Glück, Christian Friedrich von: Berichtigungen und Zusätze zum zweyten Bande des Glückischen Commentars über die Pandecten. Für die Besitzer der ersten Ausgabe. Erlangen, 1800.kleine oder unvollkommene Bürgerrecht genennt, S. 171. Z. 5. ist nach den W. capitis deminutionem, folgen- S. 172. Z. 1. st. durch eine Strafe lies: zur Strafe Eben- 58) Danz am angef. Orte §. 445. 59) Nicht überall wird jedoch das Stadtbürgerrecht durch die Geburt erworben, sondern in den meisten Städten Teutsch- lands hat der Sohn eines Bürgers nur manche Vortheile bey der Bewerbung um das Bürgerrecht vor andern, die nicht Meisterssöhne sind. S. riccius in spicileg. iuris germ. Lib. I. Tit. VI. m. 2. p. 267. puffendorf Observat. iuris univ. T. I. Obs. 80. Henr. hildebrand Diss. de iure civium origi- nariorum. Altorfii 1724. Allein in manchen Städten Teutsch- lands, z. B. in Nürnberg, kann man auch von Geburt ein Bürger seyn. S. D. Io. Alb. colmar Diss. de iure civi- tatis Norimbergensis. Altdorf 1781. 60) Eine Hauptschrift über diese Materie ist Ernst Ludw. Au- gust Eisenharts Versuch einer Anleitung zum teutschen Stadt- und Bürgerrechte. Braunschweig 1791. 8. 63) L. 1. D. de capit. min. 68) L. 8. §. 4. et 8. D. de poenis. L. 17. pr. D. eodem. Jedoch
wurden die Verurtheilten nicht mehr als Sklaven betrachtet, seit kleine oder unvollkommene Buͤrgerrecht genennt, S. 171. Z. 5. iſt nach den W. capitis deminutionem, folgen- S. 172. Z. 1. ſt. durch eine Strafe lies: zur Strafe Eben- 58) Danz am angef. Orte §. 445. 59) Nicht uͤberall wird jedoch das Stadtbuͤrgerrecht durch die Geburt erworben, ſondern in den meiſten Staͤdten Teutſch- lands hat der Sohn eines Buͤrgers nur manche Vortheile bey der Bewerbung um das Buͤrgerrecht vor andern, die nicht Meiſtersſoͤhne ſind. S. riccius in ſpicileg. iuris germ. Lib. I. Tit. VI. m. 2. p. 267. puffendorf Obſervat. iuris univ. T. I. Obſ. 80. Henr. hildebrand Diſſ. de iure civium origi- nariorum. Altorfii 1724. Allein in manchen Staͤdten Teutſch- lands, z. B. in Nuͤrnberg, kann man auch von Geburt ein Buͤrger ſeyn. S. D. Io. Alb. colmar Diſſ. de iure civi- tatis Norimbergenſis. Altdorf 1781. 60) Eine Hauptſchrift uͤber dieſe Materie iſt Ernſt Ludw. Au- guſt Eiſenharts Verſuch einer Anleitung zum teutſchen Stadt- und Buͤrgerrechte. Braunſchweig 1791. 8. 63) L. 1. D. de capit. min. 68) L. 8. §. 4. et 8. D. de poenis. L. 17. pr. D. eodem. Jedoch
wurden die Verurtheilten nicht mehr als Sklaven betrachtet, ſeit <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0070" n="64"/><hi rendition="#g">kleine</hi> oder <hi rendition="#g">unvollkommene Buͤrgerrecht</hi> genennt,<lb/> und diejenigen, welchen ein ſolches zuſteht, erhalten nach Ver-<lb/> ſchiedenheit ihres Verhaͤltniſſes, worin ſie gegen die Stadtge-<lb/> meinheit ſtehen, den Namen der <hi rendition="#g">Beyſaſſen, Schutzver-<lb/> wandten, Ehrenbuͤrger, Vorſtaͤdter</hi> u. ſ. w. <note place="foot" n="58)"><hi rendition="#g">Danz</hi> am angef. Orte §. 445.</note>.<lb/> Man erwirbt uͤbrigens das Buͤrgerrecht entweder durch die <hi rendition="#g">Ge-<lb/> burt</hi> <note place="foot" n="59)">Nicht uͤberall wird jedoch das Stadtbuͤrgerrecht durch die<lb/><hi rendition="#g">Geburt</hi> erworben, ſondern in den meiſten Staͤdten Teutſch-<lb/> lands hat der Sohn eines Buͤrgers nur manche Vortheile bey<lb/> der Bewerbung um das Buͤrgerrecht vor andern, die nicht<lb/> Meiſtersſoͤhne ſind. S. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">riccius</hi> in ſpicileg. iuris germ. Lib. I.<lb/> Tit. VI. m. 2. p. 267. <hi rendition="#k">puffendorf</hi> Obſervat. iuris univ.<lb/> T. I. Obſ. 80. <hi rendition="#i">Henr.</hi> <hi rendition="#k">hildebrand</hi> Diſſ. de iure civium origi-<lb/> nariorum. <hi rendition="#i">Altorfii</hi></hi> 1724. Allein in manchen Staͤdten Teutſch-<lb/> lands, z. B. in <hi rendition="#g">Nuͤrnberg</hi>, kann man auch von Geburt<lb/> ein Buͤrger ſeyn. S. <hi rendition="#aq">D. <hi rendition="#i">Io. Alb.</hi> <hi rendition="#k">colmar</hi> Diſſ. de iure civi-<lb/> tatis Norimbergenſis. <hi rendition="#i">Altdorf</hi></hi> 1781.</note>, wenn der Vater zu der Zeit, da der Sohn geboh-<lb/> ren wurde, ſchon Buͤrger war, oder durch die <hi rendition="#g">Aufnahme</hi>.<lb/> Daher ſind die Buͤrger in dieſer Ruͤckſicht entweder <hi rendition="#g">urſpruͤng-<lb/> liche</hi> (<hi rendition="#aq">originarii</hi>) oder <hi rendition="#g">aufgenommene</hi> (<hi rendition="#aq">recepti</hi>). Das<lb/> weitere hiervon gehoͤrt in das teutſche Staats- und Privat-<lb/> recht <note place="foot" n="60)">Eine Hauptſchrift uͤber dieſe Materie iſt <hi rendition="#g">Ernſt Ludw. Au-<lb/> guſt Eiſenharts</hi> Verſuch einer Anleitung zum teutſchen<lb/> Stadt- und Buͤrgerrechte. <hi rendition="#g">Braunſchweig</hi> 1791. 8.</note>.</p><lb/> <p>S. 171. Z. 5. iſt nach den W. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">capitis deminutionem,</hi></hi> folgen-<lb/> des hinzugefuͤgt: Wenn <hi rendition="#fr">Cajus</hi> ſagt <note place="foot" n="63)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">L. 1. D. de capit. min.</hi></hi></note>: <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Capitis minutio</hi> eſt ſta-<lb/> tus permutatio;</hi> ſo ſieht ein jeder von ſelbſt, daß das Wort <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">ſtatus</hi></hi><lb/> in dem oben angegebenen eminentern Sinn genommen wird.<lb/> Dieſe <hi rendition="#g">Capitisdeminution</hi> ꝛc.</p><lb/> <p>S. 172. Z. 1. ſt. <hi rendition="#g">durch eine Strafe</hi> lies: zur Strafe<lb/> z. B. durch ewige Verdammung zum Bergbau (<hi rendition="#aq">damnatio in metal-<lb/> lum</hi>) <note xml:id="note-0070" next="#note-0071" place="foot" n="68)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">L. 8. §. 4. et 8. D. de poenis. L. 17. pr. D. eodem.</hi></hi> Jedoch<lb/> wurden die Verurtheilten nicht mehr als Sklaven betrachtet,<lb/> <fw place="bottom" type="catch">ſeit</fw></note>.</p><lb/> <fw place="bottom" type="catch">Eben-</fw><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [64/0070]
kleine oder unvollkommene Buͤrgerrecht genennt,
und diejenigen, welchen ein ſolches zuſteht, erhalten nach Ver-
ſchiedenheit ihres Verhaͤltniſſes, worin ſie gegen die Stadtge-
meinheit ſtehen, den Namen der Beyſaſſen, Schutzver-
wandten, Ehrenbuͤrger, Vorſtaͤdter u. ſ. w. 58).
Man erwirbt uͤbrigens das Buͤrgerrecht entweder durch die Ge-
burt 59), wenn der Vater zu der Zeit, da der Sohn geboh-
ren wurde, ſchon Buͤrger war, oder durch die Aufnahme.
Daher ſind die Buͤrger in dieſer Ruͤckſicht entweder urſpruͤng-
liche (originarii) oder aufgenommene (recepti). Das
weitere hiervon gehoͤrt in das teutſche Staats- und Privat-
recht 60).
S. 171. Z. 5. iſt nach den W. capitis deminutionem, folgen-
des hinzugefuͤgt: Wenn Cajus ſagt 63): Capitis minutio eſt ſta-
tus permutatio; ſo ſieht ein jeder von ſelbſt, daß das Wort ſtatus
in dem oben angegebenen eminentern Sinn genommen wird.
Dieſe Capitisdeminution ꝛc.
S. 172. Z. 1. ſt. durch eine Strafe lies: zur Strafe
z. B. durch ewige Verdammung zum Bergbau (damnatio in metal-
lum) 68).
Eben-
58) Danz am angef. Orte §. 445.
59) Nicht uͤberall wird jedoch das Stadtbuͤrgerrecht durch die
Geburt erworben, ſondern in den meiſten Staͤdten Teutſch-
lands hat der Sohn eines Buͤrgers nur manche Vortheile bey
der Bewerbung um das Buͤrgerrecht vor andern, die nicht
Meiſtersſoͤhne ſind. S. riccius in ſpicileg. iuris germ. Lib. I.
Tit. VI. m. 2. p. 267. puffendorf Obſervat. iuris univ.
T. I. Obſ. 80. Henr. hildebrand Diſſ. de iure civium origi-
nariorum. Altorfii 1724. Allein in manchen Staͤdten Teutſch-
lands, z. B. in Nuͤrnberg, kann man auch von Geburt
ein Buͤrger ſeyn. S. D. Io. Alb. colmar Diſſ. de iure civi-
tatis Norimbergenſis. Altdorf 1781.
60) Eine Hauptſchrift uͤber dieſe Materie iſt Ernſt Ludw. Au-
guſt Eiſenharts Verſuch einer Anleitung zum teutſchen
Stadt- und Buͤrgerrechte. Braunſchweig 1791. 8.
63) L. 1. D. de capit. min.
68) L. 8. §. 4. et 8. D. de poenis. L. 17. pr. D. eodem. Jedoch
wurden die Verurtheilten nicht mehr als Sklaven betrachtet,
ſeit
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |