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Glück, Christian Friedrich von: Berichtigungen und Zusätze zum zweyten Bande des Glückischen Commentars über die Pandecten. Für die Besitzer der ersten Ausgabe. Erlangen, 1800.

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1) daß die Kinder die erforderliche Reife des
Alters und Verstandes erreicht haben müssen,
um nun für sich selbst sorgen, und ihrem Vermö-
gen vorstehen zu können
.

S. 387. Z. 17. streiche von In wiefern, bis S. 390.
Z. 12. vorkommen wird, alles weg.

S 394. Z. 2. streiche die Worte sind bis Z. 9. werden
weg, und lese also: bestehen

I) überhaupt darin, daß alle dem Vater über die Person
der Kinder und deren Vermögen zustehenden Rechte, die ihren
Grund in der väterlichen Gewalt haben, erlöschen; dahingegen
das Recht der Eltern kindliche Verehrung zu fordern, so wie
die Pflicht des Vaters, die Kinder zu ernähren, so lange sie noch
der väterlichen Unterstützung bedürfen, durch Aufhebung der vä-
terlichen Gewalt eben so wenig aufhört 42), als die in der
Blutsfreundschaft gegründeten Familien- und Erbrechte 43).
Sind also Kinder von der v. G. befreyet, so werden sie etc.

Ebend. Z 20. von Hat bis Z. 27. von nun an fällt weg
und wird dagegen gesetzt: von nun an genießt auch der Sohn etc.

S. 395. Z. 11. fallen die Worte von Die bis Z. 18. könn-
ten
weg, und wird dagegen Z 23. nach abzusehen ist noch
beygesetzt: Es dürfen ferner auch nach aufgehobener väterlicher Ge-
walt keine solche Klagen gegen die Eltern angestellt werden, die
den Vorwurf einer Gefährde enthalten, und dem guten Namen
derselben nachtheilig sind. Z. B. keine actio doli noch ein an-

deres
42) L. 5. §. 1. D. de agnosc. et alend. liberis. Sed utrum eos
tantum liberos, qui sunt in potestate, cogatur quis exhibere,
an vero etiam emancipatos, vel ex alia causa sui iuris consti-
tutos
, videndum est. Et magis puto, etiamsi liberi non sunt in
potestate
, alendos a parentibus.
S. auch Allgem. Land-
recht für die Preuß. Staaten
2. Th. 2. Tit. §. 251.
43) Nur bey Adoptivkindern gehen diese Rechte durch die Eman-
cipation verlohren. §. 4. I. de exheredat. liberor. L. 13. D. de
adoptionib.

1) daß die Kinder die erforderliche Reife des
Alters und Verſtandes erreicht haben muͤſſen,
um nun fuͤr ſich ſelbſt ſorgen, und ihrem Vermoͤ-
gen vorſtehen zu koͤnnen
.

S. 387. Z. 17. ſtreiche von In wiefern, bis S. 390.
Z. 12. vorkommen wird, alles weg.

S 394. Z. 2. ſtreiche die Worte ſind bis Z. 9. werden
weg, und leſe alſo: beſtehen

I) uͤberhaupt darin, daß alle dem Vater uͤber die Perſon
der Kinder und deren Vermoͤgen zuſtehenden Rechte, die ihren
Grund in der vaͤterlichen Gewalt haben, erloͤſchen; dahingegen
das Recht der Eltern kindliche Verehrung zu fordern, ſo wie
die Pflicht des Vaters, die Kinder zu ernaͤhren, ſo lange ſie noch
der vaͤterlichen Unterſtuͤtzung beduͤrfen, durch Aufhebung der vaͤ-
terlichen Gewalt eben ſo wenig aufhoͤrt 42), als die in der
Blutsfreundſchaft gegruͤndeten Familien- und Erbrechte 43).
Sind alſo Kinder von der v. G. befreyet, ſo werden ſie ꝛc.

Ebend. Z 20. von Hat bis Z. 27. von nun an faͤllt weg
und wird dagegen geſetzt: von nun an genießt auch der Sohn ꝛc.

S. 395. Z. 11. fallen die Worte von Die bis Z. 18. koͤnn-
ten
weg, und wird dagegen Z 23. nach abzuſehen iſt noch
beygeſetzt: Es duͤrfen ferner auch nach aufgehobener vaͤterlicher Ge-
walt keine ſolche Klagen gegen die Eltern angeſtellt werden, die
den Vorwurf einer Gefaͤhrde enthalten, und dem guten Namen
derſelben nachtheilig ſind. Z. B. keine actio doli noch ein an-

deres
42) L. 5. §. 1. D. de agnoſc. et alend. liberis. Sed utrum eos
tantum liberos, qui ſunt in poteſtate, cogatur quis exhibere,
an vero etiam emancipatos, vel ex alia cauſa ſui iuris conſti-
tutos
, videndum eſt. Et magis puto, etiamſi liberi non ſunt in
poteſtate
, alendos a parentibus.
S. auch Allgem. Land-
recht fuͤr die Preuß. Staaten
2. Th. 2. Tit. §. 251.
43) Nur bey Adoptivkindern gehen dieſe Rechte durch die Eman-
cipation verlohren. §. 4. I. de exheredat. liberor. L. 13. D. de
adoptionib.
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[125/0131] 1) daß die Kinder die erforderliche Reife des Alters und Verſtandes erreicht haben muͤſſen, um nun fuͤr ſich ſelbſt ſorgen, und ihrem Vermoͤ- gen vorſtehen zu koͤnnen. S. 387. Z. 17. ſtreiche von In wiefern, bis S. 390. Z. 12. vorkommen wird, alles weg. S 394. Z. 2. ſtreiche die Worte ſind bis Z. 9. werden weg, und leſe alſo: beſtehen I) uͤberhaupt darin, daß alle dem Vater uͤber die Perſon der Kinder und deren Vermoͤgen zuſtehenden Rechte, die ihren Grund in der vaͤterlichen Gewalt haben, erloͤſchen; dahingegen das Recht der Eltern kindliche Verehrung zu fordern, ſo wie die Pflicht des Vaters, die Kinder zu ernaͤhren, ſo lange ſie noch der vaͤterlichen Unterſtuͤtzung beduͤrfen, durch Aufhebung der vaͤ- terlichen Gewalt eben ſo wenig aufhoͤrt 42), als die in der Blutsfreundſchaft gegruͤndeten Familien- und Erbrechte 43). Sind alſo Kinder von der v. G. befreyet, ſo werden ſie ꝛc. Ebend. Z 20. von Hat bis Z. 27. von nun an faͤllt weg und wird dagegen geſetzt: von nun an genießt auch der Sohn ꝛc. S. 395. Z. 11. fallen die Worte von Die bis Z. 18. koͤnn- ten weg, und wird dagegen Z 23. nach abzuſehen iſt noch beygeſetzt: Es duͤrfen ferner auch nach aufgehobener vaͤterlicher Ge- walt keine ſolche Klagen gegen die Eltern angeſtellt werden, die den Vorwurf einer Gefaͤhrde enthalten, und dem guten Namen derſelben nachtheilig ſind. Z. B. keine actio doli noch ein an- deres 42) L. 5. §. 1. D. de agnoſc. et alend. liberis. Sed utrum eos tantum liberos, qui ſunt in poteſtate, cogatur quis exhibere, an vero etiam emancipatos, vel ex alia cauſa ſui iuris conſti- tutos, videndum eſt. Et magis puto, etiamſi liberi non ſunt in poteſtate, alendos a parentibus. S. auch Allgem. Land- recht fuͤr die Preuß. Staaten 2. Th. 2. Tit. §. 251. 43) Nur bey Adoptivkindern gehen dieſe Rechte durch die Eman- cipation verlohren. §. 4. I. de exheredat. liberor. L. 13. D. de adoptionib.

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Zitationshilfe: Glück, Christian Friedrich von: Berichtigungen und Zusätze zum zweyten Bande des Glückischen Commentars über die Pandecten. Für die Besitzer der ersten Ausgabe. Erlangen, 1800, S. 125. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/glueck_pandecten02verbesserungen_1800/131>, abgerufen am 24.11.2024.