Görres, Joseph von: Teutschland und die Revolution. Koblenz, 1819.muß, so ist sein Gut unter den Gottesbann gefestet; Eben so ist in demselben Lehnsysteme der Adel, der Wie aber hier alle Weihe und Autorität von oben muß, ſo iſt ſein Gut unter den Gottesbann gefeſtet; Eben ſo iſt in demſelben Lehnſyſteme der Adel, der Wie aber hier alle Weihe und Autorität von oben <TEI> <text> <body> <p><pb facs="#f0181" n="173"/> muß, ſo iſt ſein Gut unter den Gottesbann gefeſtet;<lb/> weil aber der Wehrſtand zwiſchen dem Beweglichen<lb/> und dem Ruhenden die Mitte hält, darum iſt ſeine<lb/> Domaine in der Belehnung in ein Verhältniß zu ihm<lb/> geſetzt, das zwiſchen der Feſtung und dem Wandelba¬<lb/> ren mitten inne ſchwebt.</p><lb/> <p>Eben ſo iſt in demſelben Lehnſyſteme der Adel, der<lb/> zwiſchen der Idee und ihrer Darſtellung im Realen<lb/> ſeine Stellung hat, auch zwiſchen das demokratiſche<lb/> und monarchiſche Prinzip getheilt, die ſich eben in der<lb/> Ariſtokratie vereinen; und wie er hier in den ſieben<lb/> Heerſchilden ſich in ſich zuſammenſchließt; ſo hat die<lb/> Kirche über ihm, weſentlich monarchiſch, gleichfalls in<lb/> ſieben geiſtliche Heerſchilde ihre Hierarchie geſchloſſen,<lb/> indem vom Papſt und ſeinem Presbyterium durch die<lb/> Erzbiſchöffe, Biſchöffe, Archidiacone, Decane, Pfarrer,<lb/> ſechs Stufen bis zur Siebenten der Kloſtergeiſtlichen<lb/> herunterführen, von denen man, eben wie von den<lb/> Freygebornen des ſiebenten Heerſchildes, nicht recht<lb/> weiß, ob ſie mehr der biſchöfflichen Hierarchie oder<lb/> ſich ſelber angehören.</p><lb/> <p>Wie aber hier alle Weihe und Autorität von oben<lb/> herniederſteigt, ſo im Nährſtande alle Würde und<lb/> alles Recht aus dem Beſitze; und bey rechter Ordnung<lb/> des Staates weſentlich das demokratiſche Element in<lb/> ſich beſchließend, oder bey eingetretener Unordnung<lb/> mit unaufhaltſamem Naturtriebe nach ihm ſtrebend,<lb/> hat auch er in jener Zeit nach der Siebenzahl ſich zu<lb/> ſpalten den Trieb gezeigt, indem durch die Patrizier,<lb/> Kaufleute, Gewerke, Unzünftige, in den Städten<lb/> durch die Einſaſſen und Hinterſaſſen auf dem Lande<lb/></p> </body> </text> </TEI> [173/0181]
muß, ſo iſt ſein Gut unter den Gottesbann gefeſtet;
weil aber der Wehrſtand zwiſchen dem Beweglichen
und dem Ruhenden die Mitte hält, darum iſt ſeine
Domaine in der Belehnung in ein Verhältniß zu ihm
geſetzt, das zwiſchen der Feſtung und dem Wandelba¬
ren mitten inne ſchwebt.
Eben ſo iſt in demſelben Lehnſyſteme der Adel, der
zwiſchen der Idee und ihrer Darſtellung im Realen
ſeine Stellung hat, auch zwiſchen das demokratiſche
und monarchiſche Prinzip getheilt, die ſich eben in der
Ariſtokratie vereinen; und wie er hier in den ſieben
Heerſchilden ſich in ſich zuſammenſchließt; ſo hat die
Kirche über ihm, weſentlich monarchiſch, gleichfalls in
ſieben geiſtliche Heerſchilde ihre Hierarchie geſchloſſen,
indem vom Papſt und ſeinem Presbyterium durch die
Erzbiſchöffe, Biſchöffe, Archidiacone, Decane, Pfarrer,
ſechs Stufen bis zur Siebenten der Kloſtergeiſtlichen
herunterführen, von denen man, eben wie von den
Freygebornen des ſiebenten Heerſchildes, nicht recht
weiß, ob ſie mehr der biſchöfflichen Hierarchie oder
ſich ſelber angehören.
Wie aber hier alle Weihe und Autorität von oben
herniederſteigt, ſo im Nährſtande alle Würde und
alles Recht aus dem Beſitze; und bey rechter Ordnung
des Staates weſentlich das demokratiſche Element in
ſich beſchließend, oder bey eingetretener Unordnung
mit unaufhaltſamem Naturtriebe nach ihm ſtrebend,
hat auch er in jener Zeit nach der Siebenzahl ſich zu
ſpalten den Trieb gezeigt, indem durch die Patrizier,
Kaufleute, Gewerke, Unzünftige, in den Städten
durch die Einſaſſen und Hinterſaſſen auf dem Lande
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