ser Abdruck derselben Platte, ein Druck mit mehreren Platten, ja das Malen auf die Platte, stufenweise ganz wohl zu denken.
Daß jedoch diese Art von Arbeit zu Anfang des achtzehnten Jahrhunderts noch nicht bekannt und üblich war, läßt sich daraus schließen, daß De la Hire in sei- nem sehr schönen und unterrichtenden Tractat über die praktische Malerey dieser bunten Drucke nicht erwähnt, ob er gleich sonst sehr ausführlich ist, und auch eini- ger ganz nahe verwandten Künste und Künsteleyen ge- denkt und uns mit dem Verfahren dabey bekannt macht.
Gegenwärtig haben wir zu unsern Zwecken zwey Männer anzuführen, welche sich besonders in der Epoche, bey der wir verweilen, in diesem Fache mit Eifer be- müht haben.
Le Blon.
Gebürtig von Frankfurt am Main, steht nicht bloß hier seines Namens wegen unter den Franzosen, sondern weil er sich in Frankreich und England thätig bewiesen.
Er versuchte erst, nach der Newtonischen Lehre, mit sieben Platten zu drucken; allein er bringt bey gro- ßer Beschwerlichkeit nur einen geringen Effect hervor.
ſer Abdruck derſelben Platte, ein Druck mit mehreren Platten, ja das Malen auf die Platte, ſtufenweiſe ganz wohl zu denken.
Daß jedoch dieſe Art von Arbeit zu Anfang des achtzehnten Jahrhunderts noch nicht bekannt und uͤblich war, laͤßt ſich daraus ſchließen, daß De la Hire in ſei- nem ſehr ſchoͤnen und unterrichtenden Tractat uͤber die praktiſche Malerey dieſer bunten Drucke nicht erwaͤhnt, ob er gleich ſonſt ſehr ausfuͤhrlich iſt, und auch eini- ger ganz nahe verwandten Kuͤnſte und Kuͤnſteleyen ge- denkt und uns mit dem Verfahren dabey bekannt macht.
Gegenwaͤrtig haben wir zu unſern Zwecken zwey Maͤnner anzufuͤhren, welche ſich beſonders in der Epoche, bey der wir verweilen, in dieſem Fache mit Eifer be- muͤht haben.
Le Blon.
Gebuͤrtig von Frankfurt am Main, ſteht nicht bloß hier ſeines Namens wegen unter den Franzoſen, ſondern weil er ſich in Frankreich und England thaͤtig bewieſen.
Er verſuchte erſt, nach der Newtoniſchen Lehre, mit ſieben Platten zu drucken; allein er bringt bey gro- ßer Beſchwerlichkeit nur einen geringen Effect hervor.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0571"n="537"/>ſer Abdruck derſelben Platte, ein Druck mit mehreren<lb/>
Platten, ja das Malen auf die Platte, ſtufenweiſe<lb/>
ganz wohl zu denken.</p><lb/><p>Daß jedoch dieſe Art von Arbeit zu Anfang des<lb/>
achtzehnten Jahrhunderts noch nicht bekannt und uͤblich<lb/>
war, laͤßt ſich daraus ſchließen, daß De la Hire in ſei-<lb/>
nem ſehr ſchoͤnen und unterrichtenden Tractat uͤber die<lb/>
praktiſche Malerey dieſer bunten Drucke nicht erwaͤhnt,<lb/>
ob er gleich ſonſt ſehr ausfuͤhrlich iſt, und auch eini-<lb/>
ger ganz nahe verwandten Kuͤnſte und Kuͤnſteleyen ge-<lb/>
denkt und uns mit dem Verfahren dabey bekannt macht.</p><lb/><p>Gegenwaͤrtig haben wir zu unſern Zwecken zwey<lb/>
Maͤnner anzufuͤhren, welche ſich beſonders in der Epoche,<lb/>
bey der wir verweilen, in dieſem Fache mit Eifer be-<lb/>
muͤht haben.</p></div><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><divn="3"><head><hirendition="#g">Le Blon</hi>.</head><lb/><p>Gebuͤrtig von Frankfurt am Main, ſteht nicht<lb/>
bloß hier ſeines Namens wegen unter den Franzoſen,<lb/>ſondern weil er ſich in Frankreich und England thaͤtig<lb/>
bewieſen.</p><lb/><p>Er verſuchte erſt, nach der Newtoniſchen Lehre,<lb/>
mit ſieben Platten zu drucken; allein er bringt bey gro-<lb/>
ßer Beſchwerlichkeit nur einen geringen Effect hervor.<lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[537/0571]
ſer Abdruck derſelben Platte, ein Druck mit mehreren
Platten, ja das Malen auf die Platte, ſtufenweiſe
ganz wohl zu denken.
Daß jedoch dieſe Art von Arbeit zu Anfang des
achtzehnten Jahrhunderts noch nicht bekannt und uͤblich
war, laͤßt ſich daraus ſchließen, daß De la Hire in ſei-
nem ſehr ſchoͤnen und unterrichtenden Tractat uͤber die
praktiſche Malerey dieſer bunten Drucke nicht erwaͤhnt,
ob er gleich ſonſt ſehr ausfuͤhrlich iſt, und auch eini-
ger ganz nahe verwandten Kuͤnſte und Kuͤnſteleyen ge-
denkt und uns mit dem Verfahren dabey bekannt macht.
Gegenwaͤrtig haben wir zu unſern Zwecken zwey
Maͤnner anzufuͤhren, welche ſich beſonders in der Epoche,
bey der wir verweilen, in dieſem Fache mit Eifer be-
muͤht haben.
Le Blon.
Gebuͤrtig von Frankfurt am Main, ſteht nicht
bloß hier ſeines Namens wegen unter den Franzoſen,
ſondern weil er ſich in Frankreich und England thaͤtig
bewieſen.
Er verſuchte erſt, nach der Newtoniſchen Lehre,
mit ſieben Platten zu drucken; allein er bringt bey gro-
ßer Beſchwerlichkeit nur einen geringen Effect hervor.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Goethe, Johann Wolfgang von: Zur Farbenlehre. Bd. 2. Tübingen, 1810, S. 537. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_farbenlehre02_1810/571>, abgerufen am 25.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.