Glück, Christian Friedrich von: Versuch einer ausführlichen Erläuterung der Pandecten nach Hellfeld ein Commentar für meine Zuhörer. Erlangen, 1791.1. Buch. 7. Tit. §. 154. Einwilligung des Curators erforderlich, welches jedochDivus Claudius mit Recht geändert 49), und Justi- nian nochmals bestätiget hat 50). Allein K. Antoninus Pius 51) erlaubte zuerst die 1) Soll zuvörderst untersucht werden, ob eine an- a) wie der bisherige Lebenswandel des Arrogirenden b) wie alt der Arrogator sey, und ob es nicht schick- c) Wie die Vermögensumstände sowohl des Arro- ob 49) Modestin in L. 8. D. h. t. sagt: Quod, ne curatoris auctoritas intercederet in adrogatione, ante tenuerat, sub Divo Claudio recte mutatum est. Ueber den eigentlichen Sinn und die Interpunction dieses Gesetzes wird viel gestritten. Man sehe nach wieling in lectionib. iuris civ. lib. II. cap. 8. pag. 113. 50) L. ult. Cod. de auctorit. praest. 51) vlpianus in Fragm. Tit. VIII. §. 4. S. frommann Diss. de impuberum arrogatione. Tubing. 1663. und Greg. maiansius Disputat. T. I. N. 12. 52) §. 3. I. h. t. 53) L. 17. §. 2. D. h. t.
1. Buch. 7. Tit. §. 154. Einwilligung des Curators erforderlich, welches jedochDivus Claudius mit Recht geaͤndert 49), und Juſti- nian nochmals beſtaͤtiget hat 50). Allein K. Antoninus Pius 51) erlaubte zuerſt die 1) Soll zuvoͤrderſt unterſucht werden, ob eine an- a) wie der bisherige Lebenswandel des Arrogirenden b) wie alt der Arrogator ſey, und ob es nicht ſchick- c) Wie die Vermoͤgensumſtaͤnde ſowohl des Arro- ob 49) Modeſtin in L. 8. D. h. t. ſagt: Quod, ne curatoris auctoritas intercederet in adrogatione, ante tenuerat, ſub Divo Claudio recte mutatum eſt. Ueber den eigentlichen Sinn und die Interpunction dieſes Geſetzes wird viel geſtritten. Man ſehe nach wieling in lectionib. iuris civ. lib. II. cap. 8. pag. 113. 50) L. ult. Cod. de auctorit. praeſt. 51) vlpianus in Fragm. Tit. VIII. §. 4. S. frommann Diſſ. de impuberum arrogatione. Tubing. 1663. und Greg. maiansius Diſputat. T. I. N. 12. 52) §. 3. I. h. t. 53) L. 17. §. 2. D. h. t.
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1. Buch. 7. Tit. §. 154.
Einwilligung des Curators erforderlich, welches jedoch
Divus Claudius mit Recht geaͤndert 49), und Juſti-
nian nochmals beſtaͤtiget hat 50).
Allein K. Antoninus Pius 51) erlaubte zuerſt die
Arrogationen der Unmuͤndigen durch fuͤrſtliches Reſcript,
jedoch nur unter folgenden Einſchraͤnkungen.
1) Soll zuvoͤrderſt unterſucht werden, ob eine an-
ſtaͤndige und dem Pupillen vortheilhafte Urſache zur Ar-
rogation vorhanden ſey 52). Bey dieſer Unterſuchung
iſt vorzuͤglich darauf zu ſehen 53):
a) wie der bisherige Lebenswandel des Arrogirenden
beſchaffen geweſen?
b) wie alt der Arrogator ſey, und ob es nicht ſchick-
licher und beſſer ſey, daß er ſelbſt heyrathe und Kinder
zeuge, als daß er aus einer fremden Familie ein Kind
annehme?
c) Wie die Vermoͤgensumſtaͤnde ſowohl des Arro-
girenden, als des Pupillen beſchaffen ſind? um aus Ver-
gleichung des beyderſeitigen Vermoͤgens zu beurtheilen,
ob die Arrogation zum Nutzen des Pupillen gereiche, oder
ob
49) Modeſtin in L. 8. D. h. t. ſagt: Quod, ne curatoris
auctoritas intercederet in adrogatione, ante tenuerat, ſub Divo
Claudio recte mutatum eſt. Ueber den eigentlichen Sinn und
die Interpunction dieſes Geſetzes wird viel geſtritten. Man
ſehe nach wieling in lectionib. iuris civ. lib. II. cap. 8.
pag. 113.
50) L. ult. Cod. de auctorit. praeſt.
51) vlpianus in Fragm. Tit. VIII. §. 4. S. frommann
Diſſ. de impuberum arrogatione. Tubing. 1663. und Greg.
maiansius Diſputat. T. I. N. 12.
52) §. 3. I. h. t.
53) L. 17. §. 2. D. h. t.
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