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Glück, Christian Friedrich von: Versuch einer ausführlichen Erläuterung der Pandecten nach Hellfeld ein Commentar für meine Zuhörer. Erlangen, 1791.

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De adoptionibus, emancipationibus etc.
setzung eines Erben unter der Bedingung, des Testirers
Namen anzunehmen 5). Auf Seiten des Testators war
sie von keiner rechtlichen Wirkung, weil sie als testamen-
tarische Disposition erst nach den Tode desselben gelten
konnte. Die auf solche Art Adoptirten erlangten hier-
durch auch weder Kindes- noch Familienrechte. Sie er-
hielten nur die Erbschaft des Testirers, und seinen Na-
men; ja auch diesen waren sie zu führen, nicht in jedem
Fall verbunden 6). Daher ließ man zuweilen eine sol-
che Adoption vom Volk durch eine Lex Curiata bestätti-
gen, wovon das Beyspiel des Octavius bekannt ist, den
Cäsar in seinem Testament adoprirt hatte 7).

Die eigentliche oder wahre Adoption ist nun zweyer-
ley, entweder Arrogation, wenn der Anzunehmende ein
homo sui iuris, oder Adoption in engerer Bedeu-
tung
, wenn derselbe ein filius familias ist 8). Wie die-
se beyde Arten in Ansehung ihrer Form und Wirkung
verschieden sind, wird unten an seinem Ort gesagt wer-
den.

§. 149.
Hauptgrundsätze der Adption.

Bey der Adoption überhaupt kommt es nun beson-
ders auf folgende drey Hauptgrundsätze an:


I) Die
5) S. Christ. Gottl. richter Exerc. iur. civ. de conditione
nominis ferendi ultimis voluntatibus adscripta. Lipsiae 1780.
§. 6. et
7.
6) suetonius in vita Tiberii c. 6. L. 63. §. 10. D. ad SCtum
Trebell.
richter cit. Diss.
§. 4.
7) dio cassius a. a. O. und appianus a. a. O.
8) ulpianus in Fragm. VIII. 1. et modestinus L. 1. §. 1.
D. h. t.
T 3

De adoptionibus, emancipationibus etc.
ſetzung eines Erben unter der Bedingung, des Teſtirers
Namen anzunehmen 5). Auf Seiten des Teſtators war
ſie von keiner rechtlichen Wirkung, weil ſie als teſtamen-
tariſche Dispoſition erſt nach den Tode deſſelben gelten
konnte. Die auf ſolche Art Adoptirten erlangten hier-
durch auch weder Kindes- noch Familienrechte. Sie er-
hielten nur die Erbſchaft des Teſtirers, und ſeinen Na-
men; ja auch dieſen waren ſie zu fuͤhren, nicht in jedem
Fall verbunden 6). Daher ließ man zuweilen eine ſol-
che Adoption vom Volk durch eine Lex Curiata beſtaͤtti-
gen, wovon das Beyſpiel des Octavius bekannt iſt, den
Caͤſar in ſeinem Teſtament adoprirt hatte 7).

Die eigentliche oder wahre Adoption iſt nun zweyer-
ley, entweder Arrogation, wenn der Anzunehmende ein
homo ſui iuris, oder Adoption in engerer Bedeu-
tung
, wenn derſelbe ein filius familias iſt 8). Wie die-
ſe beyde Arten in Anſehung ihrer Form und Wirkung
verſchieden ſind, wird unten an ſeinem Ort geſagt wer-
den.

§. 149.
Hauptgrundſaͤtze der Adption.

Bey der Adoption uͤberhaupt kommt es nun beſon-
ders auf folgende drey Hauptgrundſaͤtze an:


I) Die
5) S. Chriſt. Gottl. richter Exerc. iur. civ. de conditione
nominis ferendi ultimis voluntatibus adſcripta. Lipſiae 1780.
§. 6. et
7.
6) suetonius in vita Tiberii c. 6. L. 63. §. 10. D. ad SCtum
Trebell.
richter cit. Diſſ.
§. 4.
7) dio cassius a. a. O. und appianus a. a. O.
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D. h. t.
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[293/0307] De adoptionibus, emancipationibus etc. ſetzung eines Erben unter der Bedingung, des Teſtirers Namen anzunehmen 5). Auf Seiten des Teſtators war ſie von keiner rechtlichen Wirkung, weil ſie als teſtamen- tariſche Dispoſition erſt nach den Tode deſſelben gelten konnte. Die auf ſolche Art Adoptirten erlangten hier- durch auch weder Kindes- noch Familienrechte. Sie er- hielten nur die Erbſchaft des Teſtirers, und ſeinen Na- men; ja auch dieſen waren ſie zu fuͤhren, nicht in jedem Fall verbunden 6). Daher ließ man zuweilen eine ſol- che Adoption vom Volk durch eine Lex Curiata beſtaͤtti- gen, wovon das Beyſpiel des Octavius bekannt iſt, den Caͤſar in ſeinem Teſtament adoprirt hatte 7). Die eigentliche oder wahre Adoption iſt nun zweyer- ley, entweder Arrogation, wenn der Anzunehmende ein homo ſui iuris, oder Adoption in engerer Bedeu- tung, wenn derſelbe ein filius familias iſt 8). Wie die- ſe beyde Arten in Anſehung ihrer Form und Wirkung verſchieden ſind, wird unten an ſeinem Ort geſagt wer- den. §. 149. Hauptgrundſaͤtze der Adption. Bey der Adoption uͤberhaupt kommt es nun beſon- ders auf folgende drey Hauptgrundſaͤtze an: I) Die 5) S. Chriſt. Gottl. richter Exerc. iur. civ. de conditione nominis ferendi ultimis voluntatibus adſcripta. Lipſiae 1780. §. 6. et 7. 6) suetonius in vita Tiberii c. 6. L. 63. §. 10. D. ad SCtum Trebell. richter cit. Diſſ. §. 4. 7) dio cassius a. a. O. und appianus a. a. O. 8) ulpianus in Fragm. VIII. 1. et modestinus L. 1. §. 1. D. h. t. T 3

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Zitationshilfe: Glück, Christian Friedrich von: Versuch einer ausführlichen Erläuterung der Pandecten nach Hellfeld ein Commentar für meine Zuhörer. Erlangen, 1791, S. 293. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/glueck_pandecten02_1791/307>, abgerufen am 24.11.2024.