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Glück, Christian Friedrich von: Versuch einer ausführlichen Erläuterung der Pandecten nach Hellfeld ein Commentar für meine Zuhörer. Erlangen, 1791.

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1. Buch. 7. Tit. §. 153.
tion sollte eben so gültig seyn, ac si per populum iure an-
tiquo facta esset
41).

Nach heutigen Rechten will man zwar behaupten,
daß auch bey Arrogationen des Richters Bestätigung
hinreichend sey 42); allein es lässet sich nicht erweisen,
daß das römische hierin durch ein ausdrückliches Gesetz,
oder durch einen allgemeinen und unbestrittenen Gerichs-
gebrauch abgeändert worden sey. Nach der richtigern
Meinung der Rechtsgelehrten 43) ist daher die Einwilli-
gung des Oberherrn im Staat zur Gültigkeit einer Ar-
rogation auch noch heutiges Tages erforderlich. Unmit-
telbare des Reichs suchen diese Bestätigung beym Kaiser;
Mittelbare aber bey ihrem Landesherrn. Denen Pfalz-
grafen kann das Recht Arrogationen zu confirmiren we-
nigstens in den Landen der Reichsstände wegen des dar-
aus entstehenden Nachtheils nicht gestattet werden 44).


§. 154.
41) L. 2. Cod. h. t.
42) schilter Exerc. ad Pand. II. th. 16. lauterbach in
Tractat. de voluntaria iurisdictione (Tubingae 1658.) Th. VIII.
n.
6. Hr. von Trütschler in der öfters angeführten An-
weisung 1. Th. 2. Hauptabtheil. 3. Hauptst. §. 59. not. e.
S. 305.
43) stryck Us. Mod. Pandect. h. t. §. 6. cocceji iure con-
trov. h. t. Quaest.
2. Nettelbladt pract. Rechtsgelahrt-
heit §. 965. Höpfner im Commentar über die Institutio-
nen §. 150. Eichmann in den Erklär. des bürg. Rechts
III. Th. S. 351.
44) horn lur. Publ. cap. 44. §. 6. gribner in Opusc. iuris
publici T. I. Sect. II. §. 14. pag. 56. püttmann Progr. de
potestate comit. palatinor. valde restricta.

1. Buch. 7. Tit. §. 153.
tion ſollte eben ſo guͤltig ſeyn, ac ſi per populum iure an-
tiquo facta eſſet
41).

Nach heutigen Rechten will man zwar behaupten,
daß auch bey Arrogationen des Richters Beſtaͤtigung
hinreichend ſey 42); allein es laͤſſet ſich nicht erweiſen,
daß das roͤmiſche hierin durch ein ausdruͤckliches Geſetz,
oder durch einen allgemeinen und unbeſtrittenen Gerichs-
gebrauch abgeaͤndert worden ſey. Nach der richtigern
Meinung der Rechtsgelehrten 43) iſt daher die Einwilli-
gung des Oberherrn im Staat zur Guͤltigkeit einer Ar-
rogation auch noch heutiges Tages erforderlich. Unmit-
telbare des Reichs ſuchen dieſe Beſtaͤtigung beym Kaiſer;
Mittelbare aber bey ihrem Landesherrn. Denen Pfalz-
grafen kann das Recht Arrogationen zu confirmiren we-
nigſtens in den Landen der Reichsſtaͤnde wegen des dar-
aus entſtehenden Nachtheils nicht geſtattet werden 44).


§. 154.
41) L. 2. Cod. h. t.
42) schilter Exerc. ad Pand. II. th. 16. lauterbach in
Tractat. de voluntaria iurisdictione (Tubingae 1658.) Th. VIII.
n.
6. Hr. von Truͤtſchler in der oͤfters angefuͤhrten An-
weiſung 1. Th. 2. Hauptabtheil. 3. Hauptſt. §. 59. not. e.
S. 305.
43) stryck Uſ. Mod. Pandect. h. t. §. 6. cocceji iure con-
trov. h. t. Quaeſt.
2. Nettelbladt pract. Rechtsgelahrt-
heit §. 965. Hoͤpfner im Commentar uͤber die Inſtitutio-
nen §. 150. Eichmann in den Erklaͤr. des buͤrg. Rechts
III. Th. S. 351.
44) horn lur. Publ. cap. 44. §. 6. gribner in Opuſc. iuris
publici T. I. Sect. II. §. 14. pag. 56. püttmann Progr. de
poteſtate comit. palatinor. valde reſtricta.
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[328/0342] 1. Buch. 7. Tit. §. 153. tion ſollte eben ſo guͤltig ſeyn, ac ſi per populum iure an- tiquo facta eſſet 41). Nach heutigen Rechten will man zwar behaupten, daß auch bey Arrogationen des Richters Beſtaͤtigung hinreichend ſey 42); allein es laͤſſet ſich nicht erweiſen, daß das roͤmiſche hierin durch ein ausdruͤckliches Geſetz, oder durch einen allgemeinen und unbeſtrittenen Gerichs- gebrauch abgeaͤndert worden ſey. Nach der richtigern Meinung der Rechtsgelehrten 43) iſt daher die Einwilli- gung des Oberherrn im Staat zur Guͤltigkeit einer Ar- rogation auch noch heutiges Tages erforderlich. Unmit- telbare des Reichs ſuchen dieſe Beſtaͤtigung beym Kaiſer; Mittelbare aber bey ihrem Landesherrn. Denen Pfalz- grafen kann das Recht Arrogationen zu confirmiren we- nigſtens in den Landen der Reichsſtaͤnde wegen des dar- aus entſtehenden Nachtheils nicht geſtattet werden 44). §. 154. 41) L. 2. Cod. h. t. 42) schilter Exerc. ad Pand. II. th. 16. lauterbach in Tractat. de voluntaria iurisdictione (Tubingae 1658.) Th. VIII. n. 6. Hr. von Truͤtſchler in der oͤfters angefuͤhrten An- weiſung 1. Th. 2. Hauptabtheil. 3. Hauptſt. §. 59. not. e. S. 305. 43) stryck Uſ. Mod. Pandect. h. t. §. 6. cocceji iure con- trov. h. t. Quaeſt. 2. Nettelbladt pract. Rechtsgelahrt- heit §. 965. Hoͤpfner im Commentar uͤber die Inſtitutio- nen §. 150. Eichmann in den Erklaͤr. des buͤrg. Rechts III. Th. S. 351. 44) horn lur. Publ. cap. 44. §. 6. gribner in Opuſc. iuris publici T. I. Sect. II. §. 14. pag. 56. püttmann Progr. de poteſtate comit. palatinor. valde reſtricta.

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Zitationshilfe: Glück, Christian Friedrich von: Versuch einer ausführlichen Erläuterung der Pandecten nach Hellfeld ein Commentar für meine Zuhörer. Erlangen, 1791, S. 328. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/glueck_pandecten02_1791/342>, abgerufen am 21.11.2024.