Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Glück, Christian Friedrich von: Verbesserungen und Zusätze zum ersten Bande des Glückischen Kommentars über die Pandecten. Für die Besitzer der ersten Ausgabe. Erlangen, 1798.

Bild:
<< vorherige Seite

S. 58. beyde Noten 78. und 79. sind mit 98) und 99) zu
bezeichnen.

S. 59. Z. 2. v. u. in den Noten nach 1729. füge hinzu: Allein
heut zu Tage ist man überzeugt, daß die Sorge für die Bildung,
gute Erziehung und der Wohlstand der Staatsbürger ein weit zweck-
mäßigeres und wirksameres Mittel sey. Die Bildung setzt uns erst
in den Stand, unsere vollkommene Pflicht, niemanden zu verletzen,
und die Wichtigkeit ihrer Erfüllung selbst zu erkennen, und führt uns
auf solche Bewegungsgründe der Religion, Moral und Politik,
die einen stärkern und allgemeinern Eindruck machen, als die
strafende Gewalt. Man sehe Erhard in dem angef. Versuch
Kap. 3. Ferner Eberhard über Staatsverfassungen und ihre
Verbesserung. Berlin 1793. Vorles. 18. auch die Abhandlung
eines Ungenannten über das Verhältniß der Schulen zum Staate,
in dem philosophischen Journal für Moralität, Religion und
Menschenwohl von Schmid und Snell. Giessen 1793. B. 1.
H. 1. S. 108. und die Uebersetzung des Buchs: Guter Rath
an die Völker Europens bey der Nothwendig-
keit die Regierungsgrundsätze überall zu verän-
dern
. London 1792. Kap 4. Durch Beförderung der Bildung
der Staatsbürger zum allgemeinen Zweck, ferner durch Begünsti-
gung der Künste, des Handels und der Gewerbe werden auch
die Quellen verstopft, und die Gelegenheiten entfernt, woraus
Beleidigungen entstehen. Zu jenen gehört besonders Aberglaube,
Mangel an Lebensunterhalt und Unsittlichkeit, wodurch die meh-
resten Verbrechen von jeher veranlaßt worden sind; wie die in
Kleins Annalen der Gesetzgebung und Rechtsgelahrtheit in den
Preuß. Staaten allenthalben angeführten Beyspiele beweisen.
Siehe auch den Versuch über die gesetzgebende Klug-
heit, Verbrechen ohne Strafe zu verhüten
.
Frankf. u. Leipzig 1778.

S. 60. Z. 8. von unten in der Note 83, die nun 3) bezeich-
net werden muß, ist der Satz von -- zwar haben an, bis --
erstrecken, auszustreichen.


S. 61.

S. 58. beyde Noten 78. und 79. ſind mit 98) und 99) zu
bezeichnen.

S. 59. Z. 2. v. u. in den Noten nach 1729. fuͤge hinzu: Allein
heut zu Tage iſt man uͤberzeugt, daß die Sorge fuͤr die Bildung,
gute Erziehung und der Wohlſtand der Staatsbuͤrger ein weit zweck-
maͤßigeres und wirkſameres Mittel ſey. Die Bildung ſetzt uns erſt
in den Stand, unſere vollkommene Pflicht, niemanden zu verletzen,
und die Wichtigkeit ihrer Erfuͤllung ſelbſt zu erkennen, und fuͤhrt uns
auf ſolche Bewegungsgruͤnde der Religion, Moral und Politik,
die einen ſtaͤrkern und allgemeinern Eindruck machen, als die
ſtrafende Gewalt. Man ſehe Erhard in dem angef. Verſuch
Kap. 3. Ferner Eberhard uͤber Staatsverfaſſungen und ihre
Verbeſſerung. Berlin 1793. Vorleſ. 18. auch die Abhandlung
eines Ungenannten uͤber das Verhaͤltniß der Schulen zum Staate,
in dem philoſophiſchen Journal fuͤr Moralitaͤt, Religion und
Menſchenwohl von Schmid und Snell. Gieſſen 1793. B. 1.
H. 1. S. 108. und die Ueberſetzung des Buchs: Guter Rath
an die Voͤlker Europens bey der Nothwendig-
keit die Regierungsgrundſaͤtze uͤberall zu veraͤn-
dern
. London 1792. Kap 4. Durch Befoͤrderung der Bildung
der Staatsbuͤrger zum allgemeinen Zweck, ferner durch Beguͤnſti-
gung der Kuͤnſte, des Handels und der Gewerbe werden auch
die Quellen verſtopft, und die Gelegenheiten entfernt, woraus
Beleidigungen entſtehen. Zu jenen gehoͤrt beſonders Aberglaube,
Mangel an Lebensunterhalt und Unſittlichkeit, wodurch die meh-
reſten Verbrechen von jeher veranlaßt worden ſind; wie die in
Kleins Annalen der Geſetzgebung und Rechtsgelahrtheit in den
Preuß. Staaten allenthalben angefuͤhrten Beyſpiele beweiſen.
Siehe auch den Verſuch uͤber die geſetzgebende Klug-
heit, Verbrechen ohne Strafe zu verhuͤten
.
Frankf. u. Leipzig 1778.

S. 60. Z. 8. von unten in der Note 83, die nun 3) bezeich-
net werden muß, iſt der Satz von — zwar haben an, bis —
erſtrecken, auszuſtreichen.


S. 61.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0026" n="18"/>
        <p>S. 58. beyde Noten 78. und 79. &#x017F;ind mit 98) und 99) zu<lb/>
bezeichnen.</p><lb/>
        <p>S. 59. Z. 2. v. u. in den Noten nach 1729. fu&#x0364;ge hinzu: Allein<lb/>
heut zu Tage i&#x017F;t man u&#x0364;berzeugt, daß die Sorge fu&#x0364;r die Bildung,<lb/>
gute Erziehung und der Wohl&#x017F;tand der Staatsbu&#x0364;rger ein weit zweck-<lb/>
ma&#x0364;ßigeres und wirk&#x017F;ameres Mittel &#x017F;ey. Die Bildung &#x017F;etzt uns er&#x017F;t<lb/>
in den Stand, un&#x017F;ere vollkommene Pflicht, niemanden zu verletzen,<lb/>
und die Wichtigkeit ihrer Erfu&#x0364;llung &#x017F;elb&#x017F;t zu erkennen, und fu&#x0364;hrt uns<lb/>
auf &#x017F;olche Bewegungsgru&#x0364;nde der Religion, Moral und Politik,<lb/>
die einen &#x017F;ta&#x0364;rkern und allgemeinern Eindruck machen, als die<lb/>
&#x017F;trafende Gewalt. Man &#x017F;ehe <hi rendition="#g">Erhard</hi> in dem angef. Ver&#x017F;uch<lb/>
Kap. 3. Ferner <hi rendition="#g">Eberhard</hi> u&#x0364;ber Staatsverfa&#x017F;&#x017F;ungen und ihre<lb/>
Verbe&#x017F;&#x017F;erung. Berlin 1793. Vorle&#x017F;. 18. auch die Abhandlung<lb/>
eines Ungenannten u&#x0364;ber das Verha&#x0364;ltniß der Schulen zum Staate,<lb/>
in dem philo&#x017F;ophi&#x017F;chen Journal fu&#x0364;r Moralita&#x0364;t, Religion und<lb/>
Men&#x017F;chenwohl von <hi rendition="#g">Schmid</hi> und <hi rendition="#g">Snell</hi>. Gie&#x017F;&#x017F;en 1793. B. 1.<lb/>
H. 1. S. 108. und die Ueber&#x017F;etzung des Buchs: <hi rendition="#g">Guter Rath<lb/>
an die Vo&#x0364;lker Europens bey der Nothwendig-<lb/>
keit die Regierungsgrund&#x017F;a&#x0364;tze u&#x0364;berall zu vera&#x0364;n-<lb/>
dern</hi>. London 1792. Kap 4. Durch Befo&#x0364;rderung der Bildung<lb/>
der Staatsbu&#x0364;rger zum allgemeinen Zweck, ferner durch Begu&#x0364;n&#x017F;ti-<lb/>
gung der Ku&#x0364;n&#x017F;te, des Handels und der Gewerbe werden auch<lb/>
die Quellen ver&#x017F;topft, und die Gelegenheiten entfernt, woraus<lb/>
Beleidigungen ent&#x017F;tehen. Zu jenen geho&#x0364;rt be&#x017F;onders Aberglaube,<lb/>
Mangel an Lebensunterhalt und Un&#x017F;ittlichkeit, wodurch die meh-<lb/>
re&#x017F;ten Verbrechen von jeher veranlaßt worden &#x017F;ind; wie die in<lb/><hi rendition="#g">Kleins</hi> Annalen der Ge&#x017F;etzgebung und Rechtsgelahrtheit in den<lb/>
Preuß. Staaten allenthalben angefu&#x0364;hrten Bey&#x017F;piele bewei&#x017F;en.<lb/>
Siehe auch den <hi rendition="#g">Ver&#x017F;uch u&#x0364;ber die ge&#x017F;etzgebende Klug-<lb/>
heit, Verbrechen ohne Strafe zu verhu&#x0364;ten</hi>.<lb/>
Frankf. u. Leipzig 1778.</p><lb/>
        <p>S. 60. Z. 8. von unten in der Note 83, die nun 3) bezeich-<lb/>
net werden muß, i&#x017F;t der Satz von &#x2014; zwar haben an, bis &#x2014;<lb/>
er&#x017F;trecken, auszu&#x017F;treichen.</p><lb/>
        <fw place="bottom" type="catch">S. 61.</fw><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[18/0026] S. 58. beyde Noten 78. und 79. ſind mit 98) und 99) zu bezeichnen. S. 59. Z. 2. v. u. in den Noten nach 1729. fuͤge hinzu: Allein heut zu Tage iſt man uͤberzeugt, daß die Sorge fuͤr die Bildung, gute Erziehung und der Wohlſtand der Staatsbuͤrger ein weit zweck- maͤßigeres und wirkſameres Mittel ſey. Die Bildung ſetzt uns erſt in den Stand, unſere vollkommene Pflicht, niemanden zu verletzen, und die Wichtigkeit ihrer Erfuͤllung ſelbſt zu erkennen, und fuͤhrt uns auf ſolche Bewegungsgruͤnde der Religion, Moral und Politik, die einen ſtaͤrkern und allgemeinern Eindruck machen, als die ſtrafende Gewalt. Man ſehe Erhard in dem angef. Verſuch Kap. 3. Ferner Eberhard uͤber Staatsverfaſſungen und ihre Verbeſſerung. Berlin 1793. Vorleſ. 18. auch die Abhandlung eines Ungenannten uͤber das Verhaͤltniß der Schulen zum Staate, in dem philoſophiſchen Journal fuͤr Moralitaͤt, Religion und Menſchenwohl von Schmid und Snell. Gieſſen 1793. B. 1. H. 1. S. 108. und die Ueberſetzung des Buchs: Guter Rath an die Voͤlker Europens bey der Nothwendig- keit die Regierungsgrundſaͤtze uͤberall zu veraͤn- dern. London 1792. Kap 4. Durch Befoͤrderung der Bildung der Staatsbuͤrger zum allgemeinen Zweck, ferner durch Beguͤnſti- gung der Kuͤnſte, des Handels und der Gewerbe werden auch die Quellen verſtopft, und die Gelegenheiten entfernt, woraus Beleidigungen entſtehen. Zu jenen gehoͤrt beſonders Aberglaube, Mangel an Lebensunterhalt und Unſittlichkeit, wodurch die meh- reſten Verbrechen von jeher veranlaßt worden ſind; wie die in Kleins Annalen der Geſetzgebung und Rechtsgelahrtheit in den Preuß. Staaten allenthalben angefuͤhrten Beyſpiele beweiſen. Siehe auch den Verſuch uͤber die geſetzgebende Klug- heit, Verbrechen ohne Strafe zu verhuͤten. Frankf. u. Leipzig 1778. S. 60. Z. 8. von unten in der Note 83, die nun 3) bezeich- net werden muß, iſt der Satz von — zwar haben an, bis — erſtrecken, auszuſtreichen. S. 61.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/glueck_pandecten01verbesserungen_1798
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/glueck_pandecten01verbesserungen_1798/26
Zitationshilfe: Glück, Christian Friedrich von: Verbesserungen und Zusätze zum ersten Bande des Glückischen Kommentars über die Pandecten. Für die Besitzer der ersten Ausgabe. Erlangen, 1798, S. 18. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/glueck_pandecten01verbesserungen_1798/26>, abgerufen am 24.11.2024.