Görres, Joseph von: Teutschland und die Revolution. Koblenz, 1819.demonstrirte, und nachdem er also an sich und ihnen Schon hatte die Nation tief die Schmach jener Ver¬ demonſtrirte, und nachdem er alſo an ſich und ihnen Schon hatte die Nation tief die Schmach jener Ver¬ <TEI> <text> <body> <p><pb facs="#f0021" n="13"/> demonſtrirte, und nachdem er alſo an ſich und ihnen<lb/> Recht geübt, in eine ſchimpfliche Dunkelheit ſich zu¬<lb/> rückgezogen: dieſer war noch einmal, um den zermal¬<lb/> menden Hohn gänzlich auszuführen, von den zürnen¬<lb/> den Himmelsmächten auserſehen, abermal die Geißel<lb/> ſeines eignen, wenig gebeſſerten Volks zu ſeyn, und die<lb/> Tiſche der Wechſler umzuſtoßen.</p><lb/> <p>Schon hatte die Nation tief die Schmach jener Ver¬<lb/> handlungen gefühlt, und in der niederſchlagenden Be¬<lb/> trachtung desjenigen, was die Erfahrung ſchon gebracht<lb/> und in der Vorahnung deſſen, was noch bevorſtehe,<lb/> urtheilten alle Klaſſen des Volkes, wie damals die<lb/> Städte Siziliens, als ſie den Epiroten <hi rendition="#aq">Pyrrhus</hi> her¬<lb/> übergerufen, um ſich durch ſeine Hülfe vom Joche<lb/> der Römer zu befreyen, und der Retter ſie nun in ein<lb/> Unerträglicheres zu ſchmieden verſuchte: in Worten,<lb/> die uns <hi rendition="#aq">Livius</hi> in der zweyten <hi rendition="#aq">Decas</hi> im vierzehnten<lb/> Buche <hi rendition="#aq">c</hi>. 18 aufbehalten: <hi rendition="#aq">Irritatis ob hæc animis mus¬<lb/> sare primum homines</hi>, <hi rendition="#aq">mox palam queri</hi>: <hi rendition="#aq">cur igitur<lb/> prioris status pnituisset, si nunc etiam toleranda eadem<lb/> forent? frustra vocatum receptumque Pyrrhum, si stu¬<lb/> deat æmulari mores, quos puniturus advenissit</hi>. <hi rendition="#aq">Neque<lb/> acriorem ullius injuriæ sensum esse quam cujus auctor<lb/> haberetur idem ille, qui vindex esse debuisset.</hi> In¬<lb/> zwiſchen regte ſich als der neue Krieg begann, noch<lb/> einmal ein Nachſchlag jener früheren Begeiſterung; ein<lb/> glänzender Sieg, wie die Geſchichte nicht viele auf¬<lb/> gezeichnet, ſchien Teutſchland und ſeinem wiedererwach¬<lb/> ten Nationalgefühle alles wieder zu verſprechen, was<lb/> ihm die Feinde ſeit vielen Menſchenaltern abgedrun¬<lb/> gen; aber im zweyten Pariſer Frieden erndtete es die<lb/></p> </body> </text> </TEI> [13/0021]
demonſtrirte, und nachdem er alſo an ſich und ihnen
Recht geübt, in eine ſchimpfliche Dunkelheit ſich zu¬
rückgezogen: dieſer war noch einmal, um den zermal¬
menden Hohn gänzlich auszuführen, von den zürnen¬
den Himmelsmächten auserſehen, abermal die Geißel
ſeines eignen, wenig gebeſſerten Volks zu ſeyn, und die
Tiſche der Wechſler umzuſtoßen.
Schon hatte die Nation tief die Schmach jener Ver¬
handlungen gefühlt, und in der niederſchlagenden Be¬
trachtung desjenigen, was die Erfahrung ſchon gebracht
und in der Vorahnung deſſen, was noch bevorſtehe,
urtheilten alle Klaſſen des Volkes, wie damals die
Städte Siziliens, als ſie den Epiroten Pyrrhus her¬
übergerufen, um ſich durch ſeine Hülfe vom Joche
der Römer zu befreyen, und der Retter ſie nun in ein
Unerträglicheres zu ſchmieden verſuchte: in Worten,
die uns Livius in der zweyten Decas im vierzehnten
Buche c. 18 aufbehalten: Irritatis ob hæc animis mus¬
sare primum homines, mox palam queri: cur igitur
prioris status pnituisset, si nunc etiam toleranda eadem
forent? frustra vocatum receptumque Pyrrhum, si stu¬
deat æmulari mores, quos puniturus advenissit. Neque
acriorem ullius injuriæ sensum esse quam cujus auctor
haberetur idem ille, qui vindex esse debuisset. In¬
zwiſchen regte ſich als der neue Krieg begann, noch
einmal ein Nachſchlag jener früheren Begeiſterung; ein
glänzender Sieg, wie die Geſchichte nicht viele auf¬
gezeichnet, ſchien Teutſchland und ſeinem wiedererwach¬
ten Nationalgefühle alles wieder zu verſprechen, was
ihm die Feinde ſeit vielen Menſchenaltern abgedrun¬
gen; aber im zweyten Pariſer Frieden erndtete es die
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