Glück, Christian Friedrich von: Versuch einer ausführlichen Erläuterung der Pandecten nach Hellfeld ein Commentar für meine Zuhörer. Erlangen, 1791.1. Buch. 8. Tit. §. 173. nem Landgute ist das Stroh, was zur Fütterung desViehes, und der Mist, der zur Düngung bestimmt ist, ein Zubehör desselben, und folgt beym Verkauf den Käu- fer 48). Wer hingegen ein Haus in der Stadt verkauft, nimmt den vorräthigen Mist, und sein Stroh mit, weil das Haus die Bestimmung einer Ackerwirthschaft seinem Begriffe nach nicht hat 49). Das vorhandene Brenn- und Nutzholz ist auch bey einem Landgute nicht mit ver- kauft 50). Man behauptet ferner, daß die Betten und der Hausrath in einem Gasthofe, sofern diese Sachen blos zur Gastwirthschaft bestimmt sind, und zwar derge- stalt, daß sie beständig bey diesem Gasthofe verbleiben sollen, als Pertinenzien desselben zu betrachten 51); z. B. die Möbeln sind mit der Zahl des Zimmers bezeichnet, in welchem sie befindlich sind. Im Zweifel muß dieses jedoch ab allegante erwiesen werden 52). Ein ganzes Register solcher Pertinenzien hat Hommel 53) geliefert; man darf jedoch dieses nicht für untrüglich halten. Die kleinere 48) L. 17. §. 2. D. de act emti vend. 49) Westphal a. a. O. §. 130. S. 107. 50) L. 17. §. 2. D. de act emti vend. Ligna autem venditoris sunt, quia non sunt fundi, tametsi ad eam rem comparata sunt. 51) schilter Exercit. ad Pandect. IV. § 23 p. 85. berger Electa disceptat. for. Tit. 36. Obs. 2. p. 1470. et in Oecon. iuris lib. II. Tit. I. § 7. mencken in select. controvers. iuris Disputat. VII. §. 10 pag. 40. carpzov P. III. Const. XXIV. Def. 10. boehmer in doctr. Digestor. h. t. §. 12. hell- feld in Diss. de hypotheca mobilium Cap. I. §. 7. und mogen in cit. Commentat. §. 15. 52) boehmer c. l. mogen c. l. 53) Carl Ferd. Hommels Pertinenz- und Erbsonderungs-
Register, mit Zusätzen und Verbesserungen herausgegeben von D. Carl Gottl. Rößig. Leipzig 1782. 8. 1. Buch. 8. Tit. §. 173. nem Landgute iſt das Stroh, was zur Fuͤtterung desViehes, und der Miſt, der zur Duͤngung beſtimmt iſt, ein Zubehoͤr deſſelben, und folgt beym Verkauf den Kaͤu- fer 48). Wer hingegen ein Haus in der Stadt verkauft, nimmt den vorraͤthigen Miſt, und ſein Stroh mit, weil das Haus die Beſtimmung einer Ackerwirthſchaft ſeinem Begriffe nach nicht hat 49). Das vorhandene Brenn- und Nutzholz iſt auch bey einem Landgute nicht mit ver- kauft 50). Man behauptet ferner, daß die Betten und der Hausrath in einem Gaſthofe, ſofern dieſe Sachen blos zur Gaſtwirthſchaft beſtimmt ſind, und zwar derge- ſtalt, daß ſie beſtaͤndig bey dieſem Gaſthofe verbleiben ſollen, als Pertinenzien deſſelben zu betrachten 51); z. B. die Moͤbeln ſind mit der Zahl des Zimmers bezeichnet, in welchem ſie befindlich ſind. Im Zweifel muß dieſes jedoch ab allegante erwieſen werden 52). Ein ganzes Regiſter ſolcher Pertinenzien hat Hommel 53) geliefert; man darf jedoch dieſes nicht fuͤr untruͤglich halten. Die kleinere 48) L. 17. §. 2. D. de act emti vend. 49) Weſtphal a. a. O. §. 130. S. 107. 50) L. 17. §. 2. D. de act emti vend. Ligna autem venditoris ſunt, quia non ſunt fundi, tametſi ad eam rem comparata ſunt. 51) schilter Exercit. ad Pandect. IV. § 23 p. 85. berger Electa diſceptat. for. Tit. 36. Obſ. 2. p. 1470. et in Oecon. iuris lib. II. Tit. I. § 7. mencken in ſelect. controverſ. iuris Diſputat. VII. §. 10 pag. 40. carpzov P. III. Conſt. XXIV. Def. 10. boehmer in doctr. Digeſtor. h. t. §. 12. hell- feld in Diſſ. de hypotheca mobilium Cap. I. §. 7. und mogen in cit. Commentat. §. 15. 52) boehmer c. l. mogen c. l. 53) Carl Ferd. Hommels Pertinenz- und Erbſonderungs-
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1. Buch. 8. Tit. §. 173.
nem Landgute iſt das Stroh, was zur Fuͤtterung des
Viehes, und der Miſt, der zur Duͤngung beſtimmt iſt,
ein Zubehoͤr deſſelben, und folgt beym Verkauf den Kaͤu-
fer 48). Wer hingegen ein Haus in der Stadt verkauft,
nimmt den vorraͤthigen Miſt, und ſein Stroh mit, weil
das Haus die Beſtimmung einer Ackerwirthſchaft ſeinem
Begriffe nach nicht hat 49). Das vorhandene Brenn-
und Nutzholz iſt auch bey einem Landgute nicht mit ver-
kauft 50). Man behauptet ferner, daß die Betten und
der Hausrath in einem Gaſthofe, ſofern dieſe Sachen
blos zur Gaſtwirthſchaft beſtimmt ſind, und zwar derge-
ſtalt, daß ſie beſtaͤndig bey dieſem Gaſthofe verbleiben
ſollen, als Pertinenzien deſſelben zu betrachten 51); z. B.
die Moͤbeln ſind mit der Zahl des Zimmers bezeichnet,
in welchem ſie befindlich ſind. Im Zweifel muß dieſes
jedoch ab allegante erwieſen werden 52). Ein ganzes
Regiſter ſolcher Pertinenzien hat Hommel 53) geliefert;
man darf jedoch dieſes nicht fuͤr untruͤglich halten. Die
kleinere
48) L. 17. §. 2. D. de act emti vend.
49) Weſtphal a. a. O. §. 130. S. 107.
50) L. 17. §. 2. D. de act emti vend. Ligna autem venditoris
ſunt, quia non ſunt fundi, tametſi ad eam rem comparata ſunt.
51) schilter Exercit. ad Pandect. IV. § 23 p. 85. berger
Electa diſceptat. for. Tit. 36. Obſ. 2. p. 1470. et in Oecon.
iuris lib. II. Tit. I. § 7. mencken in ſelect. controverſ. iuris
Diſputat. VII. §. 10 pag. 40. carpzov P. III. Conſt. XXIV.
Def. 10. boehmer in doctr. Digeſtor. h. t. §. 12. hell-
feld in Diſſ. de hypotheca mobilium Cap. I. §. 7. und mogen
in cit. Commentat. §. 15.
52) boehmer c. l. mogen c. l.
53) Carl Ferd. Hommels Pertinenz- und Erbſonderungs-
Regiſter, mit Zuſaͤtzen und Verbeſſerungen herausgegeben von
D. Carl Gottl. Roͤßig. Leipzig 1782. 8.
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