Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Glück, Christian Friedrich von: Berichtigungen und Zusätze zum zweyten Bande des Glückischen Commentars über die Pandecten. Für die Besitzer der ersten Ausgabe. Erlangen, 1800.

Bild:
<< vorherige Seite

Zeit wechselt. Jeder Regierungsnachfolger ist also verpflichtet,
die Staatshandlungen seines Vorfahrers, als die seinigen, anzu-
erkennen, zumahl da jeder regierende Fürst die Vermuthung für
sich hat, daß er überall seinen Pflichten gemäß handle 5). Aus
diesen Gründen ist es daher auch nicht nöthig, um die Confirma-
rion eines Privilegiums bey dem Regierungsnachfolger nachzu-
suchen 6).

Zur Not. 87. Io. Balth. L. B. a wernher Observat. for.
Tom. I. P. V. Obs. 161. Io. Pet. de ludewig D. de obligatio-
ne successorum in principatu. Halae 1714. Cap. IV.

Zur Not. 96. Ge. Christ. Guil. binder Diss. de renuncia-
tione privilegiorum. Goett. 1791.
In einigen Fällen erklären je-
doch die Gesetze die Entsagung einer Rechtswohlthat aus beson-
dern Gründen für ungültig. Z. B. so kann sich der Ehemann
des beneficii competentiae nicht gültig begeben. L. 14. §. 1. D.
soluto matrim.
S. Io. Henr. berger Diss. de privilegiis, iis ma-
xime, quibus renunciari non potest. Vit. 1700.

S. 47. Z. 21. nach den Worten: zu befördern Not. 39:
Die Meinung, daß 30 Jahr zum Verlust eines affirmativen Pri-
vilegiums durch Nichtgebrauch erfordert werden, ist auch vom königl.
Tribunal zu Berlin angenommen. S. Hymmens Beyträge zu
der jurist. Litteratur in den Preuß. Staaten. 1. Samml. S. 23. f.

Statt S. 48 bis 52. Zum Titel

de Statu Hominum.

§. 111.
Entwickelung der Begriffe vom ius personarum, und status hominis.

Bisher haben wir blos allgemeine Wahrheiten von den Ge-
setzen
überhaupt, und den verschiedenen Arten derselben

ab-
5) Versuch einer ausführlichen Erörterung der Frage: in wie-
weit ist der
successor singularis ex pacto et providentia maio-
rum
zur Anerkeunung der Verträge und Hand-
lungen des Vorfahrers verpflichtet?
nach kriti-
schen Principien. 1797. 8. S. 21. ff.
6) Gebr. Overbeck Meditationen über verschiedene Rechtsma-
terien. VII. Bd. (Hannover 1796.) Med. 366. Schnau-
berts
Anfangsgründe des Staatsrechts der gesammten Reichs-
lande §. 127. u. 128.
A 5

Zeit wechſelt. Jeder Regierungsnachfolger iſt alſo verpflichtet,
die Staatshandlungen ſeines Vorfahrers, als die ſeinigen, anzu-
erkennen, zumahl da jeder regierende Fuͤrſt die Vermuthung fuͤr
ſich hat, daß er uͤberall ſeinen Pflichten gemaͤß handle 5). Aus
dieſen Gruͤnden iſt es daher auch nicht noͤthig, um die Confirma-
rion eines Privilegiums bey dem Regierungsnachfolger nachzu-
ſuchen 6).

Zur Not. 87. Io. Balth. L. B. a wernher Obſervat. for.
Tom. I. P. V. Obſ. 161. Io. Pet. de ludewig D. de obligatio-
ne ſucceſſorum in principatu. Halae 1714. Cap. IV.

Zur Not. 96. Ge. Chriſt. Guil. binder Diſſ. de renuncia-
tione privilegiorum. Goett. 1791.
In einigen Faͤllen erklaͤren je-
doch die Geſetze die Entſagung einer Rechtswohlthat aus beſon-
dern Gruͤnden fuͤr unguͤltig. Z. B. ſo kann ſich der Ehemann
des beneficii competentiae nicht guͤltig begeben. L. 14. §. 1. D.
ſoluto matrim.
S. Io. Henr. berger Diſſ. de privilegiis, iis ma-
xime, quibus renunciari non poteſt. Vit. 1700.

S. 47. Z. 21. nach den Worten: zu befoͤrdern Not. 39:
Die Meinung, daß 30 Jahr zum Verluſt eines affirmativen Pri-
vilegiums durch Nichtgebrauch erfordert werden, iſt auch vom koͤnigl.
Tribunal zu Berlin angenommen. S. Hymmens Beytraͤge zu
der juriſt. Litteratur in den Preuß. Staaten. 1. Samml. S. 23. f.

Statt S. 48 bis 52. Zum Titel

de Statu Hominum.

§. 111.
Entwickelung der Begriffe vom ius perſonarum, und ſtatus hominis.

Bisher haben wir blos allgemeine Wahrheiten von den Ge-
ſetzen
uͤberhaupt, und den verſchiedenen Arten derſelben

ab-
5) Verſuch einer ausfuͤhrlichen Eroͤrterung der Frage: in wie-
weit iſt der
ſucceſſor ſingularis ex pacto et providentia maio-
rum
zur Anerkeunung der Vertraͤge und Hand-
lungen des Vorfahrers verpflichtet?
nach kriti-
ſchen Principien. 1797. 8. S. 21. ff.
6) Gebr. Overbeck Meditationen uͤber verſchiedene Rechtsma-
terien. VII. Bd. (Hannover 1796.) Med. 366. Schnau-
berts
Anfangsgruͤnde des Staatsrechts der geſammten Reichs-
lande §. 127. u. 128.
A 5
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0015" n="9"/>
Zeit wech&#x017F;elt. Jeder Regierungsnachfolger i&#x017F;t al&#x017F;o verpflichtet,<lb/>
die Staatshandlungen &#x017F;eines Vorfahrers, als die &#x017F;einigen, anzu-<lb/>
erkennen, zumahl da jeder regierende Fu&#x0364;r&#x017F;t die Vermuthung fu&#x0364;r<lb/>
&#x017F;ich hat, daß er u&#x0364;berall &#x017F;einen Pflichten gema&#x0364;ß handle <note place="foot" n="5)">Ver&#x017F;uch einer ausfu&#x0364;hrlichen Ero&#x0364;rterung der Frage: <hi rendition="#g">in wie-<lb/>
weit i&#x017F;t der</hi> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">&#x017F;ucce&#x017F;&#x017F;or &#x017F;ingularis ex pacto et providentia maio-<lb/>
rum</hi></hi> <hi rendition="#g">zur Anerkeunung der Vertra&#x0364;ge und Hand-<lb/>
lungen des Vorfahrers verpflichtet?</hi> nach kriti-<lb/>
&#x017F;chen Principien. 1797. 8. S. 21. ff.</note>. Aus<lb/>
die&#x017F;en Gru&#x0364;nden i&#x017F;t es daher auch nicht no&#x0364;thig, um die Confirma-<lb/>
rion eines Privilegiums bey dem Regierungsnachfolger nachzu-<lb/>
&#x017F;uchen <note place="foot" n="6)">Gebr. <hi rendition="#g">Overbeck</hi> Meditationen u&#x0364;ber ver&#x017F;chiedene Rechtsma-<lb/>
terien. <hi rendition="#aq">VII.</hi> Bd. (<hi rendition="#g">Hannover</hi> 1796.) Med. 366. <hi rendition="#g">Schnau-<lb/>
berts</hi> Anfangsgru&#x0364;nde des Staatsrechts der ge&#x017F;ammten Reichs-<lb/>
lande §. 127. u. 128.</note>.</p><lb/>
        <p>Zur Not. 87. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Io. Balth.</hi> L. B. <hi rendition="#i">a</hi> <hi rendition="#k">wernher</hi> Ob&#x017F;ervat. for.<lb/>
Tom. I. P. V. Ob&#x017F;. 161. <hi rendition="#i">Io. Pet. de</hi> <hi rendition="#k">ludewig</hi> D. de obligatio-<lb/>
ne &#x017F;ucce&#x017F;&#x017F;orum in principatu. Halae 1714. Cap. IV.</hi></p><lb/>
        <p>Zur Not. 96. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Ge. Chri&#x017F;t. Guil.</hi><hi rendition="#k">binder</hi> Di&#x017F;&#x017F;. de renuncia-<lb/>
tione privilegiorum. <hi rendition="#i">Goett. 1791</hi>.</hi> In einigen Fa&#x0364;llen erkla&#x0364;ren je-<lb/>
doch die Ge&#x017F;etze die Ent&#x017F;agung einer Rechtswohlthat aus be&#x017F;on-<lb/>
dern Gru&#x0364;nden fu&#x0364;r ungu&#x0364;ltig. Z. B. &#x017F;o kann &#x017F;ich der Ehemann<lb/>
des <hi rendition="#aq">beneficii competentiae</hi> nicht gu&#x0364;ltig begeben. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">L. 14. §. 1. D.<lb/>
&#x017F;oluto matrim.</hi></hi> S. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Io. Henr.</hi><hi rendition="#k">berger</hi> Di&#x017F;&#x017F;. de privilegiis, iis ma-<lb/>
xime, quibus renunciari non pote&#x017F;t. <hi rendition="#i">Vit. 1700</hi>.</hi></p><lb/>
        <p>S. 47. Z. 21. nach den Worten: <hi rendition="#g">zu befo&#x0364;rdern</hi> Not. 39:<lb/>
Die Meinung, daß 30 Jahr zum Verlu&#x017F;t eines affirmativen Pri-<lb/>
vilegiums durch Nichtgebrauch erfordert werden, i&#x017F;t auch vom ko&#x0364;nigl.<lb/>
Tribunal zu Berlin angenommen. S. <hi rendition="#g">Hymmens</hi> Beytra&#x0364;ge zu<lb/>
der juri&#x017F;t. Litteratur in den Preuß. Staaten. 1. Samml. S. 23. f.</p><lb/>
        <p>Statt S. 48 bis 52. Zum Titel</p><lb/>
        <p> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#g"> <hi rendition="#aq">de Statu Hominum.</hi> </hi> </hi> </p><lb/>
        <div n="2">
          <head>§. 111.<lb/>
Entwickelung der Begriffe vom <hi rendition="#aq">ius per&#x017F;onarum,</hi> und <hi rendition="#aq">&#x017F;tatus hominis.</hi></head><lb/>
          <p><hi rendition="#in">B</hi>isher haben wir blos allgemeine Wahrheiten von den <hi rendition="#g">Ge-<lb/>
&#x017F;etzen</hi> u&#x0364;berhaupt, und den ver&#x017F;chiedenen Arten der&#x017F;elben<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">A 5</fw><fw place="bottom" type="catch">ab-</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[9/0015] Zeit wechſelt. Jeder Regierungsnachfolger iſt alſo verpflichtet, die Staatshandlungen ſeines Vorfahrers, als die ſeinigen, anzu- erkennen, zumahl da jeder regierende Fuͤrſt die Vermuthung fuͤr ſich hat, daß er uͤberall ſeinen Pflichten gemaͤß handle 5). Aus dieſen Gruͤnden iſt es daher auch nicht noͤthig, um die Confirma- rion eines Privilegiums bey dem Regierungsnachfolger nachzu- ſuchen 6). Zur Not. 87. Io. Balth. L. B. a wernher Obſervat. for. Tom. I. P. V. Obſ. 161. Io. Pet. de ludewig D. de obligatio- ne ſucceſſorum in principatu. Halae 1714. Cap. IV. Zur Not. 96. Ge. Chriſt. Guil. binder Diſſ. de renuncia- tione privilegiorum. Goett. 1791. In einigen Faͤllen erklaͤren je- doch die Geſetze die Entſagung einer Rechtswohlthat aus beſon- dern Gruͤnden fuͤr unguͤltig. Z. B. ſo kann ſich der Ehemann des beneficii competentiae nicht guͤltig begeben. L. 14. §. 1. D. ſoluto matrim. S. Io. Henr. berger Diſſ. de privilegiis, iis ma- xime, quibus renunciari non poteſt. Vit. 1700. S. 47. Z. 21. nach den Worten: zu befoͤrdern Not. 39: Die Meinung, daß 30 Jahr zum Verluſt eines affirmativen Pri- vilegiums durch Nichtgebrauch erfordert werden, iſt auch vom koͤnigl. Tribunal zu Berlin angenommen. S. Hymmens Beytraͤge zu der juriſt. Litteratur in den Preuß. Staaten. 1. Samml. S. 23. f. Statt S. 48 bis 52. Zum Titel de Statu Hominum. §. 111. Entwickelung der Begriffe vom ius perſonarum, und ſtatus hominis. Bisher haben wir blos allgemeine Wahrheiten von den Ge- ſetzen uͤberhaupt, und den verſchiedenen Arten derſelben ab- 5) Verſuch einer ausfuͤhrlichen Eroͤrterung der Frage: in wie- weit iſt der ſucceſſor ſingularis ex pacto et providentia maio- rum zur Anerkeunung der Vertraͤge und Hand- lungen des Vorfahrers verpflichtet? nach kriti- ſchen Principien. 1797. 8. S. 21. ff. 6) Gebr. Overbeck Meditationen uͤber verſchiedene Rechtsma- terien. VII. Bd. (Hannover 1796.) Med. 366. Schnau- berts Anfangsgruͤnde des Staatsrechts der geſammten Reichs- lande §. 127. u. 128. A 5

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/glueck_pandecten02verbesserungen_1800
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/glueck_pandecten02verbesserungen_1800/15
Zitationshilfe: Glück, Christian Friedrich von: Berichtigungen und Zusätze zum zweyten Bande des Glückischen Commentars über die Pandecten. Für die Besitzer der ersten Ausgabe. Erlangen, 1800, S. 9. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/glueck_pandecten02verbesserungen_1800/15>, abgerufen am 22.12.2024.