sig mit Kraft und Weisheit ausgeführt. Die Jugend hingegen nahm zwar als be- kannt an, dass das alles geschehen, dass viel gethan worden und dass man wirklich an der Gränze von Indien sey; aber sie gab zu bedenken wie viel zu thun noch übrig bliebe, erbot sich das Gleiche zu leisten, und eine glänzende Zukunft versprechend, wusste sie den Glanz geleisteter Thaten zu verdunkeln. Dass der König sich auf diese Seite geschlagen ist natürlich, denn bey ihm konnte vom Geschehenen nicht mehr die Rede seyn. Clitus kehrte dagegen sei- nen heimlichen Unwillen heraus und wie- derholte, in des Königs Gegenwart, Missre- den, die dem Fürsten, als hinter seinem Rücken gesprochen, schon früher zu Ohren gekommen. Alexander hielt sich bewun- dernswürdig zusammen, doch leider zu lange. Clitus verging sich gränzenlos in widerwär- tigen. Reden, bis der König aufsprang, den seine Nächsten zuerst festhielten und Cli- tus bey Seite brachten. Dieser aber kehrt rasend mit neuen Schmähungen zurück, und Alexander stösst ihn, den Spiess von der Wache ergreifend, nieder.
sig mit Kraft und Weisheit ausgeführt. Die Jugend hingegen nahm zwar als be- kannt an, daſs das alles geschehen, daſs viel gethan worden und daſs man wirklich an der Gränze von Indien sey; aber sie gab zu bedenken wie viel zu thun noch übrig bliebe, erbot sich das Gleiche zu leisten, und eine glänzende Zukunft versprechend, wuſste sie den Glanz geleisteter Thaten zu verdunkeln. Daſs der König sich auf diese Seite geschlagen ist natürlich, denn bey ihm konnte vom Geschehenen nicht mehr die Rede seyn. Clitus kehrte dagegen sei- nen heimlichen Unwillen heraus und wie- derholte, in des Königs Gegenwart, Miſsre- den, die dem Fürsten, als hinter seinem Rücken gesprochen, schon früher zu Ohren gekommen. Alexander hielt sich bewun- dernswürdig zusammen, doch leider zu lange. Clitus verging sich gränzenlos in widerwär- tigen. Reden, bis der König aufsprang, den seine Nächsten zuerst festhielten und Cli- tus bey Seite brachten. Dieser aber kehrt rasend mit neuen Schmähungen zurück, und Alexander stöſst ihn, den Spieſs von der Wache ergreifend, nieder.
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sig mit Kraft und Weisheit ausgeführt.
Die Jugend hingegen nahm zwar als be-
kannt an, daſs das alles geschehen, daſs
viel gethan worden und daſs man wirklich
an der Gränze von Indien sey; aber sie gab
zu bedenken wie viel zu thun noch übrig
bliebe, erbot sich das Gleiche zu leisten,
und eine glänzende Zukunft versprechend,
wuſste sie den Glanz geleisteter Thaten zu
verdunkeln. Daſs der König sich auf diese
Seite geschlagen ist natürlich, denn bey
ihm konnte vom Geschehenen nicht mehr
die Rede seyn. Clitus kehrte dagegen sei-
nen heimlichen Unwillen heraus und wie-
derholte, in des Königs Gegenwart, Miſsre-
den, die dem Fürsten, als hinter seinem
Rücken gesprochen, schon früher zu Ohren
gekommen. Alexander hielt sich bewun-
dernswürdig zusammen, doch leider zu lange.
Clitus verging sich gränzenlos in widerwär-
tigen. Reden, bis der König aufsprang, den
seine Nächsten zuerst festhielten und Cli-
tus bey Seite brachten. Dieser aber kehrt
rasend mit neuen Schmähungen zurück, und
Alexander stöſst ihn, den Spieſs von der
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Goethe, Johann Wolfgang von: West-östlicher Divan. Stuttgart, 1819, S. 357. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_divan_1819/367>, abgerufen am 23.12.2024.
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