freimüthige oft plumpe und unverschämte Wahrhaf- tigkeit, mitunter Tücke und einige äffische Bosheit, besonders wenn er gereizt war; sonst im Ganzen gut- müthiges Hinschlendern in der Narrenkappe durch die Welt. Diese Physiognomie haben denn auch durchaus die hier erzählten Schwänke, häufig unbedeutend, leer und ungelenk, oft aber auch glücklich, bedeutend, treffend und belustigend; das Buch daher zusagend dem Zwecke, für den es unter das Volk verbreitet wurde. Eine komische Wirkung wird besonders auch dadurch hervorgebracht, daß der Herausgeber häufig mit lateinischen, oft corrumpirten Anmerkungen und Erläuterungen, besonders bei etwas obscönen Stellen, dazwischen fährt.
31.
Der visirliche Marcolphus, bestehend in einem abentheuerlichen Gespräch zwischen dem König Salomon und diesem unberichtsamen und groben Menschen. Ganz neu gedruckt.
Abdruck eines ältern Buches:
freimüthige oft plumpe und unverſchämte Wahrhaf- tigkeit, mitunter Tücke und einige äffiſche Bosheit, beſonders wenn er gereizt war; ſonſt im Ganzen gut- müthiges Hinſchlendern in der Narrenkappe durch die Welt. Dieſe Phyſiognomie haben denn auch durchaus die hier erzählten Schwänke, häufig unbedeutend, leer und ungelenk, oft aber auch glücklich, bedeutend, treffend und beluſtigend; das Buch daher zuſagend dem Zwecke, für den es unter das Volk verbreitet wurde. Eine komiſche Wirkung wird beſonders auch dadurch hervorgebracht, daß der Herausgeber häufig mit lateiniſchen, oft corrumpirten Anmerkungen und Erläuterungen, beſonders bei etwas obscönen Stellen, dazwiſchen fährt.
31.
Der viſirliche Marcolphus, beſtehend in einem abentheuerlichen Geſpraͤch zwiſchen dem Koͤnig Salomon und dieſem unberichtſamen und groben Menſchen. Ganz neu gedruckt.
Abdruck eines ältern Buches:
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0206"n="188"/>
freimüthige oft plumpe und unverſchämte Wahrhaf-<lb/>
tigkeit, mitunter Tücke und einige äffiſche Bosheit,<lb/>
beſonders wenn er gereizt war; ſonſt im Ganzen gut-<lb/>
müthiges Hinſchlendern in der Narrenkappe durch die<lb/>
Welt. Dieſe Phyſiognomie haben denn auch durchaus<lb/>
die hier erzählten Schwänke, häufig unbedeutend,<lb/>
leer und ungelenk, oft aber auch glücklich, bedeutend,<lb/>
treffend und beluſtigend; das Buch daher zuſagend<lb/>
dem Zwecke, für den es unter das Volk verbreitet<lb/>
wurde. Eine komiſche Wirkung wird beſonders auch<lb/>
dadurch hervorgebracht, daß der Herausgeber häufig<lb/>
mit lateiniſchen, oft corrumpirten Anmerkungen und<lb/>
Erläuterungen, beſonders bei etwas obscönen Stellen,<lb/>
dazwiſchen fährt.</p></div><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><divn="2"><head>31.</head><lb/><bibl>Der viſirliche Marcolphus, beſtehend in einem<lb/>
abentheuerlichen Geſpraͤch zwiſchen dem<lb/>
Koͤnig Salomon und dieſem unberichtſamen<lb/>
und groben Menſchen. Ganz neu gedruckt.</bibl><lb/><p>Abdruck eines ältern Buches:</p><lb/></div></div></body></text></TEI>
[188/0206]
freimüthige oft plumpe und unverſchämte Wahrhaf-
tigkeit, mitunter Tücke und einige äffiſche Bosheit,
beſonders wenn er gereizt war; ſonſt im Ganzen gut-
müthiges Hinſchlendern in der Narrenkappe durch die
Welt. Dieſe Phyſiognomie haben denn auch durchaus
die hier erzählten Schwänke, häufig unbedeutend,
leer und ungelenk, oft aber auch glücklich, bedeutend,
treffend und beluſtigend; das Buch daher zuſagend
dem Zwecke, für den es unter das Volk verbreitet
wurde. Eine komiſche Wirkung wird beſonders auch
dadurch hervorgebracht, daß der Herausgeber häufig
mit lateiniſchen, oft corrumpirten Anmerkungen und
Erläuterungen, beſonders bei etwas obscönen Stellen,
dazwiſchen fährt.
31.
Der viſirliche Marcolphus, beſtehend in einem
abentheuerlichen Geſpraͤch zwiſchen dem
Koͤnig Salomon und dieſem unberichtſamen
und groben Menſchen. Ganz neu gedruckt.
Abdruck eines ältern Buches:
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Görres, Joseph: Die teutschen Volksbücher. Heidelberg, 1807, S. 188. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goerres_volksbuecher_1807/206>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.