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Goethe, Johann Wolfgang von: Zur Farbenlehre. Bd. 2. Tübingen, 1810.

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Dieses Experiment, dessen ganzen Werth man in
einem Notabene zurücknehmen kann, noch besser ken-
nen zu lernen, ersuchen wir unsere Leser besonders das-
jenige nachzusehen, was wir im polemischen Theil zum
sechzehnten Versuch, (312 -- 315) angemerkt haben.

Rizzetti hatte 1727 sein Werk herausgegeben,
dessen einzeine Theile schon früher bekannt gemacht wor-
den. Desaguliers experimentirt und argumentirt gegen
ihn: man sehe die Philosophischen Transactionen
Nr. 406. Monat December 1728.

Zuerst beklagt sich Desaguliers über die arrogante
Manier, womit Rizzetti dem größten Philosophen jetzi-
ger und vergangener Zeit begegne; über den triumphi-
renden Ton, womit er die Irrthümmer eines großen
Mannes darzustellen glaube. Darauf zieht er solche
Stellen aus die freylich nicht die höflichsten sind, und
von einem Schüler Newtons als Gotteslästerung ver-
abscheut werden mußten. Ferner tractirt er den Autor
als some people (so ein Mensch), bringt noch meh-
rere Stellen aus dem Werke vor, die er theils kurz
abfertigt, theils auf sich beruhen läßt, ohne jedoch im
mindesten eine Uebersicht über das Buch zu geben.
Endlich wendet er sich zu Experimenten, die sich unter
verschiedene Rubriken begreifen lassen.

a) Zum Beweise der diversen Refrangibilität:
1) das zweyte Experiment aus Newtons Optik; 2) das
erste Experiment daher.

Dieſes Experiment, deſſen ganzen Werth man in
einem Notabene zuruͤcknehmen kann, noch beſſer ken-
nen zu lernen, erſuchen wir unſere Leſer beſonders das-
jenige nachzuſehen, was wir im polemiſchen Theil zum
ſechzehnten Verſuch, (312 — 315) angemerkt haben.

Rizzetti hatte 1727 ſein Werk herausgegeben,
deſſen einzeine Theile ſchon fruͤher bekannt gemacht wor-
den. Desaguliers experimentirt und argumentirt gegen
ihn: man ſehe die Philoſophiſchen Transactionen
Nr. 406. Monat December 1728.

Zuerſt beklagt ſich Desaguliers uͤber die arrogante
Manier, womit Rizzetti dem groͤßten Philoſophen jetzi-
ger und vergangener Zeit begegne; uͤber den triumphi-
renden Ton, womit er die Irrthuͤmmer eines großen
Mannes darzuſtellen glaube. Darauf zieht er ſolche
Stellen aus die freylich nicht die hoͤflichſten ſind, und
von einem Schuͤler Newtons als Gotteslaͤſterung ver-
abſcheut werden mußten. Ferner tractirt er den Autor
als some people (ſo ein Menſch), bringt noch meh-
rere Stellen aus dem Werke vor, die er theils kurz
abfertigt, theils auf ſich beruhen laͤßt, ohne jedoch im
mindeſten eine Ueberſicht uͤber das Buch zu geben.
Endlich wendet er ſich zu Experimenten, die ſich unter
verſchiedene Rubriken begreifen laſſen.

a) Zum Beweiſe der diverſen Refrangibilitaͤt:
1) das zweyte Experiment aus Newtons Optik; 2) das
erſte Experiment daher.

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[470/0504] Dieſes Experiment, deſſen ganzen Werth man in einem Notabene zuruͤcknehmen kann, noch beſſer ken- nen zu lernen, erſuchen wir unſere Leſer beſonders das- jenige nachzuſehen, was wir im polemiſchen Theil zum ſechzehnten Verſuch, (312 — 315) angemerkt haben. Rizzetti hatte 1727 ſein Werk herausgegeben, deſſen einzeine Theile ſchon fruͤher bekannt gemacht wor- den. Desaguliers experimentirt und argumentirt gegen ihn: man ſehe die Philoſophiſchen Transactionen Nr. 406. Monat December 1728. Zuerſt beklagt ſich Desaguliers uͤber die arrogante Manier, womit Rizzetti dem groͤßten Philoſophen jetzi- ger und vergangener Zeit begegne; uͤber den triumphi- renden Ton, womit er die Irrthuͤmmer eines großen Mannes darzuſtellen glaube. Darauf zieht er ſolche Stellen aus die freylich nicht die hoͤflichſten ſind, und von einem Schuͤler Newtons als Gotteslaͤſterung ver- abſcheut werden mußten. Ferner tractirt er den Autor als some people (ſo ein Menſch), bringt noch meh- rere Stellen aus dem Werke vor, die er theils kurz abfertigt, theils auf ſich beruhen laͤßt, ohne jedoch im mindeſten eine Ueberſicht uͤber das Buch zu geben. Endlich wendet er ſich zu Experimenten, die ſich unter verſchiedene Rubriken begreifen laſſen. a) Zum Beweiſe der diverſen Refrangibilitaͤt: 1) das zweyte Experiment aus Newtons Optik; 2) das erſte Experiment daher.

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Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Zur Farbenlehre. Bd. 2. Tübingen, 1810, S. 470. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_farbenlehre02_1810/504>, abgerufen am 25.11.2024.