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Goethe, Johann Wolfgang von: Zur Farbenlehre. Bd. 2. Tübingen, 1810.

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Pater Scheiner. In seinem Werke oculus
Lib. III. Part. 2. c.
11. "Deshalb erscheint in con-
vexen Gläsern am Rand ein gewisses Gedränge von
leuchtenden Ringen, Regenbogen und dgl. Diese ränd-
liche Verwirrung schreibt sich von den Seitenstrahlen
her, die sich in die Hornhaut und in die Feuchtigkei-
ten des Auges bösartig auf alle mögliche Weise ein-
drängen."

Hamberger. Dissertatio de opticis oculorum
vitiis.
Diejenigen Erscheinungen, die wir nunmehr als
physiologische, gesetzmäßige erkennen, nennt er im Ge-
gensatz der vitiorum stabilium, die er eigentlich be-
handelt, vitia fugitiva, magis et citius transeuntia.
Die Ordnung der abklingenden Farben gibt er folgen-
dermaßen an: colore virescente, rubente, mox pur-
pureo, tandem violaceo.

Barow. Er setzt die Farbenerscheinung lect.
12, sub finem
in constipata et rara seu segnius
concitata luce.

Johannes Faber. In seinem Werke Panchy-
micus
Buch III. Cap. XII. p. 388. schreibt folgender-
maßen: "Mercurius, Schwefel und Salz sind die inner-
sten Wurzelanfänge der Dinge, welche durch mannig-
faltige Kochung und Verarbeitung in verschiedenen Un-
terlagen gar besondere Eigenschaften annehmen. Des-
wegen leitet der Schwefel, der die innere materielle
und hervorbringende Ursache aller Farben ist, durch

Pater Scheiner. In ſeinem Werke oculus
Lib. III. Part. 2. c.
11. „Deshalb erſcheint in con-
vexen Glaͤſern am Rand ein gewiſſes Gedraͤnge von
leuchtenden Ringen, Regenbogen und dgl. Dieſe raͤnd-
liche Verwirrung ſchreibt ſich von den Seitenſtrahlen
her, die ſich in die Hornhaut und in die Feuchtigkei-
ten des Auges boͤsartig auf alle moͤgliche Weiſe ein-
draͤngen.“

Hamberger. Dissertatio de opticis oculorum
vitiis.
Diejenigen Erſcheinungen, die wir nunmehr als
phyſiologiſche, geſetzmaͤßige erkennen, nennt er im Ge-
genſatz der vitiorum stabilium, die er eigentlich be-
handelt, vitia fugitiva, magis et citius transeuntia.
Die Ordnung der abklingenden Farben gibt er folgen-
dermaßen an: colore virescente, rubente, mox pur-
pureo, tandem violaceo.

Barow. Er ſetzt die Farbenerſcheinung lect.
12, sub finem
in constipata et rara seu segnius
concitata luce.

Johannes Faber. In ſeinem Werke Panchy-
micus
Buch III. Cap. XII. p. 388. ſchreibt folgender-
maßen: „Mercurius, Schwefel und Salz ſind die inner-
ſten Wurzelanfaͤnge der Dinge, welche durch mannig-
faltige Kochung und Verarbeitung in verſchiedenen Un-
terlagen gar beſondere Eigenſchaften annehmen. Des-
wegen leitet der Schwefel, der die innere materielle
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[347/0381] Pater Scheiner. In ſeinem Werke oculus Lib. III. Part. 2. c. 11. „Deshalb erſcheint in con- vexen Glaͤſern am Rand ein gewiſſes Gedraͤnge von leuchtenden Ringen, Regenbogen und dgl. Dieſe raͤnd- liche Verwirrung ſchreibt ſich von den Seitenſtrahlen her, die ſich in die Hornhaut und in die Feuchtigkei- ten des Auges boͤsartig auf alle moͤgliche Weiſe ein- draͤngen.“ Hamberger. Dissertatio de opticis oculorum vitiis. Diejenigen Erſcheinungen, die wir nunmehr als phyſiologiſche, geſetzmaͤßige erkennen, nennt er im Ge- genſatz der vitiorum stabilium, die er eigentlich be- handelt, vitia fugitiva, magis et citius transeuntia. Die Ordnung der abklingenden Farben gibt er folgen- dermaßen an: colore virescente, rubente, mox pur- pureo, tandem violaceo. Barow. Er ſetzt die Farbenerſcheinung lect. 12, sub finem in constipata et rara seu segnius concitata luce. Johannes Faber. In ſeinem Werke Panchy- micus Buch III. Cap. XII. p. 388. ſchreibt folgender- maßen: „Mercurius, Schwefel und Salz ſind die inner- ſten Wurzelanfaͤnge der Dinge, welche durch mannig- faltige Kochung und Verarbeitung in verſchiedenen Un- terlagen gar beſondere Eigenſchaften annehmen. Des- wegen leitet der Schwefel, der die innere materielle und hervorbringende Urſache aller Farben iſt, durch

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Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Zur Farbenlehre. Bd. 2. Tübingen, 1810, S. 347. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_farbenlehre02_1810/381>, abgerufen am 24.11.2024.