alle mögliche Weise. Das geschickteste und heftigste Reiten war bey ihnen her- kömmlich, auch ihre Spiele, wie das mit Ballen und Schlägel, auf grossen Rennbah- nen, erhielt sie rüstig, kräftig, behend; und eine unbarmherzige Conscription machte sie sämmtlich zu Helden auf den ersten Wink des Königs.
Schauen wir zurück auf ihren Gottes- sinn. Anfangs war der öffentliche Cultus auf wenige Feuer eingeschränkt und daher desto ehrwürdiger, dann vermehrte sich ein hochwürdiges Priesterthum nach und nach zahlreich, womit sich die Feuer vermehr- ten. Dass diese innigst verbundene geist- liche Macht sich gegen die weltliche gele- gentlich auflehnen würde, liegt in der Na- tur dieses ewig unverträglichen Verhältnis- ses. Nicht zu gedenken dass der Falsche Smerdis, der sich des Königreichs be- mächtigte, ein Magier gewesen, durch seine Genossen erhöht und eine Zeitlang gehal- ten worden, so treffen wir die Magier mehr- mals den Regenten fürchterlich.
Durch Alexanders Invasion zerstreut, unter seinen Parthischen Nachfolgern nicht
alle mögliche Weise. Das geschickteste und heftigste Reiten war bey ihnen her- kömmlich, auch ihre Spiele, wie das mit Ballen und Schlägel, auf groſsen Rennbah- nen, erhielt sie rüstig, kräftig, behend; und eine unbarmherzige Conscription machte sie sämmtlich zu Helden auf den ersten Wink des Königs.
Schauen wir zurück auf ihren Gottes- sinn. Anfangs war der öffentliche Cultus auf wenige Feuer eingeschränkt und daher desto ehrwürdiger, dann vermehrte sich ein hochwürdiges Priesterthum nach und nach zahlreich, womit sich die Feuer vermehr- ten. Daſs diese innigst verbundene geist- liche Macht sich gegen die weltliche gele- gentlich auflehnen würde, liegt in der Na- tur dieses ewig unverträglichen Verhältnis- ses. Nicht zu gedenken daſs der Falsche Smerdis, der sich des Königreichs be- mächtigte, ein Magier gewesen, durch seine Genossen erhöht und eine Zeitlang gehal- ten worden, so treffen wir die Magier mehr- mals den Regenten fürchterlich.
Durch Alexanders Invasion zerstreut, unter seinen Parthischen Nachfolgern nicht
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alle mögliche Weise. Das geschickteste
und heftigste Reiten war bey ihnen her-
kömmlich, auch ihre Spiele, wie das mit
Ballen und Schlägel, auf groſsen Rennbah-
nen, erhielt sie rüstig, kräftig, behend;
und eine unbarmherzige Conscription machte
sie sämmtlich zu Helden auf den ersten
Wink des Königs.
Schauen wir zurück auf ihren Gottes-
sinn. Anfangs war der öffentliche Cultus
auf wenige Feuer eingeschränkt und daher
desto ehrwürdiger, dann vermehrte sich ein
hochwürdiges Priesterthum nach und nach
zahlreich, womit sich die Feuer vermehr-
ten. Daſs diese innigst verbundene geist-
liche Macht sich gegen die weltliche gele-
gentlich auflehnen würde, liegt in der Na-
tur dieses ewig unverträglichen Verhältnis-
ses. Nicht zu gedenken daſs der Falsche
Smerdis, der sich des Königreichs be-
mächtigte, ein Magier gewesen, durch seine
Genossen erhöht und eine Zeitlang gehal-
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Goethe, Johann Wolfgang von: West-östlicher Divan. Stuttgart, 1819, S. 267. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_divan_1819/277>, abgerufen am 23.12.2024.
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