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Goethe, Johann Wolfgang von: Zur Farbenlehre. Bd. 2. Tübingen, 1810.

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len entstehen, welche nach jenen beyden, durch die Masse
der Dünste, nach letzterem, durch mehr oder minder starke
Reflexion der sich vom Perpendikel mehr oder weniger
entfernenden Strahlen bewirkt werde. Vitellio hält
sich nahe an den Aristoteles, wie auch Piccoluomini.

Im elften Capitel werden die vorgemeldeten Mey-
nungen über die Farben bearbeitet und widerlegt. Im
zwölften ausgeführt, woher die runde Gestalt des Re-
genbogens komme. Im dreyzehnten der wahre Ur-
sprung des Regenbogens völlig erklärt: es werden
nämlich Tropfen erfordert und durch eine Figur gezeigt,
wie das Sonnenlicht aus dem Grunde des Tropfens
nach dem Auge reflectirt werde. Hierauf wendet er
sich zu den Farben und erklärt sie nach seiner sechsten
und siebenten Proposition im dritten Capitel, die wir
oben übersetzt haben, wonach die Farben in ihrer Leb-
haftigkeit vom Rothen durchs Grüne bis zum Blauen
abnehmen sollen. Hier wird sodann die Hauptfigur
wiederhohlt und daraus, daß der Strahl gf nach der
Reflexion durch eine geringere Glasmasse durchgehe als
die Strahlen gm und gn, die Farbenabstufung dersel-
ben dargethan. Zur Ursache der Breite des Regenbo-
gens gibt er jene Breite der farbigen Reflexion an,
die er schon oben nach der Erfahrung dargelegt.

Das vierzehnte Capitel beschäftigt sich mit dem
äußern Regenbogen und mit Erzählung und Widerle-
gung verschiedener Meynungen darüber. Im funfzehn-
ten Capitel jedoch sucht er denselben zu erklären. Er

len entſtehen, welche nach jenen beyden, durch die Maſſe
der Duͤnſte, nach letzterem, durch mehr oder minder ſtarke
Reflexion der ſich vom Perpendikel mehr oder weniger
entfernenden Strahlen bewirkt werde. Vitellio haͤlt
ſich nahe an den Ariſtoteles, wie auch Piccoluomini.

Im elften Capitel werden die vorgemeldeten Mey-
nungen uͤber die Farben bearbeitet und widerlegt. Im
zwoͤlften ausgefuͤhrt, woher die runde Geſtalt des Re-
genbogens komme. Im dreyzehnten der wahre Ur-
ſprung des Regenbogens voͤllig erklaͤrt: es werden
naͤmlich Tropfen erfordert und durch eine Figur gezeigt,
wie das Sonnenlicht aus dem Grunde des Tropfens
nach dem Auge reflectirt werde. Hierauf wendet er
ſich zu den Farben und erklaͤrt ſie nach ſeiner ſechſten
und ſiebenten Propoſition im dritten Capitel, die wir
oben uͤberſetzt haben, wonach die Farben in ihrer Leb-
haftigkeit vom Rothen durchs Gruͤne bis zum Blauen
abnehmen ſollen. Hier wird ſodann die Hauptfigur
wiederhohlt und daraus, daß der Strahl gf nach der
Reflexion durch eine geringere Glasmaſſe durchgehe als
die Strahlen gm und gn, die Farbenabſtufung derſel-
ben dargethan. Zur Urſache der Breite des Regenbo-
gens gibt er jene Breite der farbigen Reflexion an,
die er ſchon oben nach der Erfahrung dargelegt.

Das vierzehnte Capitel beſchaͤftigt ſich mit dem
aͤußern Regenbogen und mit Erzaͤhlung und Widerle-
gung verſchiedener Meynungen daruͤber. Im funfzehn-
ten Capitel jedoch ſucht er denſelben zu erklaͤren. Er

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[263/0297] len entſtehen, welche nach jenen beyden, durch die Maſſe der Duͤnſte, nach letzterem, durch mehr oder minder ſtarke Reflexion der ſich vom Perpendikel mehr oder weniger entfernenden Strahlen bewirkt werde. Vitellio haͤlt ſich nahe an den Ariſtoteles, wie auch Piccoluomini. Im elften Capitel werden die vorgemeldeten Mey- nungen uͤber die Farben bearbeitet und widerlegt. Im zwoͤlften ausgefuͤhrt, woher die runde Geſtalt des Re- genbogens komme. Im dreyzehnten der wahre Ur- ſprung des Regenbogens voͤllig erklaͤrt: es werden naͤmlich Tropfen erfordert und durch eine Figur gezeigt, wie das Sonnenlicht aus dem Grunde des Tropfens nach dem Auge reflectirt werde. Hierauf wendet er ſich zu den Farben und erklaͤrt ſie nach ſeiner ſechſten und ſiebenten Propoſition im dritten Capitel, die wir oben uͤberſetzt haben, wonach die Farben in ihrer Leb- haftigkeit vom Rothen durchs Gruͤne bis zum Blauen abnehmen ſollen. Hier wird ſodann die Hauptfigur wiederhohlt und daraus, daß der Strahl gf nach der Reflexion durch eine geringere Glasmaſſe durchgehe als die Strahlen gm und gn, die Farbenabſtufung derſel- ben dargethan. Zur Urſache der Breite des Regenbo- gens gibt er jene Breite der farbigen Reflexion an, die er ſchon oben nach der Erfahrung dargelegt. Das vierzehnte Capitel beſchaͤftigt ſich mit dem aͤußern Regenbogen und mit Erzaͤhlung und Widerle- gung verſchiedener Meynungen daruͤber. Im funfzehn- ten Capitel jedoch ſucht er denſelben zu erklaͤren. Er

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Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Zur Farbenlehre. Bd. 2. Tübingen, 1810, S. 263. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_farbenlehre02_1810/297>, abgerufen am 23.11.2024.