Glück, Christian Friedrich von: Versuch einer ausführlichen Erläuterung der Pandecten nach Hellfeld ein Commentar für meine Zuhörer. Erlangen, 1791.1. Buch. 5. Tit. §. 128. Wort status wird hier in eminenten Verstande pro statucivitatis genommen 10). Die Wirkungen der römischen Capitisdeminution I) Der Capiteminutus verlohr hierdurch alle bürger- II) Rechte, die durch den Tod erlöschen, z. B. usus- III) 10) Es ist nicht nöthig, mit Ger. noodt in Commentar. ad Digesta Tit. de cap. minut. Operum T. II. p. 121. salvo sta- tu civili zu lesen; wie schon dompierre in Specim. de Re- stitutionib. p. 336. bemerkt hat. 11) L. 2. pr. et §. 1. D. de capite minut. 12) paulus Recept. Sentent. lib. III. Tit. 6. §. 29. L. 1. D.
quib. mod ususfruct. L. penult. §. ult. C. de usufruct. 1. Buch. 5. Tit. §. 128. Wort ſtatus wird hier in eminenten Verſtande pro ſtatucivitatis genommen 10). Die Wirkungen der roͤmiſchen Capitisdeminution I) Der Capiteminutus verlohr hierdurch alle buͤrger- II) Rechte, die durch den Tod erloͤſchen, z. B. uſus- III) 10) Es iſt nicht noͤthig, mit Ger. noodt in Commentar. ad Digeſta Tit. de cap. minut. Operum T. II. p. 121. ſalvo ſta- tu civili zu leſen; wie ſchon dompierre in Specim. de Re- ſtitutionib. p. 336. bemerkt hat. 11) L. 2. pr. et §. 1. D. de capite minut. 12) paulus Recept. Sentent. lib. III. Tit. 6. §. 29. L. 1. D.
quib. mod uſusfruct. L. penult. §. ult. C. de uſufruct. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0190" n="176"/><fw place="top" type="header">1. Buch. 5. Tit. §. 128.</fw><lb/> Wort <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">ſtatus</hi></hi> wird hier in eminenten Verſtande <hi rendition="#aq">pro ſtatu<lb/> civitatis</hi> genommen <note place="foot" n="10)">Es iſt nicht noͤthig, mit <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Ger.</hi><hi rendition="#k">noodt</hi> in Commentar. ad<lb/> Digeſta Tit. de cap. minut. <hi rendition="#i">Operum</hi> T. II. p. 121. ſalvo ſta-<lb/> tu civili</hi> zu leſen; wie ſchon <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">dompierre</hi> in Specim. de Re-<lb/> ſtitutionib. p.</hi> 336. bemerkt hat.</note>.</p><lb/> <p>Die Wirkungen der roͤmiſchen Capitisdeminution<lb/> beſtanden nun in folgenden.</p><lb/> <p><hi rendition="#aq">I</hi>) Der Capiteminutus verlohr hierdurch alle buͤrger-<lb/> liche Klagen und Rechte, die ihm vorher zuſtanden, aber<lb/> auch gegen ihn hatten keine buͤrgerliche Klagen weiter<lb/> ſtatt. Denn er wurde in Anſehung des durch die Capi-<lb/> pitisdeminution verlohrnen vorherigen Zuſtandes gleich-<lb/> ſam fuͤr buͤrgerlich tod gehalten. Hatte er <hi rendition="#aq">capitis demi-<lb/> nutionem magnam</hi> erlitten, ſo mußten ſich die Glaͤubi-<lb/> ger an den Fiscus halten, der das Vermoͤgen des <hi rendition="#aq">capite<lb/> minuti</hi> eingezogen hatte. Denen Glaͤubigern eines ſol-<lb/> chen Schuldners hingegen, der nur <hi rendition="#aq">capitis deminutio-<lb/> nem minorem</hi> erlitten hatte, reſtituirte der Praͤtor ih-<lb/> re Klagen, wenn ſie deshalb implorirten <note place="foot" n="11)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">L. 2. pr. et §. 1. D. de capite minut.</hi></hi></note>. Daher iſt<lb/> nun zu begreifen, warum die Compilatoren der Pandecten<lb/> den Titel <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">de capite minutis</hi></hi> in die Materie von den <hi rendition="#aq">Re-<lb/> ſtitutionibus in integrum</hi> gebracht haben.</p><lb/> <p><hi rendition="#aq">II</hi>) Rechte, die durch den Tod erloͤſchen, z. B. <hi rendition="#aq">uſus-<lb/> fructus,</hi> giengen auch durch die Capitisdeminution ver-<lb/> lohren; nach dem aͤltern roͤmiſchen Rechte ſogar durch<lb/> die <hi rendition="#g">geringſte</hi>, doch hat dies <hi rendition="#fr">Juſtinian</hi> geaͤndert <note place="foot" n="12)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">paulus</hi><hi rendition="#i">Recept. Sentent. lib. III. Tit. 6. §. 29. L. 1. D.<lb/> quib. mod uſusfruct. L. penult. §. ult. C. de uſufruct.</hi></hi></note>.</p><lb/> <fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#aq">III</hi>)</fw><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [176/0190]
1. Buch. 5. Tit. §. 128.
Wort ſtatus wird hier in eminenten Verſtande pro ſtatu
civitatis genommen 10).
Die Wirkungen der roͤmiſchen Capitisdeminution
beſtanden nun in folgenden.
I) Der Capiteminutus verlohr hierdurch alle buͤrger-
liche Klagen und Rechte, die ihm vorher zuſtanden, aber
auch gegen ihn hatten keine buͤrgerliche Klagen weiter
ſtatt. Denn er wurde in Anſehung des durch die Capi-
pitisdeminution verlohrnen vorherigen Zuſtandes gleich-
ſam fuͤr buͤrgerlich tod gehalten. Hatte er capitis demi-
nutionem magnam erlitten, ſo mußten ſich die Glaͤubi-
ger an den Fiscus halten, der das Vermoͤgen des capite
minuti eingezogen hatte. Denen Glaͤubigern eines ſol-
chen Schuldners hingegen, der nur capitis deminutio-
nem minorem erlitten hatte, reſtituirte der Praͤtor ih-
re Klagen, wenn ſie deshalb implorirten 11). Daher iſt
nun zu begreifen, warum die Compilatoren der Pandecten
den Titel de capite minutis in die Materie von den Re-
ſtitutionibus in integrum gebracht haben.
II) Rechte, die durch den Tod erloͤſchen, z. B. uſus-
fructus, giengen auch durch die Capitisdeminution ver-
lohren; nach dem aͤltern roͤmiſchen Rechte ſogar durch
die geringſte, doch hat dies Juſtinian geaͤndert 12).
III)
10) Es iſt nicht noͤthig, mit Ger. noodt in Commentar. ad
Digeſta Tit. de cap. minut. Operum T. II. p. 121. ſalvo ſta-
tu civili zu leſen; wie ſchon dompierre in Specim. de Re-
ſtitutionib. p. 336. bemerkt hat.
11) L. 2. pr. et §. 1. D. de capite minut.
12) paulus Recept. Sentent. lib. III. Tit. 6. §. 29. L. 1. D.
quib. mod uſusfruct. L. penult. §. ult. C. de uſufruct.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |