Hier erscheinen also die Bilder noch völlig gefärbt, aber diese Reihen sind nicht als ursprüngliche, stetig sich auseinander entwickelnde stufen- und scalenartige Reihen anzusehen; sie können und müssen vielmehr in ihre Elemente zerlegt werden, wobey man denn ihre Natur und Eigenschaft besser kennen lernt.
246.
Diese Elemente aber sind (199. 200. 201):
Gelbroth
Blau
Gelb
Blauroth
Weißes
Schwarzes
Blau
Gelbroth
Blauroth
Gelb.
Hier tritt nun das Hauptbild, das bisher ganz zugedeckt und gleichsam verloren gewesen, in der Mitte der Erscheinung wieder hervor, behauptet sein Recht und läßt uns die secundäre Natur der Nebenbilder, die sich als Ränder und Säume zeigen, völlig erkennen.
247.
Es hängt von uns ab, diese Ränder und Säume so schmal werden zu lassen, als es uns beliebt, ja noch Refraction übrig zu behalten, ohne daß uns deßwegen eine Farbe an der Gränze erschiene.
Gelbroth
Blau
Gelb
Blauroth
Gruͤn
Purpur
Blau
Gelbroth
Blauroth
Gelb.
Hier erſcheinen alſo die Bilder noch voͤllig gefaͤrbt, aber dieſe Reihen ſind nicht als urſpruͤngliche, ſtetig ſich auseinander entwickelnde ſtufen- und ſcalenartige Reihen anzuſehen; ſie koͤnnen und muͤſſen vielmehr in ihre Elemente zerlegt werden, wobey man denn ihre Natur und Eigenſchaft beſſer kennen lernt.
246.
Dieſe Elemente aber ſind (199. 200. 201):
Gelbroth
Blau
Gelb
Blauroth
Weißes
Schwarzes
Blau
Gelbroth
Blauroth
Gelb.
Hier tritt nun das Hauptbild, das bisher ganz zugedeckt und gleichſam verloren geweſen, in der Mitte der Erſcheinung wieder hervor, behauptet ſein Recht und laͤßt uns die ſecundaͤre Natur der Nebenbilder, die ſich als Raͤnder und Saͤume zeigen, voͤllig erkennen.
247.
Es haͤngt von uns ab, dieſe Raͤnder und Saͤume ſo ſchmal werden zu laſſen, als es uns beliebt, ja noch Refraction uͤbrig zu behalten, ohne daß uns deßwegen eine Farbe an der Graͤnze erſchiene.
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Gelbroth Blau
Gelb Blauroth
Gruͤn Purpur
Blau Gelbroth
Blauroth Gelb.
Hier erſcheinen alſo die Bilder noch voͤllig gefaͤrbt,
aber dieſe Reihen ſind nicht als urſpruͤngliche, ſtetig
ſich auseinander entwickelnde ſtufen- und ſcalenartige
Reihen anzuſehen; ſie koͤnnen und muͤſſen vielmehr in
ihre Elemente zerlegt werden, wobey man denn ihre
Natur und Eigenſchaft beſſer kennen lernt.
246.
Dieſe Elemente aber ſind (199. 200. 201):
Gelbroth Blau
Gelb Blauroth
Weißes Schwarzes
Blau Gelbroth
Blauroth Gelb.
Hier tritt nun das Hauptbild, das bisher ganz
zugedeckt und gleichſam verloren geweſen, in der Mitte
der Erſcheinung wieder hervor, behauptet ſein Recht
und laͤßt uns die ſecundaͤre Natur der Nebenbilder, die
ſich als Raͤnder und Saͤume zeigen, voͤllig erkennen.
247.
Es haͤngt von uns ab, dieſe Raͤnder und Saͤume
ſo ſchmal werden zu laſſen, als es uns beliebt, ja noch
Refraction uͤbrig zu behalten, ohne daß uns deßwegen
eine Farbe an der Graͤnze erſchiene.
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Goethe, Johann Wolfgang von: Zur Farbenlehre. Bd. 1. Tübingen, 1810, S. 93. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_farbenlehre01_1810/147>, abgerufen am 23.11.2024.
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