Glück, Christian Friedrich von: Berichtigungen und Zusätze zum zweyten Bande des Glückischen Commentars über die Pandecten. Für die Besitzer der ersten Ausgabe. Erlangen, 1800.den? Gebauer a. a. O. §. 6. sagt: mihi haerere aquam, inge- Ebendas. ist statt: Man sehe püttmann etc. so zu lesen: von G 2
den? Gebauer a. a. O. §. 6. ſagt: mihi haerere aquam, inge- Ebendaſ. iſt ſtatt: Man ſehe püttmann etc. ſo zu leſen: von G 2
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den? Gebauer a. a. O. §. 6. ſagt: mihi haerere aquam, inge-
nue fateor, et meo ſuffragio locus inexplicabilis eſt ſeponendus. Eben
ſo denkt Hoͤpfner im Commentar uͤber die Heinecc. Inſtitu-
tionen §. 139. Not. 1.
Ebendaſ. iſt ſtatt: Man ſehe püttmann etc. ſo zu leſen:
Puͤttmann glaubt hingegen, hier einen abermaligen Beweiß
von Juſtinians bekannter Ruhmſucht zu finden, der hier, ſo
wie mehrmalen, ſeiner Legislation eine Wirkung zugeſchrieben
habe, die ſchon in der Natur der Sache ſelbſt liegt. Allein es
laͤßt ſich noch ein anderer Ausweg finden, ohne dem K. Juſti-
nian gerade dieſen Vorwurf machen zu duͤrfen, wenn man
naͤmlich bedenkt, daß die Eltern um der vorher gezeugten natuͤr-
lichen Kinder willen in den Eheſtand treten, und alſo die ſpaͤter
gebohrnen ihre eheliche Geburt der eingefuͤhrten Legitimation
ebenfalls zu verdanken haben. So verſteht auch Io. Bern. koeh-
ler Interpretat et Emendation. iur. Rom. Lib. I. cap. 10. dieſe
Stelle, und daß dieß die wahre Meinung des Kaiſers ſey, er-
hellet theils aus dem §. 2. I. de hereditat. quae ab inteſt. defer.
wo Juſtinian ſagt: Iuſſimus, ſi quis mulierem in ſuo contuber-
nio copulaverit, non ab initio affectione maritali, eam tamen, cum
qua poterat habere coniugium, et ex ea liberos ſuſtulerit: poſtea
vero, affectione procedente, etiam nuptialia inſtrumenta cum ea
fecerit, et filios vel filias: non ſolum eos liberos, qui poſt do-
tem editi ſunt, iuſtos et in poteſtate patris eſſe: ſed etiam ante-
riores, qui et iis, qui poſtea nati ſunt, occaſionem legitimi nomi-
nis praeſtiterunt; theils ſagt Juſtinian L. 10. C. de natur. lib.
Cum enim adfectio prioris ſobolis et ad dotalia inſtrumenta efficien-
da, et ad poſteriorem filiorum edendam progeniem praeſtiterit oc-
caſionem: quomodo non eſt iniquiſſimum, ipſam ſtirpem ſecundae
poſteritatis priorem quaſi iniuſtam excludere, cum gratias agere
fratribus ſuis poſteriores debeant, quorum beneficio ipſi ſunt iuſti
filii, et nomen et ordinem conſecuti. Man ſieht alſo hieraus, daß
Juſtinian in der L. 10. C. de nat. lib. auf welche Verordnung er
ohne Zweifel gezielt hat, nur die auſſer der Ehe mit einer Con-
cubine gezeugten Kinder den nachher noch in der rechtmaͤſigen Ehe
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