Goethe, Johann Wolfgang von: West-östlicher Divan. Stuttgart, 1819.überliefert. Denn ich gestehe gern dass Möge man mit meiner Benutzung die- Gewiss besitzen wir nun ein Fun- überliefert. Denn ich gestehe gern daſs Möge man mit meiner Benutzung die- Gewiſs besitzen wir nun ein Fun- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0534" n="524"/> überliefert. Denn ich gestehe gern daſs<lb/> schon im Jahre 1814, als die Göttinger<lb/> Anzeigen uns die erste Nachricht von des-<lb/> sen Inhalt vorläufig bekannt machten, ich<lb/> sogleich meine Studien nach den gegebenen<lb/> Rubriken ordnete und einrichtete, wodurch<lb/> mir ein ansehnlicher Vortheil geworden.<lb/> Als nun aber das mit Ungeduld erwartete<lb/> Ganze endlich erschien, fand man sich auf<lb/> einmal wie mitten in einer bekannten Welt,<lb/> deren Verhältnisse man klar im Einzelnen<lb/> erkennen und beachten konnte, da wo man<lb/> sonst nur im Allgemeinsten, durch wech-<lb/> selnde Nebelschichten bindurchsah.</p><lb/> <p>Möge man mit meiner Benutzung die-<lb/> ses Werks einigermaſsen zufrieden seyn<lb/> und die Absicht erkennen auch diejenigen<lb/> anzulocken, welche diesen gehäuften Schatz<lb/> auf ihrem Lebenswege vielleicht weit zur<lb/> Seite gelassen hätten.</p><lb/> <p>Gewiſs besitzen wir nun ein Fun-<lb/> dament, worauf die persische Literatur<lb/> herrlich und übersehbar aufgebaut werden<lb/> kann, nach dessen Muster auch andere Li-<lb/> teraturen Stellung und Förderniſs gewin-<lb/> nen sollen. Höchst wünschenswerth bleibt<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [524/0534]
überliefert. Denn ich gestehe gern daſs
schon im Jahre 1814, als die Göttinger
Anzeigen uns die erste Nachricht von des-
sen Inhalt vorläufig bekannt machten, ich
sogleich meine Studien nach den gegebenen
Rubriken ordnete und einrichtete, wodurch
mir ein ansehnlicher Vortheil geworden.
Als nun aber das mit Ungeduld erwartete
Ganze endlich erschien, fand man sich auf
einmal wie mitten in einer bekannten Welt,
deren Verhältnisse man klar im Einzelnen
erkennen und beachten konnte, da wo man
sonst nur im Allgemeinsten, durch wech-
selnde Nebelschichten bindurchsah.
Möge man mit meiner Benutzung die-
ses Werks einigermaſsen zufrieden seyn
und die Absicht erkennen auch diejenigen
anzulocken, welche diesen gehäuften Schatz
auf ihrem Lebenswege vielleicht weit zur
Seite gelassen hätten.
Gewiſs besitzen wir nun ein Fun-
dament, worauf die persische Literatur
herrlich und übersehbar aufgebaut werden
kann, nach dessen Muster auch andere Li-
teraturen Stellung und Förderniſs gewin-
nen sollen. Höchst wünschenswerth bleibt
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