Glück, Christian Friedrich von: Versuch einer ausführlichen Erläuterung der Pandecten nach Hellfeld ein Commentar für meine Zuhörer. Erlangen, 1791.de Statu Hominum. mäsigen und erbfähigen Kindern gleichgeachtet werdenkönnen 55). Zu den rechtmäsigen Kindern werden endlich IV) auch die von hohen Standespersonen evangeli- evan- 55) Ich habe diesen Satz gegen eine Meinung des H. GR. Kochs de succ. ab int. §. 36. in meiner Comment. de con- ditione liberorum ex stupro violento aut nec violento nec volun- tario procreatorum quoad successionem ab intestato recte aesti- manda, §. 12 -- 14. so im IV. Fascikel meiner Opusculor. (Erlangen 1790. 8.) befindlich ist, zu vertheidigen ge- sucht, wo ich überhaupt die Materie von der vermeintlichen Ehe in mehreres Licht gesetzt habe. 56) Unter katholischen Standespersonen ist freylich die Gewissens- ehe an den Orten, wo das Tridentinische Concilium gilt, einer größern Schwierigkeit ausgesetzt, denn dieses erklärt schlech- terdings Sess. XXIV. cap. 1. de reformat. matrim. eine jede eheliche Verbindung für nichtig und kraftlos, welche anders als in Gegenwart des Pfarrers und zweener oder dreyer Zeu- gen ist eingegangen worden. P. Benedikt XIV. in Con- stitut. Satis nobis §. 6. et 7. de an. 1741. erlaubt eine Ge- wissensehe nur denn, wenn eine gravis, urgens, et urgen- tissima causa eine Dispensation rechtfertiget. Man sehe Paul. Ios. a riegger Institut. iurisprud. ecclesiast. P. IV. §. LXXIII. et LXXIV. S. 47. (edit. Vindobon. 1777.) 57) S. Franc. Ge. dietterich Tract. de legitimis natalibus
inter Illustres praesumendis. Argentorati 1776. und vorzüglich Christ. Ignat. wiese in der unter Io. Ge. schloer Vorsitz zu Maynz 1782 vertheidigten Dissertation, welche betitelt ist: Vindiciae legitimorum natalium liberorum, e matrimoniis S. R. I. Principum Comitumve Augustanae Confessioni addicto- rum, solo mutuo consensu matrimoniali, neglecta omni solemni- tate de Statu Hominum. maͤſigen und erbfaͤhigen Kindern gleichgeachtet werdenkoͤnnen 55). Zu den rechtmaͤſigen Kindern werden endlich IV) auch die von hohen Standesperſonen evangeli- evan- 55) Ich habe dieſen Satz gegen eine Meinung des H. GR. Kochs de ſucc. ab int. §. 36. in meiner Comment. de con- ditione liberorum ex ſtupro violento aut nec violento nec volun- tario procreatorum quoad ſucceſſionem ab inteſtato recte aeſti- manda, §. 12 — 14. ſo im IV. Faſcikel meiner Opuſculor. (Erlangen 1790. 8.) befindlich iſt, zu vertheidigen ge- ſucht, wo ich uͤberhaupt die Materie von der vermeintlichen Ehe in mehreres Licht geſetzt habe. 56) Unter katholiſchen Standesperſonen iſt freylich die Gewiſſens- ehe an den Orten, wo das Tridentiniſche Concilium gilt, einer groͤßern Schwierigkeit ausgeſetzt, denn dieſes erklaͤrt ſchlech- terdings Seſſ. XXIV. cap. 1. de reformat. matrim. eine jede eheliche Verbindung fuͤr nichtig und kraftlos, welche anders als in Gegenwart des Pfarrers und zweener oder dreyer Zeu- gen iſt eingegangen worden. P. Benedikt XIV. in Con- ſtitut. Satis nobis §. 6. et 7. de an. 1741. erlaubt eine Ge- wiſſensehe nur denn, wenn eine gravis, urgens, et urgen- tiſſima cauſa eine Diſpenſation rechtfertiget. Man ſehe Paul. Ioſ. a riegger Inſtitut. iurisprud. eccleſiaſt. P. IV. §. LXXIII. et LXXIV. S. 47. (edit. Vindobon. 1777.) 57) S. Franc. Ge. dietterich Tract. de legitimis natalibus
inter Illuſtres praeſumendis. Argentorati 1776. und vorzuͤglich Chriſt. Ignat. wiese in der unter Io. Ge. schloer Vorſitz zu Maynz 1782 vertheidigten Diſſertation, welche betitelt iſt: Vindiciae legitimorum natalium liberorum, e matrimoniis S. R. I. Principum Comitumve Auguſtanae Confeſſioni addicto- rum, ſolo mutuo conſenſu matrimoniali, neglecta omni ſolemni- tate <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0107" n="93"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">de Statu Hominum.</hi></fw><lb/> maͤſigen und erbfaͤhigen Kindern gleichgeachtet werden<lb/> koͤnnen <note place="foot" n="55)">Ich habe dieſen Satz gegen eine Meinung des H. GR.<lb/><hi rendition="#g">Kochs</hi> <hi rendition="#aq">de ſucc. ab int.</hi> §. 36. in meiner <hi rendition="#aq">Comment. <hi rendition="#i">de con-<lb/> ditione liberorum ex ſtupro violento aut nec violento nec volun-<lb/> tario procreatorum quoad ſucceſſionem ab inteſtato recte aeſti-<lb/> manda,</hi></hi> §. 12 — 14. ſo im <hi rendition="#aq">IV.</hi> Faſcikel meiner <hi rendition="#aq">Opuſculor.</hi><lb/> (<hi rendition="#g">Erlangen</hi> 1790. 8.) befindlich iſt, zu vertheidigen ge-<lb/> ſucht, wo ich uͤberhaupt die Materie von der vermeintlichen<lb/> Ehe in mehreres Licht geſetzt habe.</note>. Zu den rechtmaͤſigen Kindern werden endlich</p><lb/> <p><hi rendition="#aq">IV</hi>) auch die von hohen Standesperſonen evangeli-<lb/> ſcher Religion <note place="foot" n="56)">Unter katholiſchen Standesperſonen iſt freylich die Gewiſſens-<lb/> ehe an den Orten, wo das Tridentiniſche Concilium gilt, einer<lb/> groͤßern Schwierigkeit ausgeſetzt, denn dieſes erklaͤrt ſchlech-<lb/> terdings <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Seſſ. XXIV. cap.</hi> 1. <hi rendition="#i">de reformat. matrim.</hi></hi> eine jede<lb/> eheliche Verbindung fuͤr nichtig und kraftlos, welche anders<lb/> als in Gegenwart des Pfarrers und zweener oder dreyer Zeu-<lb/> gen iſt eingegangen worden. P. <hi rendition="#g">Benedikt</hi> <hi rendition="#aq">XIV. in Con-<lb/> ſtitut. <hi rendition="#i">Satis nobis</hi> §. 6. et 7. de an.</hi> 1741. erlaubt eine Ge-<lb/> wiſſensehe nur denn, wenn eine <hi rendition="#aq">gravis, urgens, et urgen-<lb/> tiſſima cauſa</hi> eine Diſpenſation rechtfertiget. Man ſehe <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Paul.<lb/> Ioſ. a</hi><hi rendition="#k">riegger</hi> Inſtitut. iurisprud. eccleſiaſt. P. IV. §. LXXIII.<lb/> et LXXIV.</hi> S. 47. (<hi rendition="#aq">edit. <hi rendition="#i">Vindobon.</hi></hi> 1777.)</note>, als von regierenden Reichsfuͤrſten oder<lb/> Reichsgrafen, aus einer ſogenannten <hi rendition="#g">Gewiſſens-Ehe</hi><lb/> erzeugte Kinder nach der gemeinen Meinung der Rechts-<lb/> gelehrten, und dem Reichsherkommen gerechnet <note xml:id="seg2pn_14_1" next="#seg2pn_14_2" place="foot" n="57)">S. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Franc. Ge.</hi><hi rendition="#k">dietterich</hi> Tract. de legitimis natalibus<lb/> inter Illuſtres praeſumendis. Argentorati</hi> 1776. und vorzuͤglich<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Chriſt. Ignat.</hi><hi rendition="#k">wiese</hi></hi> in der unter <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Io. Ge.</hi><hi rendition="#k">schloer</hi></hi> Vorſitz<lb/> zu Maynz 1782 vertheidigten Diſſertation, welche betitelt iſt:<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Vindiciae legitimorum natalium liberorum, e matrimoniis S.<lb/> R. I. Principum Comitumve Auguſtanae Confeſſioni addicto-<lb/> rum, ſolo mutuo conſenſu matrimoniali, neglecta omni ſolemni-</hi></hi><lb/> <fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">tate</hi></hi></fw></note>. Denn<lb/> <fw place="bottom" type="catch">evan-</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [93/0107]
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maͤſigen und erbfaͤhigen Kindern gleichgeachtet werden
koͤnnen 55). Zu den rechtmaͤſigen Kindern werden endlich
IV) auch die von hohen Standesperſonen evangeli-
ſcher Religion 56), als von regierenden Reichsfuͤrſten oder
Reichsgrafen, aus einer ſogenannten Gewiſſens-Ehe
erzeugte Kinder nach der gemeinen Meinung der Rechts-
gelehrten, und dem Reichsherkommen gerechnet 57). Denn
evan-
55) Ich habe dieſen Satz gegen eine Meinung des H. GR.
Kochs de ſucc. ab int. §. 36. in meiner Comment. de con-
ditione liberorum ex ſtupro violento aut nec violento nec volun-
tario procreatorum quoad ſucceſſionem ab inteſtato recte aeſti-
manda, §. 12 — 14. ſo im IV. Faſcikel meiner Opuſculor.
(Erlangen 1790. 8.) befindlich iſt, zu vertheidigen ge-
ſucht, wo ich uͤberhaupt die Materie von der vermeintlichen
Ehe in mehreres Licht geſetzt habe.
56) Unter katholiſchen Standesperſonen iſt freylich die Gewiſſens-
ehe an den Orten, wo das Tridentiniſche Concilium gilt, einer
groͤßern Schwierigkeit ausgeſetzt, denn dieſes erklaͤrt ſchlech-
terdings Seſſ. XXIV. cap. 1. de reformat. matrim. eine jede
eheliche Verbindung fuͤr nichtig und kraftlos, welche anders
als in Gegenwart des Pfarrers und zweener oder dreyer Zeu-
gen iſt eingegangen worden. P. Benedikt XIV. in Con-
ſtitut. Satis nobis §. 6. et 7. de an. 1741. erlaubt eine Ge-
wiſſensehe nur denn, wenn eine gravis, urgens, et urgen-
tiſſima cauſa eine Diſpenſation rechtfertiget. Man ſehe Paul.
Ioſ. a riegger Inſtitut. iurisprud. eccleſiaſt. P. IV. §. LXXIII.
et LXXIV. S. 47. (edit. Vindobon. 1777.)
57) S. Franc. Ge. dietterich Tract. de legitimis natalibus
inter Illuſtres praeſumendis. Argentorati 1776. und vorzuͤglich
Chriſt. Ignat. wiese in der unter Io. Ge. schloer Vorſitz
zu Maynz 1782 vertheidigten Diſſertation, welche betitelt iſt:
Vindiciae legitimorum natalium liberorum, e matrimoniis S.
R. I. Principum Comitumve Auguſtanae Confeſſioni addicto-
rum, ſolo mutuo conſenſu matrimoniali, neglecta omni ſolemni-
tate
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