Glück, Christian Friedrich von: Versuch einer ausführlichen Erläuterung der Pandecten nach Hellfeld ein Commentar für meine Zuhörer. Erlangen, 1791.De his, qui sui vel alieni iuris sunt. wollte nur, daß das mütterliche Vermögen der KinderEigenthum verbleiben sollte 67). Was aber die Kinder von andern Personen erbten, war schon zu Ulpians Zei- ten ihr peculium adventitium 68). Justinian 69) be- stimmte durch eine allgemeine Constitution noch genauer, was dazu gerechnet werden sollte, wie schon oben gezeigt worden ist. In Ansehung der Rechte dieser mancherley Gattun- a) Daß das peculium profectitium, so lang die Kinder b) Das peculium militare hingegen ist ein freyes sta- 67) L. 1. 2. Cod. Theod. de bon. matern. 68) L. 16. §. 11. L. 50. D. ad SCtum Trebell. L. 52. D. de acquir. vel. omitt. hered. 69) L. 6. C. de bon. quae. lib. 70) §. 1. I. per quas person. cuiq. acq. Princip. I. quib. non est permiss. fac. testam. L. 7. D. de denat. L. 4. pr. D. de pecul. 71) L. 2. D. ad SCtum Macedon. L. 10. D. de castr. pecul.
L. 15. §. 1. eodem. L. 4. D. de iudic. L. 3. Cod. de custr. pec. De his, qui ſui vel alieni iuris ſunt. wollte nur, daß das muͤtterliche Vermoͤgen der KinderEigenthum verbleiben ſollte 67). Was aber die Kinder von andern Perſonen erbten, war ſchon zu Ulpians Zei- ten ihr peculium adventitium 68). Juſtinian 69) be- ſtimmte durch eine allgemeine Conſtitution noch genauer, was dazu gerechnet werden ſollte, wie ſchon oben gezeigt worden iſt. In Anſehung der Rechte dieſer mancherley Gattun- a) Daß das peculium profectitium, ſo lang die Kinder b) Das peculium militare hingegen iſt ein freyes ſta- 67) L. 1. 2. Cod. Theod. de bon. matern. 68) L. 16. §. 11. L. 50. D. ad SCtum Trebell. L. 52. D. de acquir. vel. omitt. hered. 69) L. 6. C. de bon. quae. lib. 70) §. 1. I. per quas perſon. cuiq. acq. Princip. I. quib. non eſt permiſſ. fac. teſtam. L. 7. D. de denat. L. 4. pr. D. de pecul. 71) L. 2. D. ad SCtum Macedon. L. 10. D. de caſtr. pecul.
L. 15. §. 1. eodem. L. 4. D. de iudic. L. 3. Cod. de cuſtr. pec. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0233" n="219"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">De his, qui ſui vel alieni iuris ſunt.</hi></fw><lb/> wollte nur, daß das muͤtterliche Vermoͤgen der Kinder<lb/> Eigenthum verbleiben ſollte <note place="foot" n="67)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">L. 1. 2. Cod. Theod. de bon. matern.</hi></hi></note>. Was aber die Kinder<lb/> von andern Perſonen erbten, war ſchon zu <hi rendition="#fr">Ulpians</hi> Zei-<lb/> ten ihr <hi rendition="#aq">peculium adventitium</hi> <note place="foot" n="68)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">L. 16. §. 11. L. 50. D. ad SCtum Trebell. L. 52. D. de<lb/> acquir. vel. omitt. hered.</hi></hi></note>. <hi rendition="#fr">Juſtinian</hi> <note place="foot" n="69)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">L. 6. C. de bon. quae. lib.</hi></hi></note> be-<lb/> ſtimmte durch eine allgemeine Conſtitution noch genauer,<lb/> was dazu gerechnet werden ſollte, wie ſchon oben gezeigt<lb/> worden iſt.</p><lb/> <p>In Anſehung der Rechte dieſer mancherley Gattun-<lb/> gen von Peculien bemerken wir hier in der Kuͤrtze nur<lb/> ſoviel:</p><lb/> <p><hi rendition="#aq">a</hi>) Daß das <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">peculium profectitium,</hi></hi> ſo lang die Kinder<lb/> in der vaͤterlichen Gewalt ſind, ganz der Dispoſition des<lb/> Vaters unterworfen ſey. Er hat das Eigenthum und<lb/> den Genuß. Die Kinder aber haben nichts als die Ad-<lb/> miniſtration deſſelben, und dieſe iſt nach dem Willkuͤhr<lb/> des Vaters ſtets wiederruflich <note place="foot" n="70)"><hi rendition="#i">§. 1. <hi rendition="#aq">I. per quas perſon. cuiq. acq. Princip. I. quib. non<lb/> eſt permiſſ. fac. teſtam. L. 7. D. de denat. L. 4. pr. D. de<lb/> pecul.</hi></hi></note>.</p><lb/> <p><hi rendition="#aq">b</hi>) Das <hi rendition="#aq">peculium militare</hi> hingegen iſt ein freyes<lb/> Eigenthum der Kinder, und ſtehen ihnen dieſerhalb alle<lb/> Rechte eines <hi rendition="#aq">Patrisfamilias</hi> zu. Sie koͤnnen daruͤber frey<lb/> ſowohl unter den Lebendigen, als auf den Todesfall dis-<lb/> poniren <note xml:id="seg2pn_40_1" next="#seg2pn_40_2" place="foot" n="71)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">L. 2. D. ad SCtum Macedon. L. 10. D. de caſtr. pecul.<lb/> L. 15. §. 1. eodem. L. 4. D. de iudic. L. 3. Cod. de cuſtr.</hi></hi><lb/> <fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">pec.</hi></hi></fw></note>. Der Sohn kann alſo auch daruͤber ein Te-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">ſta-</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [219/0233]
De his, qui ſui vel alieni iuris ſunt.
wollte nur, daß das muͤtterliche Vermoͤgen der Kinder
Eigenthum verbleiben ſollte 67). Was aber die Kinder
von andern Perſonen erbten, war ſchon zu Ulpians Zei-
ten ihr peculium adventitium 68). Juſtinian 69) be-
ſtimmte durch eine allgemeine Conſtitution noch genauer,
was dazu gerechnet werden ſollte, wie ſchon oben gezeigt
worden iſt.
In Anſehung der Rechte dieſer mancherley Gattun-
gen von Peculien bemerken wir hier in der Kuͤrtze nur
ſoviel:
a) Daß das peculium profectitium, ſo lang die Kinder
in der vaͤterlichen Gewalt ſind, ganz der Dispoſition des
Vaters unterworfen ſey. Er hat das Eigenthum und
den Genuß. Die Kinder aber haben nichts als die Ad-
miniſtration deſſelben, und dieſe iſt nach dem Willkuͤhr
des Vaters ſtets wiederruflich 70).
b) Das peculium militare hingegen iſt ein freyes
Eigenthum der Kinder, und ſtehen ihnen dieſerhalb alle
Rechte eines Patrisfamilias zu. Sie koͤnnen daruͤber frey
ſowohl unter den Lebendigen, als auf den Todesfall dis-
poniren 71). Der Sohn kann alſo auch daruͤber ein Te-
ſta-
67) L. 1. 2. Cod. Theod. de bon. matern.
68) L. 16. §. 11. L. 50. D. ad SCtum Trebell. L. 52. D. de
acquir. vel. omitt. hered.
69) L. 6. C. de bon. quae. lib.
70) §. 1. I. per quas perſon. cuiq. acq. Princip. I. quib. non
eſt permiſſ. fac. teſtam. L. 7. D. de denat. L. 4. pr. D. de
pecul.
71) L. 2. D. ad SCtum Macedon. L. 10. D. de caſtr. pecul.
L. 15. §. 1. eodem. L. 4. D. de iudic. L. 3. Cod. de cuſtr.
pec.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |