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Görres, Joseph: Die teutschen Volksbücher. Heidelberg, 1807.

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von der Erde los, und schwebt einer glänzenden Him-
melserscheinung gleich in Lüften. So würden daher
die Heymonskinder dieser Ansicht gemäß durchaus in
jene erste frühere Periode fallen, und dafür scheint
auch ihr ganzes massives, rauhes, strenges und schlich-
tes Wesen zu sprechen: das Gedicht in seiner modernen

solchen Beziehungen der Aehnlichkeit und Analogie zur
Klage. Der neuere Ursprung des Gedichtes aber, wenn
er sonst noch irgend zweifelhaft wäre, würde aus dem Ein-
dringen der Ideen aus dem Alexander und den orientalischen
Sagen in dasselbe unmittelbar sich erweisen lassen. Unter
den Heidenkönigen, die dem Marsilies zur Hülfe kommen,
ist auch:
Der Chunich von Funde
Die muessen als Hunde
Die Erden alles ansehen,
In stat das hiren an der Brust.

Weiterhin:
Ein Chunich chom auch ins lant,
Der was Czernoles genannt,
Das leut in seinem reiche,
Die lebent so revuelleiche,
Das ir Gott nit enruhet,
Er hat die sunnen da verfluhet,
Das si in ihr lant nie geschein,
Noch aus ir erde nie vechelein,
Weder chorn noch weinreben,
Desn will in Got do niht geben
Holtz Erde und staine,

von der Erde los, und ſchwebt einer glänzenden Him-
melserſcheinung gleich in Lüften. So würden daher
die Heymonskinder dieſer Anſicht gemäß durchaus in
jene erſte frühere Periode fallen, und dafür ſcheint
auch ihr ganzes maſſives, rauhes, ſtrenges und ſchlich-
tes Weſen zu ſprechen: das Gedicht in ſeiner modernen

ſolchen Beziehungen der Aehnlichkeit und Analogie zur
Klage. Der neuere Urſprung des Gedichtes aber, wenn
er ſonſt noch irgend zweifelhaft wäre, würde aus dem Ein-
dringen der Ideen aus dem Alexander und den orientaliſchen
Sagen in daſſelbe unmittelbar ſich erweiſen laſſen. Unter
den Heidenkönigen, die dem Marſilies zur Hülfe kommen,
iſt auch:
Der Chunich von Funde
Die mueſſen als Hunde
Die Erden alles anſehen,
In ſtat das hiren an der Bruſt.

Weiterhin:
Ein Chunich chom auch ins lant,
Der was Czernoles genannt,
Das leut in ſeinem reiche,
Die lebent ſo revuelleiche,
Das ir Gott nit enruhet,
Er hat die ſunnen da verfluhet,
Das ſi in ihr lant nie geſchein,
Noch aus ir erde nie vechelein,
Weder chorn noch weinreben,
Desn will in Got do niht geben
Holtz Erde und ſtaine,
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[127/0145] von der Erde los, und ſchwebt einer glänzenden Him- melserſcheinung gleich in Lüften. So würden daher die Heymonskinder dieſer Anſicht gemäß durchaus in jene erſte frühere Periode fallen, und dafür ſcheint auch ihr ganzes maſſives, rauhes, ſtrenges und ſchlich- tes Weſen zu ſprechen: das Gedicht in ſeiner modernen *) *) ſolchen Beziehungen der Aehnlichkeit und Analogie zur Klage. Der neuere Urſprung des Gedichtes aber, wenn er ſonſt noch irgend zweifelhaft wäre, würde aus dem Ein- dringen der Ideen aus dem Alexander und den orientaliſchen Sagen in daſſelbe unmittelbar ſich erweiſen laſſen. Unter den Heidenkönigen, die dem Marſilies zur Hülfe kommen, iſt auch: Der Chunich von Funde Die mueſſen als Hunde Die Erden alles anſehen, In ſtat das hiren an der Bruſt. Weiterhin: Ein Chunich chom auch ins lant, Der was Czernoles genannt, Das leut in ſeinem reiche, Die lebent ſo revuelleiche, Das ir Gott nit enruhet, Er hat die ſunnen da verfluhet, Das ſi in ihr lant nie geſchein, Noch aus ir erde nie vechelein, Weder chorn noch weinreben, Desn will in Got do niht geben Holtz Erde und ſtaine,

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Zitationshilfe: Görres, Joseph: Die teutschen Volksbücher. Heidelberg, 1807, S. 127. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goerres_volksbuecher_1807/145>, abgerufen am 24.11.2024.