Glümer, Claire von: Reich zu reich und arm zu arm. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 19. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 255–326. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.Alles gefügt, und daß er sie nun nicht zu heirathen brauche. Etwas später aber, als der gute Wein von Jurancon die Zungen gelös't hatte -- das Hochzeitsmahl wurde nämlich im Hause des Bardet eingenommen, weil die Müllerin, die arme, brave Frau, über die Schlechtigkeit der Mariannette zu krank geworden war, um die Hochzeit auszurichten -- beim Glase Wein also setzte sich der Henriot zum Cadet Caduchon, den er besonders in Herz geschlossen hatte, und eröffnete ihm, daß er überhaupt nicht heirathen wolle. Der Francois und die Claudine werden ja wohl Kinder kriegen, meinte er; die sollen meine Erben sein. Alles gefügt, und daß er sie nun nicht zu heirathen brauche. Etwas später aber, als der gute Wein von Jurançon die Zungen gelös't hatte — das Hochzeitsmahl wurde nämlich im Hause des Bardet eingenommen, weil die Müllerin, die arme, brave Frau, über die Schlechtigkeit der Mariannette zu krank geworden war, um die Hochzeit auszurichten — beim Glase Wein also setzte sich der Henriot zum Cadet Caduchon, den er besonders in Herz geschlossen hatte, und eröffnete ihm, daß er überhaupt nicht heirathen wolle. Der François und die Claudine werden ja wohl Kinder kriegen, meinte er; die sollen meine Erben sein. <TEI> <text> <body> <div type="chapter" n="5"> <p><pb facs="#f0074"/> Alles gefügt, und daß er sie nun nicht zu heirathen brauche.</p><lb/> <p>Etwas später aber, als der gute Wein von Jurançon die Zungen gelös't hatte — das Hochzeitsmahl wurde nämlich im Hause des Bardet eingenommen, weil die Müllerin, die arme, brave Frau, über die Schlechtigkeit der Mariannette zu krank geworden war, um die Hochzeit auszurichten — beim Glase Wein also setzte sich der Henriot zum Cadet Caduchon, den er besonders in Herz geschlossen hatte, und eröffnete ihm, daß er überhaupt nicht heirathen wolle.</p><lb/> <p>Der François und die Claudine werden ja wohl Kinder kriegen, meinte er; die sollen meine Erben sein.</p><lb/><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [0074]
Alles gefügt, und daß er sie nun nicht zu heirathen brauche.
Etwas später aber, als der gute Wein von Jurançon die Zungen gelös't hatte — das Hochzeitsmahl wurde nämlich im Hause des Bardet eingenommen, weil die Müllerin, die arme, brave Frau, über die Schlechtigkeit der Mariannette zu krank geworden war, um die Hochzeit auszurichten — beim Glase Wein also setzte sich der Henriot zum Cadet Caduchon, den er besonders in Herz geschlossen hatte, und eröffnete ihm, daß er überhaupt nicht heirathen wolle.
Der François und die Claudine werden ja wohl Kinder kriegen, meinte er; die sollen meine Erben sein.
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Zitationshilfe: | Glümer, Claire von: Reich zu reich und arm zu arm. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 19. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 255–326. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gluemer_arm_1910/74>, abgerufen am 23.07.2024. |