Glück, Christian Friedrich von: Versuch einer ausführlichen Erläuterung der Pandecten nach Hellfeld ein Commentar für meine Zuhörer. Erlangen, 1791.1. Buch. 6. Tit. §. 136. stament machen 72), und hat dabey das besondere Recht,daß gegen dieses Testament keine querela inofficiosi statt findet, wenn auch gleich die nächsten Blutsfreunde darin wären ausgeschlossen worden 73). Nur in Ansehung der- jenigen Söhne, welche Geistliche sind, hat Justinian ein anders verordnet; diese sollen ihren Kindern, und wenn solche nicht vorhanden sind, ihren Eltern wenigstens den Pflichttheil lassen 74). Stirbt der Sohn ohne Testa- ment, so kann sich der Vater das peculium castrense nach neuern römischen Rechten nicht mehr, wie ehedem 75), iure peculii und vermöge der väterlichen Gewalt anmas- sen, sondern es fällt an die Intestaterben 76). Endlich c) soviel das peculium adventitium anlangt, so ste- wal- pec. Conf. maiansii Disputat. T. I. Diss. XIV. lyncker Diss. de iuribus peculii militaris. 72) Princ. Instit. quib. non est permiss. fac. testam. 73) L. ult. Cod. de inoff. testam. Es wollen zwar einige be- haupten, als ob dieses Gesetz durch die Nov. 115. cap. 4. aufgehoben worden sey, man sehe unter andern die Medi- tationen über verschiedene Rechtsmaterien von zweyen Rechtsgelehrten II. Band Medit. 85. Allein schon bauer in der oben angeführten Dissert. de pecu- lio quasi castrensi studiosor. §. XXXIII. hat diese Meinung widerlegt. 74) Nov. 123. cap. 19. 75) L. 2. L. 19. §. 3. D. L. 5. Cod. de castr. pecul. Siehe oben S. 182. u. Not. 32. 76) Princ. Instit. quib. non est permiss. facere testam. Nov. 118.
cap. 2. in fin. S. vinnius in Commentar. ad dict. Princ. Institut. quib. n. est perm. fac. test. n. 4. und besonders Guil. ranchinus in Tr. de Succession ab intestato Cap. XI. §. 3. (edit. Breuning. Lipfiae 1771. 8.) 1. Buch. 6. Tit. §. 136. ſtament machen 72), und hat dabey das beſondere Recht,daß gegen dieſes Teſtament keine querela inofficioſi ſtatt findet, wenn auch gleich die naͤchſten Blutsfreunde darin waͤren ausgeſchloſſen worden 73). Nur in Anſehung der- jenigen Soͤhne, welche Geiſtliche ſind, hat Juſtinian ein anders verordnet; dieſe ſollen ihren Kindern, und wenn ſolche nicht vorhanden ſind, ihren Eltern wenigſtens den Pflichttheil laſſen 74). Stirbt der Sohn ohne Teſta- ment, ſo kann ſich der Vater das peculium caſtrenſe nach neuern roͤmiſchen Rechten nicht mehr, wie ehedem 75), iure peculii und vermoͤge der vaͤterlichen Gewalt anmaſ- ſen, ſondern es faͤllt an die Inteſtaterben 76). Endlich c) ſoviel das peculium adventitium anlangt, ſo ſte- wal- pec. Conf. maiansii Diſputat. T. I. Diſſ. XIV. lyncker Diſſ. de iuribus peculii militaris. 72) Princ. Inſtit. quib. non eſt permiſſ. fac. teſtam. 73) L. ult. Cod. de inoff. teſtam. Es wollen zwar einige be- haupten, als ob dieſes Geſetz durch die Nov. 115. cap. 4. aufgehoben worden ſey, man ſehe unter andern die Medi- tationen uͤber verſchiedene Rechtsmaterien von zweyen Rechtsgelehrten II. Band Medit. 85. Allein ſchon bauer in der oben angefuͤhrten Diſſert. de pecu- lio quaſi caſtrenſi ſtudioſor. §. XXXIII. hat dieſe Meinung widerlegt. 74) Nov. 123. cap. 19. 75) L. 2. L. 19. §. 3. D. L. 5. Cod. de caſtr. pecul. Siehe oben S. 182. u. Not. 32. 76) Princ. Inſtit. quib. non eſt permiſſ. facere teſtam. Nov. 118.
cap. 2. in fin. S. vinnius in Commentar. ad dict. Princ. Inſtitut. quib. n. eſt perm. fac. teſt. n. 4. und beſonders Guil. ranchinus in Tr. de Succeſſion ab inteſtato Cap. XI. §. 3. (edit. Breuning. Lipfiae 1771. 8.) <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0234" n="220"/><fw place="top" type="header">1. Buch. 6. Tit. §. 136.</fw><lb/> ſtament machen <note place="foot" n="72)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Princ. Inſtit. quib. non eſt permiſſ. fac. teſtam.</hi></hi></note>, und hat dabey das beſondere Recht,<lb/> daß gegen dieſes Teſtament keine <hi rendition="#aq">querela inofficioſi</hi> ſtatt<lb/> findet, wenn auch gleich die naͤchſten Blutsfreunde darin<lb/> waͤren ausgeſchloſſen worden <note place="foot" n="73)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">L. ult. Cod. de inoff. teſtam.</hi></hi> Es wollen zwar einige be-<lb/> haupten, als ob dieſes Geſetz durch die <hi rendition="#aq">Nov. 115. cap.</hi> 4.<lb/> aufgehoben worden ſey, man ſehe unter andern die <hi rendition="#g">Medi-<lb/> tationen uͤber verſchiedene Rechtsmaterien<lb/> von zweyen Rechtsgelehrten</hi> <hi rendition="#aq">II.</hi> Band Medit. 85.<lb/> Allein ſchon <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">bauer</hi></hi> in der oben angefuͤhrten <hi rendition="#aq">Diſſert. de pecu-<lb/> lio quaſi caſtrenſi ſtudioſor. §. XXXIII.</hi> hat dieſe Meinung<lb/> widerlegt.</note>. Nur in Anſehung der-<lb/> jenigen Soͤhne, welche <hi rendition="#g">Geiſtliche</hi> ſind, hat <hi rendition="#fr">Juſtinian</hi><lb/> ein anders verordnet; dieſe ſollen ihren Kindern, und<lb/> wenn ſolche nicht vorhanden ſind, ihren Eltern wenigſtens<lb/> den Pflichttheil laſſen <note place="foot" n="74)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Nov. 123. cap.</hi></hi> 19.</note>. Stirbt der Sohn ohne Teſta-<lb/> ment, ſo kann ſich der Vater das <hi rendition="#aq">peculium caſtrenſe</hi><lb/> nach neuern roͤmiſchen Rechten nicht mehr, wie ehedem <note place="foot" n="75)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">L. 2. L. 19. §. 3. D. L. 5. Cod. de caſtr. pecul.</hi></hi> Siehe<lb/> oben S. 182. u. <hi rendition="#aq">Not.</hi> 32.</note>,<lb/><hi rendition="#aq">iure peculii</hi> und vermoͤge der vaͤterlichen Gewalt anmaſ-<lb/> ſen, ſondern es faͤllt an die Inteſtaterben <note place="foot" n="76)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Princ. Inſtit. quib. non eſt permiſſ. facere teſtam. Nov. 118.<lb/> cap. 2. in fin.</hi></hi> S. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">vinnius</hi> in Commentar. ad dict. Princ.<lb/> Inſtitut. quib. n. eſt perm. fac. teſt. n.</hi> 4. und beſonders <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Guil</hi>.<lb/><hi rendition="#k">ranchinus</hi> in Tr. de Succeſſion ab inteſtato Cap. XI. §. 3.<lb/> (edit. <hi rendition="#i">Breuning. Lipfiae</hi> 1771. 8.)</hi></note>. Endlich</p><lb/> <p><hi rendition="#aq">c</hi>) ſoviel das <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">peculium adventitium</hi></hi> anlangt, ſo ſte-<lb/> het den Kindern zwar das Eigenthum, dem Vater aber,<lb/> ſo lang die Kinder in deſſelben Gewalt ſind, die Ver-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">wal-</fw><lb/><note xml:id="seg2pn_40_2" prev="#seg2pn_40_1" place="foot" n="71)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">pec</hi>. Conf. <hi rendition="#k">maiansii</hi> Diſputat. T. I. Diſſ. XIV. <hi rendition="#k">lyncker</hi><lb/> Diſſ. de iuribus peculii militaris.</hi></note><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [220/0234]
1. Buch. 6. Tit. §. 136.
ſtament machen 72), und hat dabey das beſondere Recht,
daß gegen dieſes Teſtament keine querela inofficioſi ſtatt
findet, wenn auch gleich die naͤchſten Blutsfreunde darin
waͤren ausgeſchloſſen worden 73). Nur in Anſehung der-
jenigen Soͤhne, welche Geiſtliche ſind, hat Juſtinian
ein anders verordnet; dieſe ſollen ihren Kindern, und
wenn ſolche nicht vorhanden ſind, ihren Eltern wenigſtens
den Pflichttheil laſſen 74). Stirbt der Sohn ohne Teſta-
ment, ſo kann ſich der Vater das peculium caſtrenſe
nach neuern roͤmiſchen Rechten nicht mehr, wie ehedem 75),
iure peculii und vermoͤge der vaͤterlichen Gewalt anmaſ-
ſen, ſondern es faͤllt an die Inteſtaterben 76). Endlich
c) ſoviel das peculium adventitium anlangt, ſo ſte-
het den Kindern zwar das Eigenthum, dem Vater aber,
ſo lang die Kinder in deſſelben Gewalt ſind, die Ver-
wal-
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72) Princ. Inſtit. quib. non eſt permiſſ. fac. teſtam.
73) L. ult. Cod. de inoff. teſtam. Es wollen zwar einige be-
haupten, als ob dieſes Geſetz durch die Nov. 115. cap. 4.
aufgehoben worden ſey, man ſehe unter andern die Medi-
tationen uͤber verſchiedene Rechtsmaterien
von zweyen Rechtsgelehrten II. Band Medit. 85.
Allein ſchon bauer in der oben angefuͤhrten Diſſert. de pecu-
lio quaſi caſtrenſi ſtudioſor. §. XXXIII. hat dieſe Meinung
widerlegt.
74) Nov. 123. cap. 19.
75) L. 2. L. 19. §. 3. D. L. 5. Cod. de caſtr. pecul. Siehe
oben S. 182. u. Not. 32.
76) Princ. Inſtit. quib. non eſt permiſſ. facere teſtam. Nov. 118.
cap. 2. in fin. S. vinnius in Commentar. ad dict. Princ.
Inſtitut. quib. n. eſt perm. fac. teſt. n. 4. und beſonders Guil.
ranchinus in Tr. de Succeſſion ab inteſtato Cap. XI. §. 3.
(edit. Breuning. Lipfiae 1771. 8.)
71) pec. Conf. maiansii Diſputat. T. I. Diſſ. XIV. lyncker
Diſſ. de iuribus peculii militaris.
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