Glück, Christian Friedrich von: Versuch einer ausführlichen Erläuterung der Pandecten nach Hellfeld ein Commentar für meine Zuhörer. Erlangen, 1791.De divisione rerum et qualitate. sollte, ist ganz irrig 62). Adespota können auch voneinzelnen privat Personen occupiret werden. Z. B. Wil- de Thiere und Vögel, sofern sie nicht nach der beson- dern Verfassung des Landes zur Regalität der Jagd ge- hören 63). Ferner manche dieser Sachen können als Zu- wachs (iure accessionis) Privateigenthum werden. Z. B. gefundene Schätze, sofern sie ein Privateigenthümer auf seinem Grunde und Boden findet 64); desgleichen derelin- quirte Sachen, welche auf einem Privateigenthume gefun- den werden 65). Stein- und Marmorbrüche, Steinkohlen, Salpeter, Kreide, Salzquellen, Turff u. a. m. wenn solche Sachen in Grundstücken der Privatpersonen oder Gemein- heiten sich befinden, gehören ohnedem den Eigenthümern dieser Grundstücke als Accessorien und Zubehörungen der- selben 66). Jedoch muß hierbey auf die innere Verfas- sung und Verschiedenheit der teutschen Reichsterritorien vorzüglich Rücksicht genommen, und dabey der Unter- schied zwischen landesherrlichen Eigenthumsrech- ten 62) Man sehe vorzüglich Pütters Beyträge etc. I. Th. Num. 14. S. 208 folgg. auch Biener im angef. Buch S. 63 und Schnaubert in den Beyträgen zum T. Staats- und Kir- chenrecht II. Th. Num. 2. §. X. S. 128. folgg. 63) Schnaubert Territorial-Staatsrecht §. 172. ibique al- legati. 64) de selchow in Element. iur. german. priv. hod. §. 534. Mich. grassus Diss. de neglectis quoad acquirendi modos fisci commodis Cap. II. §. 26. wernher Observ. for. P. VI. Obs. 322. et P. VIII. Obs. 411. hofacker Princip. iuris civ. Rom. germ. T. II. P. I. §. 934. 65) Auch kann eine derelinquirte Sache mittelst der Accession in das landesherrliche Eigenthum kommen. Z. B. wenn Jemand ein auf landesherrlichen Grund und Boden stehendes Haus derelinquirt. 66) Schnaubert Territorial-Staatsrecht §. 172. F f 2
De diviſione rerum et qualitate. ſollte, iſt ganz irrig 62). Adespota koͤnnen auch voneinzelnen privat Perſonen occupiret werden. Z. B. Wil- de Thiere und Voͤgel, ſofern ſie nicht nach der beſon- dern Verfaſſung des Landes zur Regalitaͤt der Jagd ge- hoͤren 63). Ferner manche dieſer Sachen koͤnnen als Zu- wachs (iure acceſſionis) Privateigenthum werden. Z. B. gefundene Schaͤtze, ſofern ſie ein Privateigenthuͤmer auf ſeinem Grunde und Boden findet 64); desgleichen derelin- quirte Sachen, welche auf einem Privateigenthume gefun- den werden 65). Stein- und Marmorbruͤche, Steinkohlen, Salpeter, Kreide, Salzquellen, Turff u. a. m. wenn ſolche Sachen in Grundſtuͤcken der Privatperſonen oder Gemein- heiten ſich befinden, gehoͤren ohnedem den Eigenthuͤmern dieſer Grundſtuͤcke als Acceſſorien und Zubehoͤrungen der- ſelben 66). Jedoch muß hierbey auf die innere Verfaſ- ſung und Verſchiedenheit der teutſchen Reichsterritorien vorzuͤglich Ruͤckſicht genommen, und dabey der Unter- ſchied zwiſchen landesherrlichen Eigenthumsrech- ten 62) Man ſehe vorzuͤglich Puͤtters Beytraͤge ꝛc. I. Th. Num. 14. S. 208 folgg. auch Biener im angef. Buch S. 63 und Schnaubert in den Beytraͤgen zum T. Staats- und Kir- chenrecht II. Th. Num. 2. §. X. S. 128. folgg. 63) Schnaubert Territorial-Staatsrecht §. 172. ibique al- legati. 64) de selchow in Element. iur. german. priv. hod. §. 534. Mich. grassus Diſſ. de neglectis quoad acquirendi modos fiſci commodis Cap. II. §. 26. wernher Obſerv. for. P. VI. Obſ. 322. et P. VIII. Obſ. 411. hofacker Princip. iuris civ. Rom. germ. T. II. P. I. §. 934. 65) Auch kann eine derelinquirte Sache mittelſt der Acceſſion in das landesherrliche Eigenthum kommen. Z. B. wenn Jemand ein auf landesherrlichen Grund und Boden ſtehendes Haus derelinquirt. 66) Schnaubert Territorial-Staatsrecht §. 172. F f 2
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De diviſione rerum et qualitate.
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einzelnen privat Perſonen occupiret werden. Z. B. Wil-
de Thiere und Voͤgel, ſofern ſie nicht nach der beſon-
dern Verfaſſung des Landes zur Regalitaͤt der Jagd ge-
hoͤren 63). Ferner manche dieſer Sachen koͤnnen als Zu-
wachs (iure acceſſionis) Privateigenthum werden. Z. B.
gefundene Schaͤtze, ſofern ſie ein Privateigenthuͤmer auf
ſeinem Grunde und Boden findet 64); desgleichen derelin-
quirte Sachen, welche auf einem Privateigenthume gefun-
den werden 65). Stein- und Marmorbruͤche, Steinkohlen,
Salpeter, Kreide, Salzquellen, Turff u. a. m. wenn ſolche
Sachen in Grundſtuͤcken der Privatperſonen oder Gemein-
heiten ſich befinden, gehoͤren ohnedem den Eigenthuͤmern
dieſer Grundſtuͤcke als Acceſſorien und Zubehoͤrungen der-
ſelben 66). Jedoch muß hierbey auf die innere Verfaſ-
ſung und Verſchiedenheit der teutſchen Reichsterritorien
vorzuͤglich Ruͤckſicht genommen, und dabey der Unter-
ſchied zwiſchen landesherrlichen Eigenthumsrech-
ten
62) Man ſehe vorzuͤglich Puͤtters Beytraͤge ꝛc. I. Th. Num. 14.
S. 208 folgg. auch Biener im angef. Buch S. 63 und
Schnaubert in den Beytraͤgen zum T. Staats- und Kir-
chenrecht II. Th. Num. 2. §. X. S. 128. folgg.
63) Schnaubert Territorial-Staatsrecht §. 172. ibique al-
legati.
64) de selchow in Element. iur. german. priv. hod. §. 534.
Mich. grassus Diſſ. de neglectis quoad acquirendi modos
fiſci commodis Cap. II. §. 26. wernher Obſerv. for. P. VI.
Obſ. 322. et P. VIII. Obſ. 411. hofacker Princip. iuris civ.
Rom. germ. T. II. P. I. §. 934.
65) Auch kann eine derelinquirte Sache mittelſt der
Acceſſion in das landesherrliche Eigenthum kommen. Z. B.
wenn Jemand ein auf landesherrlichen Grund und Boden
ſtehendes Haus derelinquirt.
66) Schnaubert Territorial-Staatsrecht §. 172.
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