſſante Materien und Gegenſtaͤnde. Sie ſind auf bunte Tafeln gegruͤn- det, nach Art des großen anatomiſchen Werks.
In dieſen Heften fehlt es nicht an verſchiedenen Aufſaͤtzen, ſeine Controvers mit Newton und der New- toniſchen Schule betreffend. Er kann ſich freylich da- bey nur, wie wir auch gethan, immer wiederholen, ſich verwundern und aͤrgern, da die Sache im Grunde ſo ſimpel iſt, daß ſie jedes verſtaͤndige unbefangene Kind bald einſehen muͤßte. Wie aber die gelehrte und naturforſchende Welt damals durch das Newtoniſche Spectrum benebelt geweſen, ſo daß ſie ſich gar nichts anderes daneben denken koͤnnen, und wie ihnen die Natur dadurch zur Unnatur geworden, iſt auch aus dieſen Blaͤttern hoͤchſt merkwuͤrdig zu erſehen.
Nach allem dieſem bleibt uns nichts uͤbrig als nochmals zu bekennen und zu wiederholen, daß Gau- tier unter denen, die ſich mit der Sache beſchaͤftigt, nach Rizzetti am weiteſten gekommen, und daß wir ihm, in Abſicht auf eine freyere Ueberſicht der Contro-
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liſchem Journal, das er aber nicht weit gefuͤhrt. Die
drey Hefte, welche den erſten Band ausmachen und zu
Paris 1752 herausgekommen, liegen vor uns und fuͤh-
ren den Titel: Observations sur l’histoire naturelle,
sur la physique et sur la peinture, avec des Planches
imprimées en couleur. Sie enthalten ein wahres
Quodlibet von Naturgeſchichte und Naturlehre, jedoch,
wie man geſtehen muß, durchaus intereſſante Materien
und Gegenſtaͤnde. Sie ſind auf bunte Tafeln gegruͤn-
det, nach Art des großen anatomiſchen Werks.
In dieſen Heften fehlt es nicht an verſchiedenen
Aufſaͤtzen, ſeine Controvers mit Newton und der New-
toniſchen Schule betreffend. Er kann ſich freylich da-
bey nur, wie wir auch gethan, immer wiederholen,
ſich verwundern und aͤrgern, da die Sache im Grunde
ſo ſimpel iſt, daß ſie jedes verſtaͤndige unbefangene
Kind bald einſehen muͤßte. Wie aber die gelehrte und
naturforſchende Welt damals durch das Newtoniſche
Spectrum benebelt geweſen, ſo daß ſie ſich gar nichts
anderes daneben denken koͤnnen, und wie ihnen die
Natur dadurch zur Unnatur geworden, iſt auch aus
dieſen Blaͤttern hoͤchſt merkwuͤrdig zu erſehen.
Nach allem dieſem bleibt uns nichts uͤbrig als
nochmals zu bekennen und zu wiederholen, daß Gau-
tier unter denen, die ſich mit der Sache beſchaͤftigt,
nach Rizzetti am weiteſten gekommen, und daß wir
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Goethe, Johann Wolfgang von: Zur Farbenlehre. Bd. 2. Tübingen, 1810, S. 548. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_farbenlehre02_1810/582>, abgerufen am 25.11.2024.
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