Görres, Joseph von: Teutschland und die Revolution. Koblenz, 1819.wissen zu Rechte sitze, um allenfalls wie Heinrich VIII, Der Argwohn, den jene übelverhüllten Plane in wiſſen zu Rechte ſitze, um allenfalls wie Heinrich VIII, Der Argwohn, den jene übelverhüllten Plane in <TEI> <text> <body> <p><pb facs="#f0084" n="76"/> wiſſen zu Rechte ſitze, um allenfalls wie Heinrich <hi rendition="#aq">VIII</hi>,<lb/> dem Parlamentsbeſchluſſe nach der Beſchützer und das<lb/> Oberhaupt der Kirche von England, in Wahrheit aber<lb/> ihr Tyran, Bedränger und Plünderer, ſogenannte Con¬<lb/> vocationen, Bills der ſechs Punkte, Anweiſungen für<lb/> chriſtliche Menſchen zu belieben; und nach ſeinem<lb/> Beyſpiel, wenn etwa der Fanatism wieder erwacht,<lb/> die dem Papſt anhängen zu verbrennen, die ihm ab¬<lb/> geſagt, aber zu rädern. Darum das Geſchrey gegen<lb/> das Bayeriſche Concordat, an dem am meiſten die<lb/> Einräumungen, die es dem Staate macht, zu tadeln<lb/> ſind; darum die zärtliche Liebe für Weſſenberg, der<lb/> für ſich ein wohlmeinender Mann ſeyn mag, aber<lb/> ſchon darum Unrecht hat, weil er um eine unlautere<lb/> Sache und ſchlechtbegründete Anſprüche gegen die Curie<lb/> durchzuſetzen, hinter die weltliche Macht ſich flüchtet,<lb/> und alſo indem er die Freyheit der Kirche zu verthei¬<lb/> digen vorgiebt, ſie wirklich an die Souverainität verräth.</p><lb/> <p>Der Argwohn, den jene übelverhüllten Plane in<lb/> den Gemüthern ſchon erregt, verſtärkte ſich bedeu¬<lb/> tend, als jene Concordatencommiſſion von proteſtan¬<lb/> tiſchen Fürſten, großentheils mit Proteſtanten beſchickt,<lb/> ſich eröffnete, und jene Antrittsrede des Miniſters von<lb/> Wangenheim, die innern Verhältniſſe der katholiſchen<lb/> Kirche, und ihre künftigen Beziehungen zum Papſte<lb/> in dieſer Synode zu ordnen, Hoffnung machte; als<lb/> eine Zeitung Propoſitionen ausgeſchwatzt, die bey die¬<lb/> ſer Erörterung als Grundlage dienen ſollten, und die<lb/> damit begannen, den Papſt vorerſt aller Funktionen<lb/> ſeines Primates zu entheben, und ihn wieder zu dem<lb/> Fiſchergewerbe zurückzuweiſen, das ſein erſter Vorgänger<lb/></p> </body> </text> </TEI> [76/0084]
wiſſen zu Rechte ſitze, um allenfalls wie Heinrich VIII,
dem Parlamentsbeſchluſſe nach der Beſchützer und das
Oberhaupt der Kirche von England, in Wahrheit aber
ihr Tyran, Bedränger und Plünderer, ſogenannte Con¬
vocationen, Bills der ſechs Punkte, Anweiſungen für
chriſtliche Menſchen zu belieben; und nach ſeinem
Beyſpiel, wenn etwa der Fanatism wieder erwacht,
die dem Papſt anhängen zu verbrennen, die ihm ab¬
geſagt, aber zu rädern. Darum das Geſchrey gegen
das Bayeriſche Concordat, an dem am meiſten die
Einräumungen, die es dem Staate macht, zu tadeln
ſind; darum die zärtliche Liebe für Weſſenberg, der
für ſich ein wohlmeinender Mann ſeyn mag, aber
ſchon darum Unrecht hat, weil er um eine unlautere
Sache und ſchlechtbegründete Anſprüche gegen die Curie
durchzuſetzen, hinter die weltliche Macht ſich flüchtet,
und alſo indem er die Freyheit der Kirche zu verthei¬
digen vorgiebt, ſie wirklich an die Souverainität verräth.
Der Argwohn, den jene übelverhüllten Plane in
den Gemüthern ſchon erregt, verſtärkte ſich bedeu¬
tend, als jene Concordatencommiſſion von proteſtan¬
tiſchen Fürſten, großentheils mit Proteſtanten beſchickt,
ſich eröffnete, und jene Antrittsrede des Miniſters von
Wangenheim, die innern Verhältniſſe der katholiſchen
Kirche, und ihre künftigen Beziehungen zum Papſte
in dieſer Synode zu ordnen, Hoffnung machte; als
eine Zeitung Propoſitionen ausgeſchwatzt, die bey die¬
ſer Erörterung als Grundlage dienen ſollten, und die
damit begannen, den Papſt vorerſt aller Funktionen
ſeines Primates zu entheben, und ihn wieder zu dem
Fiſchergewerbe zurückzuweiſen, das ſein erſter Vorgänger
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